Kaltental radelt … nächstes Jahr wieder!

Die letzte Tour für 2014 führt uns über den Bärensee ins Krummbachtal. Nachdem wir im Sommer ja schon ein paar Touren wegen Regen schieben oder absagen mussten, fängt es pünktlich um kurz vor 6 an zu regnen. Trotzdem sind 8 Kaltentaler mit am Start, Respekt!

Der Regen wird zum Glück nicht zu schlimm, belohnt uns dafür mit einem Regenbogen und tollen Lichtstimmungen im Wald.

Ich bedanke mich bei allen, dass ihr mich auf den Touren begleitet, bis nächstes Jahr!

KSB auf der Alb

Nach der Pfalz-Tour letztes Jahr geht es diesmal nicht so weit weg: Nach Bad Ditzenbach am Albaufstieg.

Start am Parkplatz der Therme, der Nebel hängt noch im Tal. Die ersten 250HM auf Asphalt, gut zum warmwerden.

Start am Parkplatz Aimer-Rundweg
Start am Parkplatz Aimer-Rundweg

Am Parkplatz zum Aimer-Rundweg geht es auf die Trails, der Boden ist zwar feucht aber erstaunlich wenig matschig. Dafür sind die Wurzeln erstens in Mengen vorhanden und zweitens bekannt rutschig. Und auch der typische weiße Sandstein sorgt gelegentlich für überraschende seitwärts-Bewegungen des Hinterrades. Bei den vielen ausgesetzten Stellen an der Hangkante nicht an jeder Stelle empfehlenswert. So heißt es: Arbeiten auf dem Rad und mit dem Terrain. Dafür sorgt der Trail direkt an der Hangkante für viele tolle Ausblicke ins Filstal.

Ausblicke ins Filstal
Ausblicke ins Filstal

Im Laufe des Vormittags bricht auch die Sonne durch den Nebel, und gegen halb zwei schaffen wir es gerade noch ins Rössle in Türkheim, können lecker essen und sitzen gemütlich in der Sonne. Ende September!

Pause!
Pause!

Nach der Pause geht es noch eine kurze Strecke entlang der Hangkante, am Kahlenfelsen geht es in unendlichen engen Kehren steil bergab. Abschluss der Tour ist der Radweg durchs Filstal zum Ausgangspunkt.

Und da wartet noch ein Riesenstück Geburtstagskuchen, Glückwunsch Alex!

Kaltental radelt … in den Biergarten

Nach dem etwas, naja, „durchwachsenen“ Sommer treffen wir es bei unserer ersten Tour nach den Sommerferien super an: Tolles Sommerwetter, und wir können nach der Tour sogar noch draußen sitzen! Auch wenn wir nach Sonnenuntergang die Heizpilze genießen, Mitte September wird es dann doch recht schnell frisch.  Zumal die Tour Richtung Magstadt und Hölzer See auch noch ein paar Höhenmeter mit- und uns zum Schwitzen bringt. Egal ob per reiner Muskelkraft oder mit ein bisschen elektrischem Rückenwind.

Tourenbeschreibung wie immer auf  www.outdooractive.com/

Perspektiv-Wechsel am Schrofenpass

1994 und 2004 war ich am Schrofenpass mit dem Bike unterwegs, da wäre es 2014 eigentlich wieder Zeit. Doch dieses Jahr aus ganz anderer Perspektive: Zu Fuß. Nicht dass ich vor 10 und 20 Jahren viel gefahren wäre, aber dieses Jahr habe ich das Bike ganz zu Hause gelassen und dafür die Wanderstöcke eingepackt.

Fertig gepackt.
Fertig gepackt.

Die Idee entsteht, als mein Onkel Uwe begeistert von seiner Wanderung auf dem E5 erzählt, zu Fuß von Oberstdorf nach Meran. Spontan fassen wir eine gemeinsame Mehrtages-Wanderung ins Auge. Aus der ersten Idee entsteht ein konkreter Plan: Von Oberstdorf 4 Tage durch die Allgäuer Alpen, als Highlight den Heilbronner Weg den Uwe schon länger ins Auge gefasst hat.

Je näher der Termin kommt, desto unruhiger werde ich. So lange Strecken bin ich noch nie gelaufen, machen Füße und Gelenke mit? Auch der Rucksack lastet beim Laufen deutlich schwerer auf den Schultern, als beim Biken. Und die größte Sorge: Macht mir das Wandern Spaß, oder vermisse ich bei jedem fahrbaren Meter mein Rad? Egal, da hilft nur ausprobieren.

