1 Jahr lang ist die Webseite jetzt online, fast 100 Ideen für knapp 20 verschiedene Lastenräder sind seitdem zusammengekommen. Und alle paar Tage kommt was neues dazu. Ein kleiner Teil wird auch auf Instagram und Facebook angeteasert.
Danke für euer Feedback, und auch für die Bilder eurer eigenen Ideen. Deshalb jetzt neu: die Rubrik „Readers Rides“. Hier gibt es Bilder von umgesetzten, weiter optimierten oder auch eigenen Ideen der Leser. Wer gerne seine eigenen Ideen präsentiert sehen will und dadurch anderen helfen, ich freue mich über Post.
Angedacht und aufgebaut als simples und wartungsarmes Touren-Bike sind die Umbauten in Evolutionsstufe 2 ziemlich eskaliert. Starre Carbon Gabel, Leichtbau-Cantis, 1″ Slicks auf Laufrädern mit Messerspeichen, Rennrad Übersetzung, gute sechseinhalb Kilo leicht. Einige Jahre waren das Haupt Einsatzgebiet lange Tagestouren. 300km, 400 und zum Schluss 500km.
Dann die Idee zu einer längeren Bikepacking Tour und damit Beginn von Stufe 3. Stabilere Laufräder mit Stollenreifen, Nabendynamo und USB Ladegerät, Scheibenbremsen, Gepäckträger und mehrere Flaschenhalter rüsten das Rad für die Trans Germany. Wieder zu Hause läuft das Rad immer wieder auf längeren Schotter Touren.
Und zeigt da den ein oder anderen Nachteil. Ohne Gepäck auf dem vorderen Träger fährt es etwas nervös, und das ungefederte 26″ Rad lässt die souveränen Roll-Eigenschaften der modernen 29″ vermissen. Und nachdem vorne immer wieder Speichen oder Nippel abreißen, startet Evolutionsstufe 4.
Mit Maßband, Messschieber und diversen Tabellen versuche ich, ein 650b Vorderrad in die Gabel zu bekommen. Mit einem 2,25 Nobby Nic ist es zwar eine Presspassung, aber 3mm Luft pro Seite sind vorhanden, und für den Einsatzzweck ausreichend.
Die ersten 500km habe ich runter: das größere und breitere Laufrad zeigt ein spürbar besseres Rollverhalten, die Geometrie ist entspannter und die Bodenfreiheit gewachsen. Insgesamt ein deutlicher Gewinn für das Rad und erstmal die letzte Evolutionsstufe. Aber wer weiß 😉
Für den Ganzjahreseinsatz braucht mein Omnium vernünftiges Licht, die Lösung mit „Stecklichtern“ ist für den spontanen Einsatz nicht ideal. Und da als E-Bike genügend Akku-Kapazität mit an Bord ist, soll eine fest verbaute Supernova Anlage ans Rad. Lösungen, wie Leuchten am Omnium angebracht werden, gibt es im Netz einige. Aber keine, die ich so richtig überzeugend finde. Starre Lösungen am Rack scheiden aus, und auch der Lenker ist mir zu exponiert und wird oft genug von der Last verdeckt. Bleibt die Gabel. Ein selbst konstruierter und 3D-gedruckter Halter auf dem Schutzblech mit zusätzlichen Streben zum Ausfallende ergibt eine vibrationsfreie und mitlenkende Befestigung, die sich bisher auf viele Kilometern bewährt hat.
Mein Eigenbau-Hänger aus Studentenzeiten tut nach wie vor seinen Dienst, diverse Upgrades und die eine oder andere Generalüberholung hat er schon hinter sich.
Und jetzt bekommt er einen kleinen Bruder: Basis ist eine Multiplex-Platte mit Ausfräsungen zur Verriegelung einer Auer-Toolbox, die dann in Sekundenschnelle abgenommen werden kann. Die Chariot-Deichsel ist klappbar und kann als Handgriff genutzt werden. Rollen tut er auf 16″ Laufrädern, für mehr Fahrstabilität (und eine sportliche Optik :-)) hat er natürlich wie sein großer Bruder auch ein paar Grad Sturz, dafür sind die Hinterher-Steckachsen mit 3D-gedruckten Adapter-Platten um 5° gekippt eingebaut.
