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9.999km Cargobike

Dreieinhalb Jahre, und der Tacho springt von der 9.999 auf die 10.000 Kilometer. Egal ob Sonne, Regen oder Schnee, Asphalt oder Schotter, unbeladen oder am Zuladungslimit, das Omnium hat einiges mitgemacht. Die dritte Kette, diverse Bremsbeläge, ein paar Speichen am Hinterrad und ein neues Vorderrad, so die Reparatur-Bilanz. Nicht schlecht für die harten Kilometer. Aber eine Generalüberholung ist jetzt fällig, die Bremsen haben einen Belagsdefekt mit massiver Überhitzung quittiert, die immer noch erste Kassette verträgt sich mit der Kette nicht mehr, der Schaltzug läuft schwer und auch der Lack zeigt die ein oder andere Gebrauchsspur.

Also wird einmal komplett zerlegt, geputzt, lackiert, erneuert, und aufgerüstet. Mit XT-4-Kolbenbremsen und 200er Trickstuff HD Scheiben steigt auch die Bremsleistung, die Schaltung läuft mit neuen Zügen wieder richtig gut, und die neuen Laufräder mit DT Swiss Naben (eingespeicht von Whizz Wheels) sollten für die nächsten 10.000 problemlos laufen. Die alten Laufräder bekommen für den Winter Spikes, und so bin ich wieder gerüstet. Das geniale Rücklicht von Supernova wird durch die Version mit Bremslicht ersetzt, sicher ist sicher.

Als optisches Highlight ersetzt ein schwarzes Billboard mit goldener Schrift das bisherige aus Holz. Edel 🙂

n+1: Das Omnium ShorTi ist da

Mein Omnium E-Cargo WiFi ist seit fast zwei Jahren tägliches Arbeitstier und aktuell auch das meiner Räder, das am meisten Kilometer abspult.

Es gibt aber besondere Momente und Aufgaben, für die ich mir ein unmotorisiertes Lastenrad wünsche. Also das typische n+1 Problem aller Radbegeisterten.

Das „kurze“ Omnium Mini-Max in der Titan-Version hat es mir schon eine Weile angetan, und als Ende des Jahres ein Kunde ein Omnium bestellt, denke ich nicht lange über die Konsequenzen (vor allem über Finanzen und Abstellplatz und die fast philosophische Frage nach den Komponenten ) nach und bestelle gleich mit.

Mit potenten Bremsen und Laufrädern (mit Nabendynamo und USB-Charger), moderaten Gravel-Reifen und 12-fach Antrieb sowie ergonomischem Cockpit mit langen Inner Barends wird auch der Einsatzzweck definiert: Lange Touren auf und abseits vom Asphalt.

Stay tuned!

Müsing die vierte: Die nächste Evolotionsstufe

Mein Müsing hat schon einiges hinter sich.

Angedacht und aufgebaut als simples und wartungsarmes Touren-Bike sind die Umbauten in Evolutionsstufe 2 ziemlich eskaliert. Starre Carbon Gabel, Leichtbau-Cantis, 1″ Slicks auf Laufrädern mit Messerspeichen, Rennrad Übersetzung, gute sechseinhalb Kilo leicht. Einige Jahre waren das Haupt Einsatzgebiet lange Tagestouren. 300km, 400 und zum Schluss 500km.

Dann die Idee zu einer längeren Bikepacking Tour und damit Beginn von Stufe 3. Stabilere Laufräder mit Stollenreifen, Nabendynamo und USB Ladegerät, Scheibenbremsen, Gepäckträger und mehrere Flaschenhalter rüsten das Rad für die Trans Germany. Wieder zu Hause läuft das Rad immer wieder auf längeren Schotter Touren.

Und zeigt da den ein oder anderen Nachteil. Ohne Gepäck auf dem vorderen Träger fährt es etwas nervös, und das ungefederte 26″ Rad lässt die souveränen Roll-Eigenschaften der modernen 29″ vermissen. Und nachdem vorne immer wieder Speichen oder Nippel abreißen, startet Evolutionsstufe 4.

Mit Maßband, Messschieber und diversen Tabellen versuche ich, ein 650b Vorderrad in die Gabel zu bekommen. Mit einem 2,25 Nobby Nic ist es zwar eine Presspassung, aber 3mm Luft pro Seite sind vorhanden, und für den Einsatzzweck ausreichend.

Die ersten 500km habe ich runter: das größere und breitere Laufrad zeigt ein spürbar besseres Rollverhalten, die Geometrie ist entspannter und die Bodenfreiheit gewachsen. Insgesamt ein deutlicher Gewinn für das Rad und erstmal die letzte Evolutionsstufe. Aber wer weiß 😉

Es werde Licht … am Lastenrad

Für den Ganzjahreseinsatz braucht mein Omnium vernünftiges Licht, die Lösung mit „Stecklichtern“ ist für den spontanen Einsatz nicht ideal. Und da als E-Bike genügend Akku-Kapazität mit an Bord ist, soll eine fest verbaute Supernova Anlage ans Rad.
Lösungen, wie Leuchten am Omnium angebracht werden, gibt es im Netz einige. Aber keine, die ich so richtig überzeugend finde. Starre Lösungen am Rack scheiden aus, und auch der Lenker ist mir zu exponiert und wird oft genug von der Last verdeckt. Bleibt die Gabel.
Ein selbst konstruierter und 3D-gedruckter Halter auf dem Schutzblech mit zusätzlichen Streben zum Ausfallende ergibt eine vibrationsfreie und mitlenkende Befestigung, die sich bisher auf viele Kilometern bewährt hat.

