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Rennsteig Cargobikepacking

Der Rennsteig, prämierter Weitwanderweg durch den Thüringer Wald, ist nicht nur unter Wanderern beliebt, sondern übt auch auf Mountain- und Gravelbiker eine große Faszination aus. Seitdem meine Tochter in der Nähe von Eisenach wohnt, steht er auch bei mir auf der Bucket List. Als sich im Anschluss an einen Wochenend-Besuch bei Ihr ein Zeitfenster von 10 Tagen auftut, steht der Plan: Per Rad über den Rennsteig, und dann irgendwie weiter nach Stuttgart. Mit Frankenweg, Teilen der Rockstar Bikepacking Franconia, und einer automatisch von Brouter als Trekkingrad-Route geplanten Strecke ergibt sich eine 700km lange Route durch die 3 Bundesländer Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg.

Impressionen

Die 3 Streckencharakter

3-geteilt ist auch die Strecke: Die Wanderwege Rennsteig und Frankenweg verlangen eigentlich nach Federung und groben Stollenreifen, die Bikepacking Franconia nach einem Gravelbike, und ab Nürnberg wäre ein Rennrad nicht verkehrt. Mein Kompromiss: mein Omnium ShorTi Lastenrad. Ob das funktioniert?

Teil 1: Wild

Der Original Rennsteig Wanderweg startet zwar entspannt mit einem langen Anstieg auf Schotter, entpuppt sich allen Recherchen zum Trotz aber im weiteren Verlauf als fahrtechnisch ganz schön heftig.  Zumindest, wenn man mit einem Lastenrad und Outdoor-Equipment unterwegs ist. Kilometerlange Pfade gespickt mit Fichten-Wurzeln, dann wieder schmale Hohlwege die eher an ein steiniges Bachbett erinnern. Nicht alles ist mit dem Lastenrad für mich fahrend machbar, auch wenn der lange Radstand und die Lenkübersetzung auf den groben Anstiegen für einen erstaunlich guten Geradeauslauf und gute Steigfähigkeit sorgen. Der Rennsteig-Radweg würde die heftigsten Stellen zwar umfahren, umgeht aber auch einige Gipfel und so ziehe ich die Wander-Route durch, manchmal schiebend, fluchend und wider besseres Wissen. Aber irgendwann dominiert der Ehrgeiz, das „Original“ bis zum Ende des Rennsteigs zu fahren (zugegeben, bis auf ein paar wenige Tragepassagen, für die ich eine Umfahrung finde). Und so sitze ich dann am dritten Tag zum Mittagessen im Rennsteighaus in Blankenstein, und lasse stolz die letzten zweieinhalb Tage und 170km Rennsteig Revue passieren.
Die nächsten 50km auf dem Frankenweg sind eine Unbekannte, für die kurze „Transfer-Etappe“  hatte ich nicht groß recherchiert. Sie entpuppen sich aber ähnlich anspruchsvoll wie der Rennsteig, und ähneln sich auch vom Untergrund und der Wegebeschaffenheit. Hier kommt als zusätzliche Herausforderung hinzu, dass dem Frankenweg der „Muss ich machen“ Faktor fehlt und viel weniger Leute unterwegs sind. Daher ist der Zustand der Wege noch etwas „ursprünglicher“, der Schwabe in mir würde sagen „ungepflegt“, was dem Flow nicht gerade gut tut. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit  im mittleren einstelligen Bereich ist Hinweis genug auf den Anspruch der Strecke. So fiebere ich Reichenbach entgegen, wo ich auf die Route des Rockstar Bikepacking Franconia wechsle.

Teil2: Zügig

Auf der Route des Selbstversorger Gravel-Events erhoffe ich mir zügigeres Vorankommen abseits des Verkehrs, und weniger Schiebepassagen. Die 750km lange Route führt kreuz und quer durch Franken, eine der vielen Schleifen führt mich von Reichenbach über 210km grob Richtung Süden bis nach Nürnberg. Und die Hoffnung bestätigt sich, es geht zwar weiterhin ganz ordentlich bergauf und bergab, aber der Untergrund wird zahmer, viele Schotterstrecken und gelegentliche Asphalt-Passagen machen das Vorankommen einfacher, die Tagesetappen werden länger, das Durchschnittstempo steigt.  Hier fühlt sich auch das Omnium mehr zu Hause, als auf den verblockten Trails von Rennsteig und Frankenweg. Die 1×12 Übersetzung ist an den steilsten Anstiegen  mit dem beladenen Rad zwar manchmal grenzwertig, aber mal ein paar Meter Schieben ist auch nicht schlecht zum Entlasten des Sitzfleisches.