Sonnenschein, strahlend blauer Himmel. Der Trail taucht aus dem gleißend hellen Sonnenlicht ein in den Wald. Die Sonnenbrille, gerade noch Schutz vor Sonne und Zugluft, filtert im dunklen Tunnel des Trails jegliches Licht. Blindflug.
Die Brille muss runter. Aber wohin? Rückwärts auf dem Helm mag cool aussehen, aber ist mir auf den ruppigen Trails einfach zu unsicher. Vor allem weil meine Brille mit Sehstärke nicht so einfach zu ersetzen ist, und auch nicht ganz billig.
Die Lösung? Ein Brillenhalter am Lenker, in dem die Brille mit einem Bügel einfach eingehängt wird. Schnell, einfach, sicher.
Der Halter wird mit elastischem Filament (TPE) auf dem 3D-Drucker ausgedruckt und mit zwei Kabelbindern am Lenker befestigt. Daten für den 3D-Druck gibt es auf Grabcad (STEP und STL) oder im Original auf Onshape. Es gibt 2 Größen, die einfach durch Skalieren entstanden sind (der kleine Fehler beim Lenkerdurchmesser ist nicht relevant). Das Modell in Onshape ist parametrisch und kann individuell auch für ausgefallene Bügelformen angepasst werden.
Ride on!
PS: Dank an Roli, von dem stammt die Prinzip-Idee…
Reifen, Bremsen, Schaltung, Flaschenhalter und Racks, viel erinnert nicht mehr an das Müsing auf 1″ Slicks. Einsatzzweck wird jetzt auch klar: Bikepacking.
Route und Termin stehen, davor gibt es aber noch ein bisschen was zu tun.
Nach den Langstrecken kommt mein Müsing nur noch selten zum Einsatz, schade drum. Aber die Ideen gehen ja nicht aus, und so steht ein Umbau an. Aus dem Sub 7 (kg) Wolpertinger wird eine auch nicht ganz alltägliche Kombination, quasi ‚Back to the roots‘: Starrer Rahmen, starre Gabel, 3-fach, klingt schon sehr Retro. Wofür und wo das hinführen soll? Stay tuned!
Im ersten Schritt fliegen die ultraleichten Laufräder raus und weichen „normalen“ 26 Zöllern. Vorne mit Naben-Dynamo, und hinten mit 11-34 Kassette statt der bisher montierten 11-24 Rennrad-Variante. Bereifung ist noch im Zulauf, einstweilen ist vorne ein alter 2,1″ Nobby Nic montiert, und hinten noch ein 1,5-Zöller vom Stadtrad. Sieht spannend aus ;-). Die Laufräder sind Scheibenbremstauglich, da tut sich also auch noch was.
Trotz ihrer fast 10 Jahre bekommt meine Wilma neben einer großen Schwester (habe mir eine Blika gegönnt) auch noch ein Upgrade:
Die Gummiring-Befestigung ist zwar fix, leider geht die Demontage durch Unbefugte ebenso schnell. Damit ich abends nicht ohne Licht von der Arbeit nach Hause fahren muss, mache ich das lieber selbst. Einmal morgens, einmal abends. Nervig.
Deswegen habe ich mich mal schnell ans CAD gesetzt und die Befestigungsplatte der 2009er Wilma auf GoPro umkonstruiert und zu Georg auf den 3D Drucker geschickt. Die Platte passt auch an meine China-Funzel, und da auch die Blika auf GoPro umgebaut ist, kann ich frei wählen, Lenker- und Helm-Adapter habe ich auch verschiedene. Und in der dunklen Jahreszeit wird fest verschraubt.
Die originalen CAD-Daten für die „Lupine Wilma 2009 GoPro-Plate“ gibt es öffentlich auf Onshape, mit dem (für Privatanwender kostenlosen, allerdings ist ein Account nötig) CAD-Programm ist die Datei auch modifizierbar für andere Lampen.