Licht am Omnium
Licht am Omnium
Halter von Hinten
Halter von Hinten
Halter und Licht
Halter und Licht

 

Wenn der Fuhrpark lastig wird…

EIN RECHTSCHREIBFEHLER! Da ist sie schon wieder, die ungeliebte rote Linie unter dem zuletzt getippten Wort. ‚lastig‘ kennt die Rechtschreibkorrektur nicht, und schlägt ‚lästig‘ vor. Passt zwar auch irgendwie, aber können Fahrräder lästig sein? Und nachdem im Kontext ‚lastig‘ irgendwie besser passt: Ignorieren.
Aber von vorne:

Corona und das gute Wetter haben letztes Jahr dazu geführt, dass wir einen Großteil aller Einkäufe und Besorgungen per Rad erledigt haben. Mit Packtaschen und Hänger lassen sich erstaunliche Mengen transportieren. Im Herbst und Winter habe ich mir aber das ein oder andere Mal etwas elektrische Unterstützung gewünscht, um nach 100HM nicht nass und durchgeschwitzt auf dem Markt zu stehen und zu frieren, wie die sonnengewöhnten Südfrüchte am Obststand.

Jetzt kommt ja erstmal die warme Jahreszeit, also eilt es noch nicht. Ich schaue mich trotzdem schon mal langsam um, was der Markt so bietet. Und der spiegelt den Andrang im Wald und in der Stadt: Die Lager sind leer, Wege und Straßen sind voll. Klasse, dass so viele Menschen das Radfahren entdecken oder wieder entdecken. Toll für Gesundheit und Psyche, für Umwelt und Klima.

Nicht so toll, wenn man auf der Suche ist und (zugegebenermaßen) nicht so einfach zufrieden zu stellen. Wenn es funktional und bezahlbar sein soll, aber trotzdem nicht 0815. Und wenn man sich noch nicht mal sicher ist, ob man einen Tourer, Urban- oder Citybike will,  oder vielleicht doch ein Lastenrad? Am besten von jedem Eines. Nur das letzte bisschen Vernunft und der begrenzte Platz im Keller verhindern, dass der Fuhrpark zur Last wird, also quasi ‚lastig‘ (und für das Umfeld damit dann auch lästig). Räder im Keller, in der Fahrradhütte. An der Wand, der Decke, dem Boden. Ersatzteile für Räder der letzten 3 Dekaden in sämtlichen Schränken. So langsam wird es eng. Aber egal, eines geht schon noch.

Aber erstmal: Entscheidungsfindung durch Selbsterfahrung.  Aus der Theorie und Testberichten in die Praxis. Kurze Probefahren gehen zum Glück trotz Corona, wenn denn das gewünschte Rad in passender Größe beim lokalen Händler auch verfügbar ist.

Und so starte ich mit …

  • dem Tourer.

Starker Motor, bullige Optik mit vollintegriertem Akku (dementsprechend mit etwas Übergewicht), Vollausstattung, komfortabel mit einem Schuss Sportlichkeit. Mit Packtaschen und Hänger das elektrifizierte Pendant zu meinem Bio-Bike. Vernünftig betrachtet das, was ich brauche, das Allround – Doitall – EverybodiesDarling-Bike. Aber irgendwie fehlt mir die Emotion, das besondere. Das gäbe es zwar auch als Tourer, aber nicht in der Preisklasse, die mir vorschwebt.

Und weil es gerade nebendran steht, als nächstes …

  • ein kompaktes Longtail.

Langer, rahmenfester Gepäckträger (macht den Hänger in den meisten Fällen obsolet). 20″ Ballonreifen, sparsamer Mittelmotor. Trotz der kleinen Räder erstaunlich gut zu fahren, wendig, relaxed (kann man durchaus auch als unaufgeregt unsportlich übersetzen, was hervorragend zum Charakter und Einsatzzweck in der Stadt passt). Als Lastenrad ist es auch ein gewisses Statement zu einer modernen, reflektierten urbanen Mobilität. Aber irgendwie ist es mir zu praktisch, zu bequem. Zu … vernünftig?

Als nächstes: Der Gegenentwurf zu den beiden…

  • das Urban Bike mit Heckmotor.

Schlankes Unterrohr, integrierter kleiner Akku. Gepäckträger? Vorhanden. Sportliche Geometrie. Das ganze ist kaum als E-Bike erkennbar, weder optisch noch akustisch. Und es ist schnell. Sehr schnell. Langsam fahren? Geht zwar, aber Geometrie, Antrieb und Optik animieren permanent zu Geschwindigkeiten oberhalb der Abschaltschwelle. Im ersten Gang am Berg merkt man aber auch, dass der Motor deutlich weniger Drehmoment hat, als die großen MTB-Mittelmotoren der Wettbewerber, und dass diese bei untersetzten ersten Gängen auch noch verstärkt werden. In den hohen Gängen wird das zum Vorteil des Heckmotors. In Summe: Das Rad macht Spaß, viel zu viel Spaß. Aber nicht das, was ich brauche.

Ratlosigkeit. Radlosigkeit aber ist keine Option, also geht die Recherche weiter. Die Erfahrungen der Probefahrten haben mir etwas mehr Klarheit gebracht: Sportlich komfortabel und schnell soll es sein, ordentlich lastengeeignet, und besonders. So tauche ich Donnerstag Abend ein in die geballte Informationsflut aus gedrucktem und digitalem und komme an beim…

  • Lastenrad aus der Messenger-Szene.

Feste Ladefläche vorne über dem Vorderrad. 150kg maximales Gesamtgewicht, bei nur 28kg Eigengewicht (soviel, wie der zuerst gefahrene Tourer). Sportliche Sitzposition, starker Motor. 2″ breite Reifen auf 20″/28″-Felgen. Stahlrahmen. Die kurze Version mit nur 2m kaum länger als ein normales Rad, die Langversion braucht nochmal 20cm mehr Platz. Und noch ein Pluspunkt (aus demnächst akutem Anlass): Es gibt einen rückwärts gerichteten Enkelsitz für die Ladefläche, der sogar das Füttern während der Fahrt erlauben würde 😉

Die Probefahrt gestaltet sich etwas schwierig, die wenigen Händler in Deutschland  sind a) nicht vor Ort und b) ziemlich ausverkauft. Aber auf meine Mail-Anfrage am späten Donnerstag Abend kommt am nächsten Morgen um 9:00 ein Anruf aus der Schweinfurter Ecke: Probefahrt mit der Langversion ist möglich, die Kurzversion ist verkauft aber noch zum Anschauen da.