Teil3: Zahm

Die Strecke von Nürnberg nach Hause habe ich ja schon mehrfach  auf unterschiedlichen Routen gefahren, diesmal vertraue ich auf eine automatisch in Brouter geplante Route in der Trekkingrad-Variante. Asphaltierte Radwege, teils auf schönen Radwander-Routen abseits vom Verkehr, teils entlang von Straßen, sind jetzt dominierend. Gelegentliche Abschnitte auf Schotter bringen etwas Abwechslung, dramatische Steigungen bleiben aus. Die großen Radwanderwege Altmühl, Jagst und Kocher kreuze ich nur, bis es hinter Aalen dann auf den Remstal-Radweg geht. Nach der Übernachtung am Altmühlsee bin ich nach 90km schon mittags in Aalen, und weil es gerade so gut läuft, lege ich Kilometer um Kilometer zurück, irgendwann lohnt eine weitere Übernachtung dann auch nicht mehr. So komme ich nach 180 Tageskilometern abends schon in Stuttgart an. 7 Tage, 700km, und um viele Erlebnisse reicher.

Und die Bestätigung, dass das Omnium für solche Unternehmen nicht immer perfekt, aber extrem vielseitig ist.

Verpflegung auf dem Rennsteig

Womit ich nicht gerechnet habe: Die Herausforderung, Essen oder Wasservorräte zu bekommen. Der Rennsteig umgeht sehr konsequent jede Ansiedlung und sucht die einsamen Stellen im Thüringer Wald. Und die Infrastruktur am Wegesrand ist für einen Premium-Wanderweg unerwartet dürftig. Cafés, Wanderheime? Mangelware. Selbst Friedhöfe, sonst Garant für die Wasserversorgung, werden umfahren. Am ersten Tag  komme ich nach 35km an die Hohe Sonne und hoffe auf ein Stück Kuchen. Die muss ich aber begraben, Montags ist Ruhetag. Das bekomme ich erst nach 50km (und einem kleinen Umweg) im Waldhotel Rennsteighof. Eigentlich noch viel zu früh, aber nach weiteren 10km heizt der Imbiss auf dem großen Inselsberg für mich nochmal die Glut an, ich bekomme eine Thüringer Rostbratwurst und gekühlte Getränke. Die Wurst muss dann auch als Abendessen herhalten,  weil bis zur Übernachtung  an der Schutzhütte Wachsenrasen nach 75km gibt es nichts mehr.

Auch am nächsten Morgen ist schmale Kost angesagt. Ich spekuliere auf die Thüringer Hütte beim Wintersportzentrum Oberhof. Aber ich bin eine Stunde vor Öffnung schon da und fahre weiter, nächste Chance: Die Schmücke, aber auch hier bleibe ich hungrig, Essen gibt es erst eine Stunde später. Zumindest einen Kaffee bekomme ich, und eine Cola gibt Energie für die nächsten Kilometer.  13:00 wird es dann, bis ich in Neustadt, einem der wenigen Orte auf dem Rennsteig, ein Hotel finde. Und nach einem Kuchen ist die Welt wieder in Ordnung. Zumal ich im Supermarkt noch Getränke und ein paar Brötchen als Notration bekomme. Die brauche ich erstmal aber nicht,  abends gibt es in Neuhaus einen lecker Döner. Vollgefr… und mit etwas unrundem Tritt geht es dann noch weiter, bis ich um 19:00 eine tolle Übernachtung an der Laubeshütte finde.

Die Brötchen gibt es dann als Frühstück am dritten Tag, die Aussicht vom Frankenblick ersetzt den Aufstrich. Als ich dann nach gut 15km in Steinbach an einem Bäcker vorbei fahre, locken Kuchen und ein Kaffee zum zweiten Frühstück. Wer weiß, wann ich wieder was finde. Doch die Durststrecke scheint zu Ende als ich gegen Mittag schon in Blankenstein am Ende des Rennsteigs angekommen bin. Ich gönne mir im Rennsteighaus ein Mittagessen, und bin damit für die ersten Kilometer auf dem  Frankenweg erstmal versorgt. Und abends sitze ich wegen Gewitterwarnung in Schwarzenstein im Hotel am Tisch und lasse es mir schmecken.