Wer direkt auf den Drucker will, STL und IGES Dateien stehen auch auf Grabcad oder thingiverse zum Download bereit.
Meine bikepacking Taschen am Lenker verhindern leider die Montage einer Lampe am Lenker, und da die am Helm sowieso besser aufgehoben ist, musste Georgs 3D Drucker mal wieder ran. Mein Jahre altes Prinzip gefällt mir deutlich besser als die Standard Halterungen, die extrem hoch aufbauen. Die neue Halterung lässt sich in zwei Höhen montieren, je nach Größe und Lager der mittigen Lüftungsschlitze, zudem ist sie modular und an die Breite der Schlitze anpassbar.
Beim Bummeln durch meinen ‚Favorite Outdoor-Shop‘ bin ich über das Rücklicht Endura Lumenite gestolpert. Die Idee eines kleinen Rücklichts mit mehreren Montage-Möglichkeiten gefällt mir, zudem ich gerade auf der Suche nach einem zusätzlichen Rücklicht zur Montage am Helm bin. Ein deutliches Plus an Sicherheit.
2 Halter liegen bei, einer für die Sattelstütze und ein weiterer mit Lasche für Kleidung oder Riemen. Was fehlt ist einer zum Aufkleben auf den Helm. Und nachdem ich noch dem 3D-Drucker bei mir Asyl gebe, ist schnell eine Montageplatte konstruiert (wie gehabt in Onshape) und gedruckt. Per Sekundenkleber oder Spiegelklebeband auf dem Helm befestigt, lässt sich das Licht problemlos abnehmen und über die anderen beiden Halter anderweitig nutzen.
Moderne LED-Fahrrad-Beleuchtung ist klasse, und wenn man die Begrenzung auf 2,5W großzügig auslegt, sieht man auch was und wird selbst gesehen. Speziell am Bike macht die Befestigung mit O-Ringen Sinn, ist bei Bedarf schnell dran und auch wieder weg. Wer das Licht wie ich in der dunklen Jahreszeit auch auf dem Weg zur Arbeit nutzt, muss halt jedesmal die Höhe neu justieren.
Damit das schneller (und fehlerfreier) geht, bräuchte ich eine Begrenzung, die zudem noch 2 Einstellungen zulässt. Einmal etwas tiefer und blendfreier für den Straßenverkehr, und einmal auf optimale Ausleuchtung etwas höher.
Die Umsetzung: Ein Adapter aus dem 3D-Drucker, den „Lite-Shift“. Hier ein paar Bilder zum Making-Off…
Lite-Shift – Konstruktion
Lite-Shift – Druck
Lite-Shift – Mit Begrenzungsschrauben
Lite-Shift – Mit Wilma
Lite-Shift – Am Lenker mit Kabelbindern befestigt
Lite-Shift – Am Lenker mit Kabelbindern befestigt
Lite-Shift – Im Einsatz
Lite-Shift – Im Einsatz
Montage der Lampe geht wie bisher (erfordert aber in der Regel einen längeren O-Ring). Bedienung bei der Fahrt: Lampe nach vorne schieben: Low-Beam. Nach hinten ziehen, High-Beam.
Zum Nachbauen:
Die aktuelle Geometrie ist ausgelegt auf die Montage einer Wilma auf einem 25,4mm Lenker, und zwar im Klemmbereich des Vorbaus für einen Syntace VRO. Die Konstruktion ist öffentlich auf www.onshape.com zu finden. Feel free to copy and modify to your needs.
Update 2018-01-06: Im Prinzip ist die Idee super und die Verstellung funktioniert schnell. Einmal eingestellt, hat man über die beiden Winkel und ggf. die verschiedenen Leistungsstufen (bei mir 2) der Lampe mehrere Varianten für verschiedene Strecken. Was noch eine Überarbeitung braucht (hatte ich befürchtet): Die Reibung der Lampe auf dem Adapter ist zu gering, deutlich geringer als die des Gummiringes auf dem Lenker. Schon bei normalen Erschütterungen bewegt sich die Lampe in die Lage, in der sie montiert wurde. Da muss ich also nochmal Hirnschmalz reinstecken, mir fehlt aber noch die zündende Idee. Vorschläge willkommen!