So sitze ich nachmittags bei seven8three auf einer sehr modernen und schnellen Interpretation eines Bakery-Rades mit fester Ladefläche über dem Vorderrad, dem E-Cargo WiFi der dänischen Firma Omnium.

Omnium E-Cargo WiFi

Omnium E-Cargo WiFi

Das Fahrgefühl? Klasse. Das weit vorne liegende Vorderrad ist ungewohnt, aber gut kontrollierbar, der Motor hat (hörbar) Power, schaltet bei 25km/h ab und dann geht es ansatzlos per Muskelkraft weiter voran. Unter den Messengern gerne mit schmalen Rennradreifen und Rennlenker kombiniert, gefällt mir Komfort und Wege-Wahl-Freiheit der breiten Reifen und die sportlich komfortable Sitzposition mit Überblick.

Ich bin überzeugt: Das ist es. Ohne wochenlanges Brüten über Zeitschriften, Vergleichstests und ohne Excel-Tabellen. Am Preis knabbere ich etwas, aber wir werden uns einig (das gesparte Geld für den Kinder-Anhänger kann ja ins Bike fließen). Ich schlage zu. Spontan. So bin ich spät nachmittags unterwegs gen Heimat, ein leuchtend grünes Omnium im Kofferraum des Kombis. Auch das wohl ein Zeichen, das Rad in „Forest Green“ setzt die Reihe meiner grünen Stahlräder nach Hercules und Serotta konsequent fort.

Fertig zum Verladen
Fertig zum Verladen

Abends wird noch fertig montiert, und am nächsten Tag Einsatz mit Gepäck unter Realbedingungen: Morgens auf den Markt, im Boost-Modus fliegt man mühelos bergauf, steht dann entspannt am Obststand an und bedauert die frierenden Bananen. Nachmittags: Eine 20kg-Schreibmaschine wird nach Bietigheim zur Eröffnung des Lieblingsbuch-Ladens einer Freundin transportiert. Als Ladefläche habe ich alte Fahrradschläuche verwendet, die leichte Federung der Ladung ist extrem angenehm, kenne ich so schon von meinem Anhänger. Die Schreibmaschine klimpert nur leise vor sich hin, ohne in jedes Schlagloch zu fallen. So gut es morgens bergauf ging, so gut geht es weiter: In der Ebene sind 30km/h schnell erreicht, und auf den Serpentinen der Bergheimer Steige bergab stellt sich erst bei knapp 60km/h eine ganz leichte Nervosität ein, Nachteil der dicken Ballonreifen. Geil. Auf dem Rückweg macht dann 500m vor zu Hause und nach knapp 75km der Akku schlapp, bei der Topographie und der durchaus zügigen Fahrweise (ungefähr je 1/3 der Strecke in den drei Unterstützungsstufen) eine beachtliche Reichweite. Bin begeistert vom neuen Rad!

Ein Lastenrad stand ja ursprünglich gar nicht auf dem Plan, aber manchmal kommt es anders. Jetzt ist es im Fuhrpark angekommen, und der ist damit jetzt offiziell ‚LASTIG‘. Also nochmal zurück zur Rechtschreibkorrektur: Hinzufügen zum Wörterbuch.

Premiere: Omnium und Lieblingsbuch-Laden

Premiere: Omnium und Lieblingsbuch-Laden

 

Nachwuchs im Fuhrpark: Der Hänger bekommt einen kleinen Bruder.

Mein Eigenbau-Hänger aus Studentenzeiten tut nach wie vor seinen Dienst, diverse Upgrades und die eine oder andere Generalüberholung hat er schon hinter sich.

Und jetzt bekommt er einen kleinen Bruder: Basis ist eine Multiplex-Platte mit Ausfräsungen zur Verriegelung einer Auer-Toolbox, die dann in Sekundenschnelle abgenommen werden kann. Die Chariot-Deichsel ist klappbar und kann als Handgriff genutzt werden. Rollen tut er auf 16″ Laufrädern, für mehr Fahrstabilität (und eine sportliche Optik :-)) hat er natürlich wie sein großer Bruder auch ein paar Grad Sturz,  dafür sind die Hinterher-Steckachsen mit 3D-gedruckten Adapter-Platten um 5° gekippt eingebaut.

Testfahrt mit dem "Kleinen"
Testfahrt mit dem „Kleinen“

5° Sturz-Adapter
5° Sturz-Adapter

Back to the roots (Step1)

Nach den Langstrecken kommt mein Müsing nur noch selten zum Einsatz, schade drum. Aber die Ideen gehen ja nicht aus, und so steht ein Umbau an. Aus dem Sub 7 (kg) Wolpertinger wird eine auch nicht ganz alltägliche Kombination, quasi ‚Back to the roots‘: Starrer Rahmen, starre Gabel, 3-fach, klingt schon sehr Retro. Wofür und wo das hinführen soll? Stay tuned!

Hinterrad mit Notbereifung
Hinterrad mit Notbereifung

Vorderrad mit starrer Gabel und 2,1-Zöllern
Vorderrad mit starrer Gabel und 2,1-Zöllern

Im ersten Schritt fliegen die ultraleichten Laufräder raus und weichen „normalen“ 26 Zöllern. Vorne mit Naben-Dynamo, und hinten mit 11-34 Kassette statt der bisher montierten 11-24 Rennrad-Variante. Bereifung ist noch im Zulauf, einstweilen ist vorne ein alter 2,1″ Nobby Nic montiert, und hinten noch ein 1,5-Zöller vom Stadtrad. Sieht spannend aus ;-). Die Laufräder sind Scheibenbremstauglich, da tut sich also auch noch was.

Update folgt…

 

Bike in a bucket

Seit dem Zuwachs im Fuhrpark steht immer eines der Litevilles im Weg rum und blockiert meine Werkstatt. Und nachdem endlich die Entscheidung gefallen ist, das MK1 komplett zu überholen und neu aufzubauen, ist der erste Schritt geschafft, WD40 und Geduld sei Dank.