So treffen wir uns Samstag um 12 in Oberstdorf, geraten mitten hinein in den Trubel des Viehscheids. Der Bus bringt uns nach Birgsau und kurz vor eins geht es los. Knapp 500HM geht es mehr oder weniger in der Fallinie hinauf, weitere 700HM erwarten uns dann auf dem Panoramaweg zur Mindelheimer Hütte. Nebel und ein bisschen Nieselregen begleiten uns, aber immer wieder gibt es Sonnenstrahlen. Wir sind froh, dass der Regen der letzten Tage nur den Boden aufgeweicht hat, und nicht uns.

Die Nacht im Lager wird erwartungsgemäß unruhig, trotz der Höhenmeter stellt sich Schlaf nicht so richtig ein. Und dann fällt auch noch ein Schwede vom Dachboden (und muss morgens per Hubschrauber ins Tal). Am Morgen: Sonne. Der Abstieg ins Rappenalptal ist schlammig und rutschig, wir sind froh den Anstieg zum Schrofenpass zu erreichen, ohne dass sich einer von uns in den Dreck gesetzt hat. Ohne Rad auf dem Rücken erreichen wir die Passhöhe mit deutlich weniger Anstrengung. Biker sehen wir keine, während wir auf der Strecke unterwegs sind. Vielleicht gut so, vielleicht hätte es mich doch gejuckt ;-)=

Zu Fuß auf der Leiter am Schrofenpass
Zu Fuß auf der Leiter am Schrofenpass

Auf der folgenden Etappe um den Grüner und vor allem auf dem steilen Abstieg in den Mutzentobel bin ich aber froh, ohne zweirädrigen Ballast unterwegs zu sein. Da wir schon vor halb drei am Etappenziel sind, steigen wir trotz bedecktem Himmel noch auf den Rappenseekopf. Der Anstieg ist teilweise ganz schön heftig, mehr als einmal nehmen wir die Hände zu Hilfe und das Wandern wird zum Klettern. Durch die dichte Wolkendecke kommen immer wieder Sonnenstrahlen, die zwar nicht den Gipfel, aber die umliegenden Berge in tolles Licht tauchen. Fantastisch. Halb sechs sind wir wieder unten an der Rappenseehütte, der Nebel hat mittlerweile alles verschlungen.

Der Abstieg vom Rappenseekopf, die Rappenseehütte taucht im Nebel auf.
Der Abstieg vom Rappenseekopf, die Rappenseehütte taucht im Nebel auf.

Am runden Tisch beim Abendessen haben wir nette Gesellschaft, tauschen die Erfahrungen und Geschichten aus und liegen zur Hüttenruhe in den Betten. Für den Luxus eines Vierbettzimmers haben wir ein paar Euro mehr gezahlt. Ein „Schnarcher-freies“ Zimmer war leider nicht im Preis enthalten.

Trotz der zweiten Nacht mit wenig Schlaf sind wir um 20 nach sieben unterwegs, Richtung Heilbronner Weg.  Noch ist es kühl, die Sonne kommt noch nicht über den Kamm. Erst auf dem Weg zum Hohen Licht erreichen uns erste Sonnenstrahlen, und auf dem Gipfel haben wir sogar Sonne.

Blick vom Hohen Licht, Oberstdorf im Nebel.
Blick vom Hohen Licht, Oberstdorf im Nebel.

Nach der Gipfelbesteigung geht es auf den Heilbronner Weg. Viel begangen, nicht ohne Grund: Anspruchsvoll, aber auch nicht zu extrem, durch einige Seilsicherungen und Leitern sehr abwechslungsreich, windet er sich links und rechts des Kammes mit immer wechselnden Ausblicken Richtung Norden. Am Schwarzmilzferner geht es zum Schluss noch über einen Gletscher-Rest mit ein paar Zentimetern Neuschnee obenauf.

Die Leiter auf dem Heilbronner Weg.
Die Leiter auf dem Heilbronner Weg.

Dann der Anstieg auf die Mädelegabel, den zweiten am Heilbronner Weg liegenden Gipfel. Die Rücksäcke lassen wir am Einstieg liegen, dann geht es auf allen vieren bergauf. Sabine, die Gipfelstürmerin vom Vorabend, kommt uns auch hier (wie am Hohen Licht) entgegen, als wir den Aufstieg beginnen. Es zieht zu, trotzdem haben wir auf dem Gipfel noch einigermaßen Fernsicht.

Die Mädelegabel, 2te Gipfelbesteigung vom Heilbronner Weg.
Die Mädelegabel, 2te Gipfelbesteigung vom Heilbronner Weg.