Die Sohle meiner Rad-Schuh ist schon eine Weile gebrochen, und nachdem ich die Anschaffung eine Weile rausgezögert habe, wird es doch langsam Zeit für neue Treter. Wenn nur nicht die Ausrichtung der Cleats wäre. Wenn sie sich in die Sohle gegraben haben, wird eine Änderung schwer.
Deswegen baue ich mir eine Justage-Hilfe.
Eine Plexiglas-Platte ist schnell ausgesägt, und die Ausricht-Linien mache ich mit dem Cutter. Das passgenaue Fräsen der Cleat Aufnahmen aus einer 8mm Multiplex Platte dauert etwas länger, ist mit dem Dremel aber auch kein Problem. Zum Ausrichten der Aufnahmen nutze ich den alten Schuh, Sekundenkleber hält.
Die Kontur der alten Sohle mit Edding verewigt hilft beim Ausrichten und dann geht die exakt spiegelbildliche Montage in Sekunden.
Meine beiden Eigenbau Taschen reichen mit einem kleinen Rucksack locker für einen Overnighter, für ein paar Tage mehr reicht der Platz aber nicht. Nicht zuletzt für das Zeltgestänge habe ich außer dem Rucksack noch keinen guten Platz gefunden. So geht es mal wieder in die Werkstatt, und aus einem Stück Abfluss-Rohr und zwei Kurz-Barends eines alten Ergon-Griffes aus der Restekiste entsteht eine leichte Halterung. Bei Bedarf an die Barends geschraubt, lassen sich daran mit zwei Riemen leichte, längliche Gegenstände problemlos verzurren.
Handlebar Mount
Handlebar Mount – Detail
Handlebar Mount – bepackt
Genug Platz am Lenker für Tacho und Navi ist auch noch, und keine Gefahr zu Züge abzuklemmen. Damit ist das Rad für eine Mehrtages-Bikepacking Tour nächstes Jahr gerüstet. Probefahrt folgt 🙂
PS: Nachtrag zum Sattelstützenträger: Nach einigen kleineren Optimierungen war mir das Gewurschtel mit den einzelnen Riemen zu umständlich, und ich habe kurzerhand die Halterung IN den Packsack eingebaut, um die Form zu halten und das Wackeln zu verhindern. Sieht jetzt von außen sehr clean aus, mal sehen wie es sich bewährt…
Einkaufs-Trolleys, despektierlich auch Gemüse-Porsche genannt, haben ein etwas biederes Image. Zu Unrecht, wenn sie an ein Fahrrad gehängt werden. Statt mit schweren Fahrradtaschen zu hantieren, wird der Trolley mit einem Handgriff vom Fahrrad abgehängt, beim Einkauf bequem beladen und dann vollgepackt wieder ans Rad gehängt. Zusammen mit Radtaschen reicht es für den Wocheneinkauf.
Auch vollbeladen läuft unser Andersen Trolley dank Luftbereifung sauber hinterher (es sei denn, man räubert mit dem kurveninneren Rad über den Bordstein) und erweitert die Lademöglichkeit ganz beträchtlich. Dann wird die Fuhre aber auch ganz schön schwer, und so soll der Trolley zukünftig ans E-Bike und die zusätzlichen 250W des Bosch-Motors sinnvoll nutzen. Die Kupplung des Trolleys erfordert jedoch einen speziellen Gepäckträger, der an das E-Bike nur umständlich zu montieren ist, auch die Nachrüstlösungen überzeugen mich vor allem optisch nicht und stören die schöne Linie des Sinus-Rades. Und so wird der am E-Bike montierte Racktime-Träger kurzerhand modifiziert, statt des Rücklichtes kommt über eine Adapter-Platte die Kupplung ans Rad.
Sieht fast aus wie gekauft, ist optisch gut integriert und funktioniert.