Erstaunlich, wie viel Rad in einen Eimer passt. Und erstaunlich, dass sich die Lager nach 12 Jahren und unzähligen Schlammpackungen noch so gut drehen. Zugegeben, manches Lager hat leichte Rasteffekte, aber über die Hebelarme  läuft der Hinterbau noch erstaunlich gut. Next Step: Komplett-Reinigung, neue Lager, Wiederaufbau.

 

Zuwachs im Fuhrpark

12 Jahre voller Erlebnisse und Erinnerungen. Genauso lange fahre ich mein Liteville 301 schon. Und trotz mancher Ersatzteile und Aktualisierungen merkt man schon einen gewissen Retro-Charme. Nicht dass es mit 26″x2,25, 115mm Federweg und 3-fach Kettenblatt unfahrbar wäre, weit gefehlt. Aber irgendwie übt das Neue schon einen gewissen Reiz aus und so waren eigentlich über die dunkle, kalte Jahreszeit intensive Recherchen geplant, stundenlanges Kataloge-Wälzen, Probefahren, um letztlich in seitenlangen Excel-Tabellen das gefühlt optimale Bike zu finden.

Und die Vielzahl an Technologien macht es nicht gerade einfacher. Drei Räder-Größen, 1-, 2-, 3-fach, Federwege, Carbon, und und und. Manches mehr Marketing als wirklich technisch notwendig geschweige denn sinnvoll. So war ich um Roli’s Angebot froh, auf unserer Pfalz-Tour sein „altes“ 301 Mk. 10 auszuprobieren. 160mm mit ordentlich breiter 26″/27,5″-Mischbereifung, 2-fach, Dropper-Post, flachem Lenkwinkel und breitem Lenker ist es immer noch relativ nah an aktuellen Standards und Lichtjahre von meinem Mk. 1 entfernt. Auch was das Gewicht betrifft, vor allem Gabel und Laufräder bringen stattliche 2kg Mehrgewicht gegenüber meinem Bike mit.

Umso überraschter war ich, wie gut das Mk.10 in der Pfalz auf verblockten Trails bergauf geht. Je wilder, desto besser. Gut, auf langen Anstiegen ziehen die 14,5kg ins Tal, aber mehr mental als wirklich relevant. Schließlich fahre ich kein Rennen. Bergab dann das erwartete, die breiten Reifen, Federweg und die absenkbare Sattelstütze geben viel Sicherheit in ruppigem Gelände. Nichts, was ich nicht auch mit dem alten Rad hätte fahren können, aber einfach mit mehr Gelassenheit und Spaß. Und schneller.

Und so wechselt Roli’s 301 den Besitzer und Fuhrpark, vermeidet Standplatten und bekommt einen zweiten Frühling in Stuttgarts Wäldern. 🙂 Und ich kann statt mir den Hintern beim Recherchieren platt zu sitzen lieber biken gehen…

301 Mk1 vs. 301 Mk10
301 Mk1 vs. 301 Mk10 (Anklicken für Animation)

Elektrifizierter Gemüse-Porsche

Einkaufs-Trolleys, despektierlich auch Gemüse-Porsche genannt, haben ein etwas biederes Image. Zu Unrecht, wenn sie an ein Fahrrad gehängt werden. Statt mit schweren Fahrradtaschen zu hantieren, wird der Trolley mit einem Handgriff vom Fahrrad abgehängt, beim Einkauf bequem beladen und dann vollgepackt wieder ans Rad gehängt. Zusammen mit Radtaschen reicht es für den Wocheneinkauf.

Auch vollbeladen läuft unser Andersen Trolley dank Luftbereifung sauber hinterher (es sei denn, man räubert mit dem kurveninneren Rad über den Bordstein) und erweitert die Lademöglichkeit ganz beträchtlich. Dann wird die Fuhre aber auch ganz schön schwer, und so soll der Trolley zukünftig ans E-Bike und die zusätzlichen 250W des Bosch-Motors sinnvoll nutzen. Die Kupplung des Trolleys erfordert jedoch einen speziellen Gepäckträger, der an das E-Bike nur umständlich zu montieren ist, auch die Nachrüstlösungen überzeugen mich vor allem optisch nicht und stören die schöne Linie des Sinus-Rades. Und so wird der am E-Bike montierte Racktime-Träger kurzerhand modifiziert, statt des Rücklichtes kommt über eine Adapter-Platte die Kupplung ans Rad.

Sieht fast aus wie gekauft, ist optisch gut integriert und funktioniert.

Trolley im Einsatz
Trolley im Einsatz

Original-Träger
Original-Träger

Träger mit Kupplung
Träger mit Kupplung

PS: Am automatischen Auspacken in den Kühlschrank arbeiten wir noch…

Nachwuchs

Unser Fuhrpark hat Nachwuchs: Ein Sinus E-Bike. Für die Wege in die Stadt (in Business-Klamotten) und vor allem zurück (7km aufwärts, die letzten mit 15% Steigung).

Die Anforderung meiner Frau „ich will im ‚kleinen Schwarzen‘ mit kurzem Rock zur Arbeit fahren“, war sichtlich ungewohnt für den halb so alten Berater, aber mit dem Tiefeinsteiger war schnell ein Rad gefunden, mit dem sie unter Wahrung von Sitte und Anstand in die Stadt kommt 😉

Vollausstattung mit Scheibenbremsen, stabilem Gepäckträger und dem kleinen Bosch Active Line Antrieb ist genau das richtige für den häufigen Weg zur Arbeit.

Unser E-Bike
Unser Sinus E-Bike mit Bosch-Antrieb

Barends am Riser-Bar?