Auf dem Weg hinab kommt uns eine der beiden Aachenerinnen vom letzten Abendessen entgegen, will auch noch auf den Gipfel. Auf dem Weg hinab fallen erste Regentropfen, so sputen wir uns und nehmen die letzten Kilometer zur Kemptner Hütte in Angriff. Auf dem Weg: Steinböcke. Die lassen sich nicht stören, selbst als wir 10 Meter von ihnen entfernt vom Weg abbiegen. Ob das an den bestimmt 80 Zentimeter langen Hörnern liegt oder am Wissen „ich stehe unter Naturschutz“, sei dahingestellt. Imposant. Angekommen auf der Kemptner Hütte gibt es erst Kaffee und Kuchen, dann ein 4er-Zimmer. Und zum Abendessen findet sich die gleiche Gruppe wieder, wie schon am vergangenen Abend.

Gemeinsam planen wir. Für uns der letzte Tag mit Abstieg nach Oberstdorf. Einige Varianten bieten sich an, doch der Anstieg auf den Großen Krottenkopf, mit 2657m höchster Gipfel der Allgäuer Alpen, hat es uns angetan. Nicht nur uns, auch Sabine entschließt sich zur Gipfelbesteigung. Doch während wir „nur“ 1100 Meter Anstieg vor uns haben (und dann 2000 Meter hinab), will sie noch bis zur Prinz Luitpold-Hütte. Allein das sind von der Kemptner Hütte schon deutlich über 1000 Meter Anstieg. So liegen wir alle schon lange vor der Hüttenruhe in den Betten (diesmal ohne Schnarcher), um mit dem ersten Licht loszulaufen.

Noch vor 6 Uhr klingelt der Wecker, als Frühstück gibt es die Reste unseres Reiseproviants und einen Liter Tee für Uwe. Deutlich vor sieben Uhr sind wir unterwegs, noch dämmert es. Weit vor uns sehen wir Sabine, die ohne größeres Frühstück aufgebrochen ist. Auf dem Sattel unterhalb des Gipfels lassen wir die Rucksäcke liegen, nehmen die letzten Höhenmeter kletternd in Angriff. Auf halbem Weg zum Gipfel kommt uns Sabine wieder entgegen, wir wünschen viel Glück für ihre Mammut-Tour und steigen auf den Gipfel. Mit leider etwas verhangenen Himmel blicken wir zurück auf den kompletten Heilbronner Weg, ein toller Anblick. Dann geht es hinab, auf gleichem Weg wieder zur Kemptner Hütte (ja, auch da hätten wir die Rucksäcke stehen lassen können), wo wir das Rätsel der Parkuhr klären können.

Die Parkuhr an der Kemptner Hütte. Für den Rettungshubschrauber.
Die Parkuhr an der Kemptner Hütte. Für den Rettungshubschrauber.

Nach der Stärkung mit Kaffee und Nachtisch geht es ins Tal. Am Anfang felsig, dann weitet sich das enge Tal etwas, erste Büsche wachsen, dann Bäume, und zum Schluss geht es durch den Wald ins Tal. Die letzten Meter auf Asphalt, bis zum Bergsteiger-Bus in Spielmannsau. 5 Minuten vor Abfahrt des Busses sind wir da, geschafft aber glücklich strecken wir die Beine von uns. Nach einem Picknick und Kaffee auf dem Oberstdorfer Marktplatz stehen wir pünktlich am Bahnsteig, der Zug lässt jedoch auf sich warten. Schienenersatzverkehr, schon wieder.

Gut 5000HM und fast 60km legen wir in den vier Tagen zurück. Für mich als „Rookie“ ganz ordentlich, und ohne größere Probleme. Meine Bedenken bezüglich Kondition und Konstitution haben sich zum Glück nicht bewahrheitet, und die Streckenwahl war perfekt: Mein Bike habe ich nie (naja, fast nie) vermisst. Zu anspruchsvoll und abwechslungsreich war die Strecke. Die Faszination ist eine ähnliche wie beim Biken. Das Naturerlebnis ist noch intensiver, du bist viel langsamer unterwegs und kannst jederzeit anhalten, um Fauna und Flora zu genießen. Und während das Biken meist auf der Passhöhe endet, kommst Du zu  Fuß auf die Gipfel, bis ganz hoch hinaus. Und im schwerem Gelände hat das Wandern auch nichts mehr mit dem „spazieren gehen“ zu tun, hier muss jeder Tritt und Griff sitzen, sonst geht es schief. Auch hier Parallelen zum Biken. Und mit dieser Erfahrung wird es bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich zu Fuß unterwegs bin.

Vielleicht hat es Dir auch Lust gemacht, das Rad gegen die Wanderstöcke zu tauschen. Probier es einfach mal aus!