Fazit:

Wer also wie ich nicht die kompletten Koch-Utensilien mitnehmen will, und auf lokale Angebote setzt, tut gut daran mit einem Vorrat an Riegeln oder anderen Energielieferanten längere Durststrecken zu überbrücken. Und eine gewisse Flexibilität hinsichtlich Zeitpunkt der Mahlzeit (Frühstück gegen Mittag), Ort (der ein oder andere Umweg gibt mehr Möglichkeiten) oder Qualität (Trockene Brötchen vom Vortag) hilft auch.

Foto-Tagebuch

2024-08-05, Montag

Gerstungen – Hörschel (Rennsteigbeginn) – Hohe Sonne – Wachsenrasen (Schutzhütte)
79,7km, 8h40 unterwegs, 6,87km/h Durchschnitt, 1840HM

2024-08-06, Dienstag

Wachsenrasen – Wintersportzentrum Oberhof – Schmücke – Frauenwald – Neustadt am Rennsteig – Masserberg – Neuhaus am Rennsteig – Laubeshütte (Schutzhütte)
71,1km, 7h55 unterwegs, 6,48km/h Durchschnitt, 1290HM

2024-08-07, Mittwoch

Laubeshütte – Spechtsbrunn – Steinbach am Wald – Brennersgrün – Schlegel bei Lobenstein – Blankenstein (Rennsteigende) – Marxgrün – Naila – Schwarzenbach – Schwarzenstein (Hotel)
76,3km, 6h30 unterwegs, 11,78km/h Durchschnitt, 1020HM

2024-08-08, Donnerstag

Schwarzenstein – Schwarzenbach – Reichenbach (Start Franconia DIY) – Premeusel – Stadtsteinach – Marktleugast – Marienweiher – Wirsberg – Neuenmarkt – Waldau – Igelsreuth (Wildcamp)
100km, 8h05 unterwegs, 12,34km/h Durchschnitt, 1640HM

2024-08-09, Freitag

Igelsreuth – Langenstadt – Thurnau – Schirradorf – Wonnsees – Schönfeld – Truppach – Neubürg – Nankendorf – Waischenfeld – Behringersmühle – Ebermannstadt – Hetzelsdorf (Wildcamp)
97,3km, 8h00 unterwegs, 12,18km/h Durchschnitt, 1590HM

2024-08-10, Samstag

Hetzelsdorf – Igensdorf – Neunhof – Nürnberg – Schwabach – Untereschenbach – Altmühlsee (Camping)
110,3km, 7h00 unterwegs, 15,4km/h Durchschnitt, 875HM

2024-08-11, Sonntag

Altmühlsee – Ehingen – Wilburgstetten – Mönchsroth – Pfahlheim – Röhlingen – Bucher Stausee – Aalen – Schwäbisch Gmünd – Schorndorf – Fellbach – Stuttgart (eigenes Bett)
176,8km, 9h40 unterwegs, 18,29km/h Durchschnitt, 1230HM

Kleine Fluchten

Urlaubsreif, aber keine Urlaubstage über? Probiert doch mal einen Overnighter, direkt von der Arbeit ins Wochenende starten. Es ist erstaunlich, wie erholsam eine knapp anderthalb-tägige Radtour sein kann, und wie schnell man Abstand vom Alltag bekommt.

So holt mich Gina am Samstag direkt von der Arbeit im Stuttgarter Osten ab, und wir folgen dem Neckar-Radweg entlang des Max-Eyth-Sees abwärts bis nach Remseck. Direkt am Zusammenfluss von Neckar und Rems gibt es eine späte Kaffeepause, und dann geht es weiter bis nach Marbach. Unser Hotel liegt oben auf der Schillerhöhe, und so ist der Weg für ein kurzes Sightseeing durch die Altstadt und zum leckeren Abendessen nicht weit.