Es gibt Sachen, die gehen gar nicht. Sport-Socken in Sandalen, oder Nutella auf Brezeln zum Beispiel. Und doch gibt es immer wieder jemand, der sich durch ein „das macht man nicht“ nicht gängeln lässt und seinen eigenen Weg geht.
Nachdem ich mich durch die leidige Laufradgrößen-Diskussion in akuter Kaufverweigerung übe, bekommt das Liteville regelmäßig Updates, diesmal in Form eines breiten Lenkers. Das Fahrverhalten auf unebenem Geläuf ist deutlich weniger nervös, und trotzdem wendig. Aber bei der ersten Probefahrt ist es schon klar: die relaxte Position an den Barends fehlt mir, nicht jede Tour besteht nur aus Single Trails. Aber Barends am Riser-Bar? Geht doch gar nicht?
Egal, form follows function. Bei der Lenkerbreite eine eher anstrengende Position, das wird schnell deutlich. Aber wo wir schon dabei sind, Konventionen zu brechen: wer sagt denn, dass die Hörnchen am Lenker Ende montiert werden müssen? Zwischen Griff und Bremshebel ist genug Platz, der Griffabstand angenehmer und die Griffmöglichkeiten noch variabler.
image

Ich werde berichten, ob sich das bewährt. Und was geht und was nicht, ist meine Sache 😉

Betriebsfestigkeit zum zweiten

Gehen Räder eigentlich vom Stehen kaputt?

Zugegeben, das Laufrad an meinem Stadtrad hat schon einiges hinter sich. Über lange Jahre im Hot Chili gefahren, und dann in Rente geschickt, bekommt es nun doch mehr Kilometer als gedacht. Wie sagt meine Schwiegermutter immer: „Die Alten muss man zuerst verschleissen.“ 😉

Beim Versuch, das Rad etwas nach zu zentrieren, lösen sich die korrodierten Alunippel auf, die Lager laufen nicht mehr und Spiel hat die Nabe auch. Nicht zu Reden von den „ist da was kaputt“-Kommentaren meiner Mitfahrer, wenn der Hügi-Freilauf lautstark knattert. Zum Fetten müsste ich sie zerlegen können, doch der Freilauf ist mittlerweile so fest auf der Nabe „festgebacken“, dass das mit meinen Mitteln nicht mehr zu schaffen ist.

Also aufs Altenteil für das Laufrad. Da auch die alte 8-fach-Schaltung mit Sachs Drehgriffen und New Success Schaltwerk eine Hysterese von über einem Gang aufweist, wird auch da in eine neues Schaltwerk, Kette und Ritzel investiert. X0-Schalthebel habe ich noch. Nach etwas Suche (26″ und Felgenbremse ist ja so was von Old-School) wird ein neuer LRS bestellt, XT-Nabe und Mavic-Felgen sollten eine Weile halten ;-)= Und vernünftige Felgenbänder gibt es auch noch, Plattfüße (mit anschließendem Fußmarsch) hatte ich die letzten Wochen genug.

Beim Montieren die Überraschung: Beim Beherzten Griff in die Speichen macht es leise PLING und eine Speiche lommelt lose im Geflecht herum. Die Suche nach einem rausgerissenen Nippel bleibt erfolglos, aber am anderen Ende die Überraschung: An zwei Speichenlöchern hat es den Nabenflansch zerrissen, der Rest hängt noch an einem letzten Faden.  Glück gehabt.

Ausgedient: Defekter Nabenflansch

So entfernt sich mein Recycle III so nach und nach von der eigentlich Idee der Alt-Teile-Verwertung. Aber wer hätte gedacht, dass es auch als Tourenrad und häufiger Untersatz auf dem Weg zur Arbeit so viele Kilometer macht. Mittlerweile fast mehr als Liteville und Müsing zusammen…

Betriebsfestigkeit

25.000km, seit 2006 bei jedem Wetter im Einsatz, Pflege Fehlanzeige. Nachdem sich die Speichen- und Nippelbrüche häufen,die Nabe so seidig läuft wie mit Sand geschmiert und sich auch optisch auflöst, ist es doch mal Zeit für ein neues Hinterrad. XT-Nabe mit 29mm breiter ZTR Flow EX Felge, DT-Tubeless-Kit und OKO-Dichtmilch sollte eine Weile halten.
Und das alte Hinterrad zeigt nach der Inspektion weitere Schäden: Die DT-Felge reißt im Felgenbett um einige Speichenlöcher herum ein, Lebensdauer erreicht.

Betriebsfestigkeit
Betriebsfestigkeit

Trotzdem wird das Rad nochmal instandgesetzt und als Spike-Hinterrad hoffentlich noch ein paar Winter aushalten.
Ich hoffe nur, dass der finale Kollaps nicht gerade bei -10° und 30km von zu Hause entfernt auftritt ;-)=

Bastelsession

Der Plan für heute: Mit Alina und David 2 „Alträder“ auf Vordermann bringen. Davids Rad braucht neue Bremsen, Schalthebel und Licht tun auch nicht. Alinas haben wir vor dem Altmetallhändler gerettet und wollen es als Stadt- und S-Bahn-Rad herrichten. Und nachdem wir schon am Zerlegen sind, bekommt der verkratzte grüne Rahmen einen neuen schwarzen Lack. Von 11:00 bis 17:00 sind wir gemeinsam am Schrauben, morgen geht es weiter. ;-)=

Bastelsession
Bastelsession

Generalüberholung Liteville

Die Gabel läuft nicht mehr wie neu, der Hinterbau bockt wie ein Rodeo-Pferd. Die Schaltung führt ein Eigenleben oder stellt sich scheintot. 8 Jahre, zigtausend Kilometer und wenig Pflege fordern ihren Tribut.

Und nachdem sich in den 8 Jahren technisch viel getan hat, keimt der Gedanke an ein neues Bike. Leichter, stabiler, komfortabler, einfach besser.

Aber was? Wieviel Federweg? Alu, oder das Konto für Carbon plündern? 3 Laufradgrößen konkurrieren. Vernunftkauf oder doch was fürs Herz?

Ausschlaggebend für die Antwort ist die Frage nach dem Raddurchmesser: Spike-Laufradsatz und Ersatzteile in die Tonne treten und mit 27,5″ das Risiko eingehen, auf eine „vorübergehende Erscheinung“ zu setzen? Oder mit 26″ ein totes Pferd reiten? Beides kann passieren, und so fällt die Entscheidung: Bike-Kauf wird auf unbestimmt verschoben und das Liteville bekommt eine Generalüberholung.