Trolley im Einsatz
Original-Träger
Träger mit Kupplung
PS: Am automatischen Auspacken in den Kühlschrank arbeiten wir noch…
Es gibt Sachen, die gehen gar nicht. Sport-Socken in Sandalen, oder Nutella auf Brezeln zum Beispiel. Und doch gibt es immer wieder jemand, der sich durch ein „das macht man nicht“ nicht gängeln lässt und seinen eigenen Weg geht.
Nachdem ich mich durch die leidige Laufradgrößen-Diskussion in akuter Kaufverweigerung übe, bekommt das Liteville regelmäßig Updates, diesmal in Form eines breiten Lenkers. Das Fahrverhalten auf unebenem Geläuf ist deutlich weniger nervös, und trotzdem wendig. Aber bei der ersten Probefahrt ist es schon klar: die relaxte Position an den Barends fehlt mir, nicht jede Tour besteht nur aus Single Trails. Aber Barends am Riser-Bar? Geht doch gar nicht?
Egal, form follows function. Bei der Lenkerbreite eine eher anstrengende Position, das wird schnell deutlich. Aber wo wir schon dabei sind, Konventionen zu brechen: wer sagt denn, dass die Hörnchen am Lenker Ende montiert werden müssen? Zwischen Griff und Bremshebel ist genug Platz, der Griffabstand angenehmer und die Griffmöglichkeiten noch variabler.
Ich werde berichten, ob sich das bewährt. Und was geht und was nicht, ist meine Sache 😉
In Baden-Württembergs Wäldern schwelt es seit Jahren zwischen Bikern und Wanderern, und zwar nicht trotz der 2m-Regel, sondern wegen. Die meisten Waldbesucher beider Fraktionen verhalten sich gut, einige wenige schaffen es aber in die Presse durch Aktionen wie riskante Überholmanöver auf der einen, und Nagelbrettern auf der anderen. Damit prägen sie das Bild in der Öffentlichkeit, das definitiv nicht dem friedlichen Miteinander entspricht, das eigentlich vorherrschend ist. Aufgrund der öffentlichen Diskussion der 2m-Regel fühlen sich die Wanderer im Recht und reagieren beim Anblick von Bikern entsprechend „gereizt“. Fehlt diese öffentliche Diskussion, macht es das für beide Seiten viel angenehmer, wie wir am Mittwoch in der Pfalz live erleben konnten. Nette Gespräche auf dem Trail, ein Wiedersehen bei der Einkehr, so geht es auch.
Zu Recht fordern allerdings Fußgänger, dass sich die Radfahrer frühzeitig bemerkbar machen und sich nicht unbemerkt „heranpirschen“. Klingeln oder ein nettes „Hallo“, was habe ich nicht schon alles ausprobiert. Selbst vor einer Quietsche-Ente am Lenker habe ich nicht zurückgeschreckt. Alles nur bedingt gut, es findet sich immer jemand der entweder ungehalten reagiert oder vor Schreck an den nächsten Baum springt, obwohl noch 10 Meter Abstand da sind und ich langsam heranrolle. Neueste Idee, gesehen in der Pfalz: Eine kleine Kuhglocke am Lenker. Bimmelt leise vor sich hin und macht so frühzeitig aufmerksam. Von einem Urlaub mit meinem Opa vor über 40 Jahren habe ich noch eine kleine Glocke gefunden, inkl. Edelweiß-Bändchen. Das ganze mit Klettverschluss an den Vorbau montiert und zum Ruhigstellen einen starken Magneten an das Band, der dann einfach innen in die Glocke gesteckt wird und den Klöppel selbst findet. Ach ja, für die Freunde der schnellen Fraktion: Leichtbau ist das keiner.
Trail-Bell
Ob es so tut wie gedacht, und ob ich (oder meine Mitfahrer) das permanente Bimmeln aushalten, ich werde berichten 😉
Zugegeben, ich mag den Sommer lieber. Aber deswegen im Winter aufs Radfahren verzichten? Mitnichten. Richtige Klamotten und gutes Licht, und raus geht es. Mit der Lupine habe ich genug Power für die Tour, am Stadtrad zusätzlich für den Notfall eine Mini LED zum Gesehen werden. Das Ding ist aber so hell, dass es am Lenker montiert blendet und wandert deshalb auf das vordere Schutzblech.