Pause am Max-Eyth-See
Die Zugwiesen bei Poppenweiler

Der Sonntag beginnt mit einem leckeren Frühstück, und dann geht es noch ein paar Meter entspannt den Neckar abwärts. Entlang von Murr, Bottwar, und Söhlbach geht es an immer kleiner werdenden Gewässern langsam ansteigend bis Beilstein. Ein paar Kilometer über die Felder, und dann dürfen wir wieder abwärts rollen, kurz vor Ilsfeld treffen wir auf die Schozach und folgen ihr bis Talheim und dann an den Neckar.  Wir wenden uns südwärts Richtung Heimat, die Altstadt von Lauffen und Besigheim laden ein zum Bummeln (und Eis essen),  und über Freiberg geht es zur S-Bahn in Ludwigsburg und nach Hause.

Beilstein

Tauchsteinsee
Besigheim

Abends schlafen wir im eigenen Bett ein, und am Montag fühlen sich die anderthalb Tage nach einem richtig langen Urlaub an.

 

 

 

Radeln auf Rügen

Schon zum zweiten Mal machen wir Urlaub auf Rügen, das Yoga Programm lässt aber noch genügend Zeit für die ein oder andere Radtour.

Die Tour im Biosphärengebiet Südost-Rügen zwischen Baabe, Binz und Puttbus ist landschaftlich wunderschön und schafft es deshalb in meine Tourensammlung in Outdooractive.

Ein paar Tage später packt es mich: Keine Bock auf Yoga, aber dafür Lust mich zu verausgaben. Ich nehme Kurs gen Norden, das Kap Arkona ist mein Ziel, positive Erinnerung an meine Bikepacking Transgermany von 2019 wieder aufleben lassen. 120km später die Erkenntnis: Funktioniert. 🙂

Um und durch den Schwarzwald

4 Tage gemeinsame Rauszeit mit meiner Tochter Joana.
Nach gefühlt wochenlangem Regen starten wir bei strahlendem Sonnenschein in Pforzheim auf den Enztal-Radweg, und dann auf die Naturpark-Runde um den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Eine total schöne und abwechslungsreiche Runde!
Los geht es gemütlich aufwärts durch das Enztal, noch gemütlicher per Seilbahn in Bad Wildbad auf den Sommerberg, dann zum Wildseemoor bei Kaltenbronn und immer einsamer zum Hohlohturm. Und als weiteres Highlight: Chillen am Naturteich unseres Hotels in Besenfeld.Wehr im Enztal

Wehr im Enztal

Abstecher ins Wildseemoor
Abstecher ins Wildseemoor
Wildseemoor
Wildseemoor
Hohlohturm
Hohlohturm
Blick vom Hohlohturm
Blick vom Hohlohturm
Verdiente Pause
Verdiente Pause

Zu den Highlights am zweiten Tag zählt bestimmt das zufällige Wiedersehen mit einem jungen radelnden Pärchen auf dem größten Marktplatz Deutschlands in Freudenstadt. Gestern schon haben wir uns immer wieder getroffen, und dabei ihr schaltungsloses Hollandrad bewundert. Eigentlich weniger das Rad, als das Tempo, mit dem sie auf den Steigungen der Schotterwege unterwegs war. Respekt 👍. Hinter Loßburg erreichen wir den Kinzigtal-Radweg, erst weit oberhalb der Kinzig an den steilen Hängen entlang, und ab Alpirsbach dann im engen Kinzigtal. Wunderschöne kleine Orte mit Fachwerkhäusern laden ein zu Pause und Fußbad.

Auf Schotter durch den Schwarzwald
Auf Schotter durch den Schwarzwald
Lecker Kuchen in Freudenstadt
Lecker Kuchen in Freudenstadt
Respekt!
Respekt!
Im Kinzigtal
Im Kinzigtal
Schiltach
Schiltach
Kneippen in der Schiltach
Kneippen in der Schiltach

Tag drei: Langsam wird das Kinzigtal breiter, die Schwarzwaldhöhen kleiner. Ohne große Steigungen geht es über lange Strecken auf dem Kinzigdamm voran, bis wir in Offenburg das Tal verlassen und durch die Ausläufer des Schwarzwaldes in die Ortenau fahren und langsam ins Rheintal abbiegen. Rechts von uns der Schwarzwald, links in der Ferne die Vogesen zu erahnen, und wir mittendrin, umgeben von Obstbäumen und Maisfeldern. So kommen die für heute versprochenen (oder angedrohten) Höhenmeter doch noch zusammen. Abends sitzen wir noch im Biergarten unseres Gasthauses und freuen uns an der Männertruppe, die mit den Kreidler-Mopeds aus ihrer Jugend auf Tour ist und wieder zu Jungs werden.