Generalüberholung
Generalüberholung

Mit Gabelservice, neuen Hinterbau-Lagern und bis in die letzte Schraube gereinigter Schaltung und Bremsen wird es mich dann hoffentlich noch eine Weile zuverlässig begleiten.

Eine vernünftige Entscheidung. Für Unvernunft ist dann beim nächsten Kauf immer noch Zeit.

Mein Fuhrpark: reCYCLE III

Eigentlich leistet mein reCYCLE I als Stadtrad gute Dienste. Doch schon auf der Fahrt in die Stadtmitte komme ich mit der 1×8 Schaltung an Grenzen. Bergab fehlt mir die 150er Trittfrequenz, und bergauf die Kraft. So bleibt das Serotta im Einsatz, doch mit seinem Ableben und dem Müsing als Ersatz wird mir das Risiko, das neue Müsing in der Stadt „zu verlieren“ zu groß.

Viele Teile habe ich ja, und auf Ebay finde ich einen günstigen Rahmen als Basis eines langstreckentauglichen Stadtrades = reCYCLE III.  Mit Dreifach-Kurbel und Gepäckträger wird es sogar tourentauglich. Und später mit einer Magura HS11 (und kurzzeitig einer Rohloff Nabe) sogar richtig wertvoll. Und der altgediente Flite schreckt eventuelle Langfinger ab.

reCYCLE III (Aufbauzustand von 2012)
Geschrieben: 2014-01-23, genaues Aufbau-Datum nicht mehr nachvollziehbar.

Mein Fuhrpark: reCYCLE II

Nachdem ich mein altes Stadtrad nach Diebstahl durch reCYCLE I ersetzt habe, bekommt mein Bruder ein mit gleicher Methode aufgebautes Rad zum Geburtstag, nachdem ihm SEIN Stadtrad gestohlen wurde. Man beachte die Kurbeln in British Racing Green mit Kettenschutz (da ist sogar noch Platz für 52er Kettenblätter!) und das Einkaufskörbchen am Lenker!

reCYCLE II
reCYCLE II

Geschrieben: 2014-01-23

Mein Fuhrpark: Roadbike Müsing OffRoad X-Lite

Mit dem Ausmustern meines Serotta fehlt mir ein zuverlässiges Rad für Touren, als Zweitrad oder die Straße. Trekkingbike? Rennrad? Randonneur? Oder ein Crosser? Letztlich entscheide ich mich, wieder ein Mountainbike mit schmalen Reifen und entsprechender Ausstattung aufzubauen, das im Falle eines Falles (Rahmenbruch z.B.) auch mal mit Stollenreifen ins Gelände kann. Wäre ja nicht das erste Mal.

Mit dem Müsing OffRoad X-Lite finde ich einen schön gemachten, leichten und bezahlbaren Rahmen (dessen Vertrieb zudem noch wenige Kilometer vom Ort sitzt, in dem ich aufgewachsen bin). Alt-Teile und einiges an neuen leichten Komponenten finden den Weg ans Bike. Nach und nach ersetze ich die alten Teile (die an mein Stadtrad wandern) durch leichtere: von Axel bekomme ich eine starre Ritchey Carbon-Gabel als Ersatz für die doppelt so schwere Kinesis), ein 1500g LRS mit SAPIM Messerspeichen ersetzt den alten Hügi LRS, dazu diverser Kleinkram. Der Leichtbau-Wahn endet erst, als ich mit deutlich unter 7kg in Rennradbereiche vorstoße. Und das wird dann mit der Zeit auch der Haupt-Einsatzzweck des Müsing, nachdem mein Stadtrad parallel in Qualitätsbereiche vorstößt, dass ich es auch bedenkenlos also Tourenrad einsetzen kann und nicht auf die Nähe zu Bahnstationen angewiesen bin um den Heimweg sicherzustellen.

Müsing
Müsing

Geschrieben: 2014-01-23

 

Mein Fuhrpark: MTB #5 Liteville 301 Mk1

Rahmenbrüche sind doof. Nicht nur, weil das Rad nicht mehr tut. Sondern weil sie dich unter unter Zeitdruck setzen, ein Neues zu besorgen! So ziehe ich nach dem Kollaps meines Hot Chili Stollenreifen auf mein Serotta und fahre wieder ungefedert durch Stuttgarts Wälder, wie in den Anfangstagen. Und zwar so lange, bis ich mich entschieden habe.

Deswegen wälze ich Kataloge, fahre Probe, erstelle Excel-Listen mit Kosten, Gewicht und Bewertungen, schlafe schlecht und wenig, bis die Entscheidung da ist. ;-)=

Das Liteville 301 hat es mir nach positiven Tests, Berichten von Freunden und einer Probefahrt angetan. Cleane und unspektakuläre Optik, leicht und steif, tolle Federung und für die Maschinenbauer sauber konstruiert und verarbeitet. Geradlinige Kraftflüsse, breite Lagerabstützung, große Rohrdurchmesser, Heli-Coils, einfach alles gut durchdacht. Komplettiert mit einer RS Revelation, Magura Louise FR und DT-Laufradsatz von Whizz-Wheels solide Technik, die mich die nächsten Jahre hoffentlich problemlos begleitet.

Werkstatt im Rohbau, Liteville fertig.
Werkstatt im Rohbau, Liteville fertig.

Geschrieben: 2014-01-23

Unser Fuhrpark: Kids Bike

Liegen, Krabbeln, Laufen. Dreirad, Roller, Pushbike. Irgendwann wird der Aktionsradius größer, und dann darf gekurbelt werden. Joana hatte das Glück, von Chris eine Leihgabe zu bekommen. Eine Spezialanfertigung von Hot Chili, mit Magura Hydraulikbremsen, gekürzten Dart-Kurbeln und GripShift. Geiles Teil.