Sieht cool aus und bringt sogar ein kleines bisschen Licht auf den Boden.
6 Jahre hat mein Garmin auf dem Buckel, und jetzt macht es keinen Mucks mehr. Wohl oder übel muss was Neues her. Das Nachfolgemodell meines Oregon? Dann wären wieder die Karten von openmtbmap möglich. Wobei…
Auf meinem Sony Z2 Handy nutze ich immer wieder die App OruxMaps, unter anderem auch mit Karten von openmtbmap oder openandromaps. Letztere gefallen mir sogar noch besser, die Darstellung ist für mich einfacher und eingängiger. Aber kann ein Handy das Navi ersetzen? Nach ein bisschen Recherche die Entscheidung: ich probiere es aus.
Selbst kleine und billige Smartphones brauchen sich bezüglich Auflösung und Bildschirmgröße nicht hinter den reinen Navis zu verstecken. Lange Akku Laufzeit und Wasserdichtigkeit sind aber ein Problem, so suche ich unter den Outdoor-Smartphones. Und werde in China fündig: ein Doogee Titans2, 4,5″, 960×540 Pixel, 4000mAh Akku!!!, wasserdicht nach IP67, und mit 120€ „relativ“ billig. Mal sehen, ob für das Geld was vernünftiges zu bekommen ist. Erste Eindrücke (im Vergleich zum Garmin Oregon und Z2 mit OruxMaps):
Der Schock beim Auspacken: Die Rückseite ist wirklich so hässlich, wie auf den Bildern im Internet. Ich steh nicht auf Schlangenleder. Dafür sieht es von vorne ordentlich aus, und per Finn-Halterung am Lenker befestigt sieht man die Rückseite nicht. Aber egal, zum Telefonieren brauche ich es nicht (betreibe es ohne SIM-Karte). Die Halterung funktioniert hervorragend, selbst auf der neuen Degerlocher Downhill-Strecke verdreht sich das Handy nicht. Nicht dass ich nebenher Zeit gehabt hätte, aufs Navi zu schauen…
Betriebssystem ohne Schnickschnack, allerdings sind ein paar der tieferen Menus so schlecht ins Deutsche übersetzt, dass ich es nicht verstehen kann.
Relativ wenig Hauptspeicher, also auf SD-Karte auslagern was geht (Karten, Bilder, …)
Touch lässt sich sogar mit normeln Handschuhen einigermaßen bedienen (geht beim Sony gar nicht)
Bei großen Regentropfen reagiert das Display allerdings auch, dann nutze ich die App Touch Blocker von Argotronic.
Auflösung und Displaygröße ist deutlich besser als beim Oregon, kommt der Übersicht zu Gute. Das Z2 hat im Vergleich zwar eine fast viermal so hohe Auflösung, ist aber völlig ausreichend.
Das Display spiegelt (danke, Apple), Trotz zum Stromsparen reduzierter Helligkeit (auf ca. 20%) ist es trotzdem besser abzulesen, als das sehr dunkle matte Display des Oregon.
Gps Genauigkeit ist ebenfalls in Ordnung, wenn auch nicht so gut wie das Sony Handy.
Laufzeit: 12% Akku für 1:40h mit permanent laufenden Display und GPS-Tracking lässt hoffen.
Smartphone als Handy
Soweit bin ich nach dem ersten Einsatz sehr zufrieden, alles weitere dann in den Kommentaren…
Die Sattelstützentasche hat die ersten Probefahrten hinter sich, fehlt noch das vordere Pendant. Und nachdem das Wetter jetzt in der 30°C Liga spielt, wird es höchste Eisenbahn!
Die Idee: Eine flache Tasche mit Rollverschluss übers Oberrrohr hängen und mit Gurten fixieren. Damit soll der Lenker unbelastet und der Blick aufs Vorderrad frei bleiben. Und gleichzeitig wird die Gewichtsverlagerung der hinteren Tasche wieder nach vorne orientiert.
TopTube-Bag
Eine ältere flache Ortlieb-Tasche, etwas LKW-Plane, ein paar Gurte und Schnallen, und die Tasche ist bereit für eine Probefahrt.