Obstbäume im Kinzigtal
Obstbäume im Kinzigtal
Erntearbeiten
Erntearbeiten

Idyllisches Fachwerk in Gengenbach
Idyllisches Fachwerk in Gengenbach
Oberachern
Oberachern
Abends im Biergarten
Abends im Biergarten

Das leichte auf und ab bleibt uns auch am letzten Tag erhalten, zu Äpfeln und Mais kommt jetzt auch andere Landwirtschaft. Teilstrecken verlaufen nun parallel mit dem Rheintal-Radweg, auch wenn wir immer noch mehrere Kilometer Luftlinie von Vater Rhein entfernt sind und keinen Blick auf ihn werfen können. Kleine Orte häufen sich, bis wir in Kuppenheim die Route der Naturpark-Runde verlassen und für den Rückweg per Bahn Karlsruhe ansteuern. Trotz Bahnstreik finden wir eine Linie, die uns nach Stuttgart bringt, und treffen uns noch gemütlich am Marienplatz mit Gina.
Frühstück in der Sonne

Frühstück in der Sonne

War eine wirklich schöne, und sehr abwechslungsreiche Tour durch ganz unterschiedliche Landschaften. Und vor allem eine schöne Zeit, mit viel Raum für Tochter – Vater Gespräche 😀👍

Kaltental radelt schon 3 Jahre

Kaltental radelt

Seit drei Jahren sind wir in den Sommermonaten gemeinsam unterwegs, wir Kaltentaler. Meist auf Feierabend-Radtouren, aber auch ein paar längere Ausfahrten sind dabei.

So ist mit ein paar weiteren Tourenvorschlägen mittlerweile eine ganz ordentliche Sammlung an Beschreibungen entstanden, die ich in Outdooractive veröffentlicht habe. Karten, Details zu Route und Sehenswürdigkeiten, Länge und Anspruch, GPX-Tracks zum Download und einiges mehr sind bei Outdooractive kostenlos verfügbar. Auch unterwegs per Smartphone-App. Alle Touren sind in einer Liste „Kaltental radelt“ gesammelt und über den Link einfach zu finden.

Und während das Wetter kalt und nass und die Tage kurz sind: die nächsten Touren für 2016 sind auch schon geplant!

Kaltental radelt wieder … zum Frauenkopf

Den „Nei’gschmeckten“ die schönen Ecken Stuttgarts per Rad zu zeigen, ist nicht sooo schwer. Aber wenn auch die Alteingesessenen auf der Tour sagen „Klasse, das kannte ich ja noch gar nicht“, dann macht es mir um so mehr Spaß.

Eine Besonderheit, die niemand im Stuttgart Stadtgebiet vermuten würde, ist das Sträßlein vom Ortsteil Frauenkopf runter nach Rohracker. Steil bergab mitten durch die Weinberge, einspurig, alle paar hundert Meter eine Ausweichstelle. Und dann der Blick: Zuerst auf Stuttgarts Wälder, dann die Weinberge, und dann taucht immer mehr das Neckartal und die gegenüberliegenden Orte am Kamm auf. Viel zu schnell ist man unten…

Abfahrt von Frauenkopf
Abfahrt von Frauenkopf

Die Tour ist mit Beschreibung und GPS-Daten wie immer auf www.outdooractive.com zu finden, Suchbegriff „Kaltental radelt“. In diesem Fall nicht die Originalstrecke, sondern leicht abgewandelt: Zum Waldfriedhof über die Schwälblesklinge, den kurzen Abstecher zum Fernmeldeturm am Frauenkopf, und die Rückfahrt auf Halbhöhenlage an der Karlshöhe vorbei.

Kaltental radelt wieder!

Am Vorabend des 1. Mai zur Radtour einladen, und dann den ganzen Tag immer wieder Regen. Um 17:00 noch mit einem heftigen Hagelschauer. Da war ich mir sicher, ich stehe alleine um 18:00 am Treffpunkt.

Doch nichts da, zu zehnt sind wir unterwegs und werden durch frisches, aber trockenes Wetter belohnt. Auf der Römerstraße nach Böblingen, übers Musberger Sträßle zurück und dann zur Einkehr nach Oberaichen. Schönen Dank für’s Mitfahren, hat mir wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die nächste Tour im Juni!

Am Standort-Übungsplatz
Am Standort-Übungsplatz

 

Tourenbeschreibung wie immer in Outdooractive.