Hot Chili
Hot Chili

Geschrieben: 2014-01-30

Mein Fuhrpark: Handbike

Radfahren ist ja eine etwas einseitige Sportart. Manche gehen als Ausgleich in die Muckibude. Bei meiner Abneigung gegen Sporthallen (ein Überbleibsel aus der Schulzeit) keine Alternative. So entstehen aber auch manchmal merkwürdige Ideen: Ein Handbike als Trainingsgerät für den Oberkörper. Draußen sein, sich bewegen (nicht nur den Körper, sondern auch vom Fleck), so war der Gedanke.

Ein gebrauchtes Handbike vom holländischen Liegeradspezialisten M5 (unkonventionell: 2 Räder mit Achsschenkellenkung vorne, ein angetriebenes Rad hinten) kommt ins Haus, erfährt ein paar kleinere Modifikationen, wird aber letztlich so selten bewegt, dass ich es ein paar Jahre später wieder verkaufe. Und nach dem Ausgleichssport suche ich noch immer…

M5 Handbike
M5 Handbike

Geschrieben: 2014-01-29

 

Mein Fuhrpark: reCYCLE I

Nach dem Diebstahl meines als Stadtrad degradierten Hercules (2002 oder 2003?) fehlt mir eigentlich ein Rad, dass ich in Stuttgart auch mal stehen lassen kann, ohne größeren finanziellen Schaden bei Entwendung befürchten zu müssen. Und Sperrmüll sei Dank, stolpere ich über Reste eines Rades, Rahmen und Gabel sehen gut aus, die arg ramponierte Lackierung in den amerikanischen Farben inkl. Sterne wird per Spraydose überlackiert. komplettiert mit alten Teilen ist es ein spottbilliger fahrbarer Untersatz für den Weg zum Bäcker und zum Einkaufen, dank 1-fach Kettenblatt aber in Stuttgart denkbar ungeeignet für mehr. reCYCLE I ist geboren, und meine Alt-Teile-Kiste etwas leerer.

reCYCLE I
reCYCLE I

Geschrieben: 2014-01-23

Unser Fuhrpark: Tandem KHS Tandemania AL

An die erste gemeinsame Radtour mit Gina erinnere ich mich nur ungern, fast hätte sie unsere junge Beziehung beendet. Doch zum Glück ist Radfahren nicht alles, und so gingen wir radfahrmäßig noch eine Weile getrennter Wege. Um auch auf dem Rad gemeinsam Zeit verbringen zu können, gab es zur Hochzeit nur einen Wunsch: Ein Tandem. Bis die Kinder auf eigenen Rädern unterwegs waren, haben wir damit einige Ein- und Mehrtagestouren unternommen und waren mit den Kindern im Hänger unterwegs. Seit die Kinder selbst fahren und Gina ein „vernünftiges“ Rad hat, kommt das Tandem nicht mehr so häufig zum Einsatz, ist aber immer noch UNSER Rad.

KHS Tandem

Ein 26″ KHS mit Alu-Rahmen, wildem Mix aus XT, LX, DT Swiss HR-Nabe und nachgerüsteten Magura HS Bremsen in voller Tourenausstattung.

Geschrieben: 2014-01-29

Mein Fuhrpark: MTB #4 Hot Chili X-Rage

Hot Chili

Den Sinn eines Hardtails habe ich nie richtig eingesehen. Die Gabel federt weich über das Hindernis und dann haut es Dir doppelt einen ins Kreuz. Aber ein Fully? Macht Sinn. Und nach einer Probefahrt mit einem Scott war ich begeistert von der Traktion auf unebenem Untergrund bergauf. Und auch vom Speed bergab, was einer meiner Mitfahrer beim Versuch mir zu folgen mit einem gebrochenen Schlüsselbein bezahlt hat. Weitere Probefahrten folgen. Cannondale: zu breiter Hinterbau. Trek Y: tolle Optik, aber Antriebsschwinge performt nicht richtig. Und dann kommt die WM 1995 in Kirchzarten. Markus Klausmann auf Hot Chili. Wir an der Strecke. Das war es.

Anfänglich mit einer Judy DH mit Eibach-Stahlfedern, den bewährten Magura-Raceline Bremsen und Hügi-Naben aufgebaut. Nach einem Rahmenbruch kurz vor unserer Tour ins Jura 1999 (http://blog.vielevisels.de/?p=589) mit neuem Hinterbau, irgendwann auch mit neuer Marzzocchi-Gabel begleitet mich das Rad bis zu einem zweiten Rahmenbruch im April 2006 auf fast 25.000km auf vielen Touren mit unserem MTB Club. Seitdem hängt es neben dem Serotta an der Werkstatt-Decke.

Hot Chili, nicht mehr neu
Hot Chili, nicht mehr neu

 
Hot Chili Rahmenbruch

Rahmenbruch
Rahmenbruch

Geschrieben: 2014-01-23

Mein Fuhrpark: MTB #3 Serotta T-Max

Serotta T-Max

Am Hercules hatte ich nicht lange Freude, das extrem flach abfallende Oberrohr und eine Sattelstütze mit wohl zu knapper Überdeckung führte zu einem Riss im Bereich der Klemmung. Zwar habe ich den Rahmen auf Kulanz ersetzt bekommen, um aber mobil zu bleiben musste schnell ein neues Rad her. Mit weiter steigenden Ansprüchen und Kilometerleistungen habe ich zwei Tage lang sämtliche Stuttgarter Händler abgegrast, bis mich ein knallgrünes Serotta T-Max infiziert hat.