TopTube-Bag
Der Sack sitzt sauber und wackelt auch in Rüttelpassagen nicht. Aber im Wiegetritt an Steilpassagen kollidieren die Knie, die Tasche ist zu breit. Ein bekanntes Problem des Rollverschlusses: Beim Schließen wird die Luft komprimiert und die Tasche bläst sich auf. Verstärkt wird der Effekt durch das Abknicken übers Oberrohr. Also klebe ich das Presta-Ventil aus einem alten Schlauch auf die Tasche und sorge für eine Entlüftungsmöglichkeit.
Nach Temperaturen im hohen zweistelligen Bereich noch im November hat uns nun der Winter erreicht: Schnee und Temperaturen unter Null zum Jahreswechsel.
Happy New Year everybody!
Und da mich meine Schmutz-Schutz-Minimallösung (RaceFace Mud Crutch) nach einem Waschgang im Stich lässt, nutze ich den 1. Januar zum Basteln: Aus einem Plastik-Platzdeckchen (2€ beim Bauhaus) wird ein Schutzblech im Stile des Marsh Guards geschnitten, angepasst auf das Magura Double Arch Design.
2009. Schwäbische Alb. Meine erste Solo-Bike-Tour mit Übernachtung im Hotel Sternenhimmel verläuft, zugegeben, nur bedingt so wie geplant. Nächtliche Ruhestörung und nicht unerhebliche Folgekosten lassen Raum für Optimierungen bei einer Wiederholung. Denn die Idee lässt mich nicht los: Dort zu übernachten wohin es dich abends verschlägt, unabhängig sein, mitten in der Natur, reduziert auf das Wesentliche.
Und so überlege ich, was sich verbessern lässt. Einerseits ist Reduktion das Stichwort. Kein Hänger, leichteres und vor allem kleineres Equipment, alles direkt am Rad und im Rucksack verstaut. Aber gleichzeitig die Frage, wie ich zugunsten einer ruhigen Nacht meine Schlafstatt von der Tierwelt trennen kann. Schlafsack und Isomatte haben seit 2009 schon um ein paar Kilo abgespeckt, für das Dach über dem Kopf warte ich noch auf ein günstiges Angebot.
Und für den Transport? Die Ansprüche sind so unterschiedlich wie die Lösungen, vieles gibt es zu kaufen, genauso viel ist aber auch an Eigenbaulösungen zu finden. Inspirationen gibt es z.B. auf www.bikepacking.net. Die Quintessenz meiner Ansprüche: Wasserdicht und trotzdem leicht, eine ausgewogene Gewichtsverteilung und tiefer Schwerpunkt, freier Blick auf die Trails direkt vor dem Vorderrad, und die Möglichkeit hinter den Sattel zu kommen sind meine Anforderungen. Das spricht für die Aufteilung in eine vordere und hintere Tasche. Und weil nichts auf dem Markt meine Anforderungen erfüllt, bleibt der Weg in den Bastelkeller, ein erster Prototyp der Sattelstützentasche entsteht.
Prototyp Sattelstützentasche
Die Idee: Eine leichte Halterung, in der ein herkömmlicher Ortlieb-Sack verspannt wird und die ihn „in Form“ hält. 3 schöne Alu-Schellen (Fundstück im Internet), ein Stück Abflussrohr aus dem Baumarkt, ein paar Nylonriemen Schnallen und Kleinteile, fertig ist die Halterung. Gut, die drei Stunden anzeichnen, sägen, dremeln, schrauben und nähen muss ich auch noch rechnen. Die Tasche ist von Overboard, hat seitlich einen zusätzlichen Ring (in den normalerweise ein Trageriemen eingeklipst wird). Der ist ideal, um die Tasche in die Halterung zu hängen, das macht es leichter die Nylonriemen zu spannen. Zwei um den Umfang gibt es (vermutlich würde einer reichen) und einen Y-förmigen zwischen Sattelgestell und Unterkante der Halterung. Letzterer hält den Boden des Packsacks vom Reifen fern, bei voller Einfederung bleibt nicht mehr arg viel Platz.