 

Kaltental radelt 2013/03

Mit vielen Freunden rund um Kaltental unterwegs, einmal im Monat brechen wir zu einer Feierabend-Runde auf.

Tourenbeschreibungen auf Outdooractive.com

Unvergesslich auf der dritten Ausfahrt: Die Erlebnisgastronomie. Fast werden wir der Tür verwiesen, für so viele Besucher gäbe es nicht mehr genug. Es dauert zwar eine Weile (naja, eine Ewigkeit), aber wir werden alle satt. Und lecker ist es auch noch.

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Geschrieben: 2014-02-17

Südfrankreich 1991: Provence und Alpes-Maritimes

Tagebuch

Vom 28.3.1991-13.4.1991

Seit 1989 in Stuttgart, werden meine Touren länger, häufiger und schwerer. Und so entfliehe ich Ende März 1989 mit Studienfreund Joachim dem nasskalten Wetter in Deutschland und wir nehmen Kurs auf Südfrankreich. Für mich die erste Camping-Radtour und gleichzeitig  Jungfernfahrt für mein neues Hercules.

Das Auto bleibt auf dem Campingplatz in Apt stehen, wir steuern den Gorges du Verdon an. Doch schon am ersten Tag rächt sich meine billige Tourenausstattung: Beim Kontakt der Packtasche mit den Speichen zieht erstere den Kürzeren, in der Folge verteile ich ein halbes Kilo Spaghetti auf der Straße. Im Miederwarengeschäft (nein, nicht Dessous) bekommen wir trotz unserer kaum vorhandenen Französischkenntnisse Nadel und Faden und ich sitze nach dem Abendessen da und flicke meine Tasche. Ein Ast dient als Abstandshalter, nicht schön aber funktioniert für den Rest der Tour.

Am zweiten Tag erreichen wir den Lac de Ste. Croix, der Blick in die Verdon-Schlucht ist beeindruckend, genau wie der Anstieg zur Südseite der Schlucht. 2 km nach der Passhöhe schlagen wir uns seitlich in die Büsche und unser Zelt auf. Wer braucht schon eine Dusche?

Am Lac de Castillon vorbei und über den Col de Toutes Aures erreichen  wir den Gorges du Daluis, der rote Sandstein türmt sich neben uns auf, mit dem Rad können wir an Stellen halten und den Ausblick genießen, an denen wir mit dem Auto vorbeifahren müssten. Gigantisch.

Bei der Auffahrt zum Col de Valberg hoffen wir, wieder eine wilde Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Doch die einzigen horizontalen Stellen auf der ganzen Auffahrt sind die Schotterbankette in den Kehren. Wenig attraktiv, und so stehen wir dann am späten Nachmittag auf der Passhöhe. Schneereste und entsprechende Temperaturen motivieren auch nicht gerade das Zelt aufzubauen. So liefern wir uns mit ein paar Autos ein Rennen den Gorges de Cian hinab und landen mit dem letztem Licht auf einem Campingplatz direkt am rauschenden Fluss Var.

In Carces erleben wir, wieviel Spaß ein Tag Dauerregen in einer Hundehütte macht. Sind froh, dass am nächsten Tag die Sonne scheint. Dafür gibt es dann scharfen Gegenwind auf der Straße, die kilometerlang schnurgerade nach Aix en Provence führt. Den Hausberg, den Montagne St. Victoire, nehmen wir in einer Tagestour ohne Gepäck unter die Stollen, schließen die Räder unterhalb des Gipfels ab und klettern den verblockten Wanderweg nach oben. Ein toller Blick!

Am 11. Tag unserer Biketour sind wir wieder in Apt. Vier Tage haben wir noch für Tagestouren in der Umgebung. Die Ockerfelsen von Roussillon, die Fontaine de la Vaucluse, der Besuch im Vasarely Museum in Gordes und der lange zähe Aufstieg zum Mont Ventoux faszinieren jeder auf eigene Weise. Am letzten Tag suchen wir noch ein paar Wanderwege im Luberon und testen unsere Fahrtechnik, bevor wir die Zelte abbrechen und uns am Morgen auf den langen Weg nach Hause machen. Mit einem letzten Rest Sprit im Tank und leeren Geldbeuteln kommen wir wieder in Stuttgart an, um einige tolle Eindrücke reicher.

Geschrieben: 2014-01-27