Ein Rahmen aus Columbus Max Rohren mit hochovalen Kettenstreben und tollen feinen Schweißnähten. Superwendige Geometrie, der mit 150mm 0° Vorbau ein bisschen Laufruhe und die damals notwendige sportlich liegende Sitzposition verpasst wurde. Der Custom-Aufbau wurde im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert. Knallgelbe Magura HS Raceline als Kontrast zum grünen Rahmen (mit gelb schwarzer Beschriftung) ersetzen die XT-Cantis. Start für die Non-Shimano-Phase. Dann Sachs Quartz Schaltwerk und abschmierbare Suntour XCPro Naben. Irgendwann dann zugunsten der Bodenfreiheit (und zu Lasten des Highspeed, ab 40km/h muss es die Schwerkraft richten) ein 2-fach Kettenblatt mit 20/37 Zähnen (Tamer Triple und TA-Kettenblatt). Lange bevor die ersten Rapidfire-Hebel rauskamen, wandern die XT-Daumenschalthebel unter den Lenker (Schaltwerk mit linkem Daumen, Umwerfer mit rechtem). Der schmale Bontrager-Sattel wird irgendwann durch einen Flite Transalp ersetzt, und ist jetzt (2014) immer noch auf meinem Stadtrad unterwegs.

Bis 1996 begleitet mich das Rad auf vielen Touren, dann kommt im Mai der nächste Technologiesprung und ein neues Bike. Das Serotta fährt noch einige Jahre als Straßenrad mit Slicks, bis es 2007 mit Durchrostungen am Sitzrohr (Alustütze in Stahlrahmen plus Wasser –> Kontaktkorrosion) und insgesamt 14.000km ausgemustert wird. Jetzt hängt es in der Werkstatt unter der Decke und erinnert an viele tolle Erlebnisse.

Serotta neu
Serotta neu

 Geschrieben: 2014-01-22

 

Mein Fuhrpark: MTB #2 Hercules California Pro

Nur 5 Jahre nach meinem ersten MTB ist schon das zweite fällig. Der Bike-Boom, ausgelöst und unterstützt durch die Bike, hat einen enormen Einfluss auf die Technik. Standfeste Cantis, 21 Gänge und Rasterschaltung sind neu, aber auch eine deutlich sportlichere Geometrie. Auch meine Touren wurden länger und anspruchsvoller und das altgediente Hercules bekommt Macken:  Die Bremsen lösen nach der Überhitzung am Altissimo oft nicht mehr richtig. Auf Asphalt noch beherrschbar, im Gelände gefährlich. So wird es als Stadtrad ausgemustert (bis es irgendwann geklaut wird) und die Suche nach Ersatz geht los.

Ich bestelle ein Trek (850?) doch Lieferschwierigkeiten bringen mich in Zugzwang. Vor einer geplanten Camping-Tour mit Joachim muss es dann ganz schnell gehen. Nach einem guten Testbericht, einem Besuch beim bekannten Händler für Werkzeug und Industriebedarf, und einer positiven Probefahrt stand ein paar Tage vor Abfahrt wieder ein Hercules vor der Tür.

Hercules California Pro
Hercules California Pro

Schnell noch Gepäckträger montiert, den Lenker für die langen Straßenetappen etwas höher geschraubt, und startklar bin ich für die große Tour durch die Provence.

Geschrieben: 2014-01-20

Mein Fuhrpark: MTB #1 Hercules MTB Competition

1986. Der typische Fahrrad-Käufer in Deutschland hat so um die 200 D-Mark ausgegeben, hochwertige Technik war kaum vorhanden und nicht bezahlbar.

Mir und Schulfreund Alex hatte es das Hercules MTB Competition angetan, über 1400.- DM teuer! Viel Geld für zwei Schüler. Aber mit guten Beziehungen zum örtlichen Einzelhandel konnten wir auf genau 1200.- verhandeln, und so standen wir irgendwann vor der Chefin, dicke Bündel Scheine in der Tasche, um die bestellten Räder abzuholen.

Hercules-Competition Werbung
Hercules MTB Competition Werbung (von 1987?)

Mit Blick auf den Lieferschein kam dann die Überraschung: „Das macht dann 600 Mark für jeden.“ Unser überraschtes Gesicht war dann wohl Grund, nochmal genauer nachzuschauen. Und zum Erhalt der guten elterlichen Beziehungen mussten wir dann  wohl zugeben, dass die 1200 Mark der Preis für ein Rad war, und nicht für beide. Unvorstellbar für die Chefin, dass jemand bereit war, so viel  Geld für ein Rad auszugeben.

Und los ging es ins Gelände, anfänglich noch mit dem guten Vorsatz, das Rad nach JEDER Ausfahrt zu putzen. Aber wie das so ist, gute Vorsätze halten selten lange an…

Die Technik:

  • Gemuffter Stahlrahmen, Federung durch E-Modul und schlanke Rohrdimensionen. Gut 18kg schwer.
  • Lenker-Vorbau-Einheit in Stahl, mit 1,5kg schwerer als heutige Carbonrahmen (inkl. Vorbau und Lenker).
  • 18 Gänge, Daumenschalthebel mit Reibschaltung.
  • Trommelbremsen vorne und hinten, mit Magura Motorrad-Bremshebeln betätigt. Trotzdem nicht standfest.
  • 2 Flaschenhalter mit doppelwandigen Isolierflaschen (und ungefähr dem Inhalt eines Schnapsglases), aus denen beim ersten Befüllen mit heißem Tee der Isolierschaum herausquoll.

Aber egal, wir waren stolz wie Oskar und hatten viel Spaß mit den Bikes und viele tolle Erinnerungen. Davon später mehr…

Geschrieben: 2014-01-19

Mein Fuhrpark: Die Anfänge

Ich kann mich noch gut an Radtouren mit meinen Eltern erinnern, bei denen ich wenig Verständnis dafür hatte, wenn mein Vater mal wieder abseits der Straßen auf irgendwelchen zugewucherten Feld- und Waldwege unterwegs war? Mit dem 26″ Jugendrad mit Rennlenker eine wackelige Angelegenheit. Wer hätte geahnt, dass ich mal in die gleiche Kerbe haue?

Radtour 1976
Radtour 1976

Irgendwann kam dann ein „vernünftiges“ Tourenrad, und das alte 26″ Zoll Bike wurde umgebaut: 1 Gang (neudeutsch Singlespeed), Lenker gedreht, Schutzbleche entsorgt und knallrot angestrichen. Ideal für die inoffiziellen Moto-Cross-Strecken im Wald. ;-)=

Geschrieben: 2014-01-19