Parties haben Nebenwirkungen. Vor allem, wenn ein Großteil der Partygäste Rad-affin ist. Als Frank mich fragt, ob ich schon squadratse, muss ich mir erst buchstabieren und dann erklären lassen, was das ist. Aber dann bin ich angefixt.
Stell Dir die Erde als eine 80er Jahre Disco-Spiegelkugel vor, bei der jeder der quadratischen Spiegel eine Kantenlänge von ungefähr einer Meile hat. Beim squadratsen geht es darum, möglichst viele dieser Quadrate zu „erfahren“, also irgendwie auf einer Tour die Durchquerung mit Strava-Aufzeichnung zu dokumentieren, egal ob mittendurch oder nur ganz knapp an einer Ecke. Neben der reinen Anzahl gibt es weitere Challenges, z.B. die Übersquadrate (die größte quadratische Fläche aus erfahrenen Squadraten) oder den Yard (die maximale zusammenhängende Anzahl an erfahrenen Squadraten, die jeweils 4 benachbarte Squadrate in die 4 Himmelsrichtungen haben).
Die Idee, sich selbst zu motivieren, mal andere als die üblichen eingefahrenen Wege zu fahren, fasziniert mich. Auch wenn nicht mein Ziel ist, mich mit den Profis zu messen (Übersquadrate von 157×157, also 250x250km, schafft man glaube ich nur, wenn man sonst keine Hobbies hat 😉 ), reicht es mir, neue Strecken und Gegenden kennen zu lernen, an die man vielleicht sonst nicht denken würde.
Mein mehr oder weniger brachliegender Strava Account bekommt also jetzt was zu tun. Schnell sind die ersten Squadrate erfahren, auf dem Weg zur Arbeit und zum Einkaufen. Auf meinen viel zu seltenen Touren bin ich meist mit dem MTB unterwegs und lege auch keine Riesen Strecken zurück. So wächst mein Übersquadrat nur langsam. Ein Glück gibt es neben den Squadraten noch die kleine Schwester, das Squadratinho mit den zugehörigen Challenges Übersquadratinho und Yardinho. Mit nur einem 8tel der Kantenlänge ändert sich der Fokus auf das Kennenlernen der näheren Umgebung. Jeder Weg zur Arbeit wird so zum Kurzurlaub und Entdeckungsreise und ihr werdet Neues entdecken.
Happy Squadratsen!
Auf der Squadrats-Webseite gibt es die Erklärung zur Verknüpfung mit Strava, die Links zu den entsprechenden Apps und auch das Plugin, um im Brouter die Daten zu visualisieren.