Befestigung an der Schelle mit angeformten U-Scheiben und Haken für D-Ring der Tasche
Das gleiche von der anderen Seite
Tasche eingehängt, vor dem „Verzurren“
Erste Probefahrten sind erfolgreich absolviert. Ich komme problemlos hinter den Sattel, die Tasche wackelt nicht und fährt sich unauffällig. Wasserdicht ist sie auch, und Tasche und Halterung mit allem drum und dran wiegen deutlich unter 500g. Für 5l Inhalt nicht so schlecht. Um die Sattelstütze versenken zu können, kann die ganze Halterung noch etwas weiter nach oben rutschen und verkleinert werden (reduziert auch nochmal das Gewicht, 400g sollten drin sein). 5cm Versenkbarkeit sind nicht viel, aber helfen auf langen Abfahrten. Schwachpunkt der Konstruktion: Die ganze Last geht über die drei Schrauben zwischen Schelle und Halterung, die zudem noch auf Biegung beansprucht werden. Hochwertige Schrauben, massive U-Scheiben und die Abstützung der Halterung am Sattelgestell sind die Gegenmaßnahmen, damit sollten auch ausgedehnte Mehrtagestouren defektfrei bleiben. Soooooo viele Kilometer werde ich mit der Tasche nicht zurücklegen, ich will ja nicht aussteigen…
Nietstifte kürzen, 2 passende Löcher in die Gürtelschnalle bohren und vorsichtig einpressen. Und bei der Gelegenheit den Niet des Gürtels durch eine gekürzte Kettenblattschraube ersetzen.
Nein, Berghochfahren ist nicht gemeint. Sondern die wertsteigernde Art des Recycling.
Dazu eine nette Art, sich als Radfahrer zu outen und gleichzeitig alte Schläuche loszuwerden:
Gürtel
Ablängen, Enden und Loch für Gürtelschnalle innen säubern, anschleifen und mit Flickenkleber zusammenkleben. Schnalle einfädeln und dito. Ach ja, und wer den Gürtel nicht nur zu dekorativen Zwecken braucht: Keine Leichtschläuche nehmen, die sind etwas seeeehr elastisch und geben wenig Halt…
„Na die Griffe, die man links und rechts an den Lenker schraubt, um die Griffposition zu wechseln.“.
„Ach ja, habe ich schon mal gehört. Hamm‘ wir nicht.“.
So der Live-Mitschnitt eines Verkaufsgespräches ca. 1991. Mittlerweile sind Bar Ends ziemlich out, für mich zählt immer noch der Vorteil der verschiedenen Griffpositionen auf langen Touren. Nur dass das Lenkerband nie lange hält und bald in Fetzen herabhängt, ist weniger positiv.
Neueste Idee bei der Generalüberholung des Liteville (http://blog.vielevisels.de/?p=1): Auf die Griffe wird dünnes Griffband (Tennisbedarf) draufgeklebt, darüber straff ein dünner Fahrradschlauch. Mal sehen, wie lange das hält, ich werde berichten…
Wenn sich die kalte Jahreszeit nähert, beschränkt sich das Biken auf das Wochenende. Oder man verlängert den Tag in die Nacht. Doch dafür ist vernünftiges Licht nötig. Der Markt an „Campingleuchten“ ist mittlerweile groß, doch die Halterungen für den Helm sind nicht alle brauchbar. Die meisten haben zudem den Nachteil, dass sie hoch aufbauen und dadurch leichter wackeln.
Ich habe statt der käuflichen Halter einfach ein Stück alten Lenker (ein Stück Besenstiel tut es auch) abgelängt, auf beiden Seiten ausgeklinkt und mit einem Kabelbinder (möglichst breite, um den Helm nicht zu beschädigen) auf den Helm gezurrt. Dies tut natürlich nur, wenn ein Lüftungsschlitz mittig Luft aufs Hirn bläst. Darauf achten, dass die Lampe soweit vorne sitzt, dass der Helm keinen Schatten wirft. Sitzt perfekt und völlig vibrationsfrei.