1989 erscheint die erste Ausgabe der Bike, mit dem größten Bike-Test der Welt. Begeistert berichten die Redakteure vom Testrevier, dem Gardasee. Und so hänge ich mit Studienfreund Joachim noch ein paar Tage Biken an eine Alpen-Ausfahrt mit meinem Geländewagen-Club. Die Drei Pässe Gavia (damals noch geschottert), Croce Domini und Maniva wollen wir auf Schotterstraßen befahren.
Das Wetter ist mäßig, doch wir sitzen zum Glück im Trockenen und hoffen auf besseres Wetter für die Bike-Touren am Gardasee. Dort angekommen, scheint die Sonne. Am Nachmittag fahren wir noch zum Lago di Tenno, zum Einfahren vor den zwei großen Gardasee-Touren. So starten wir am nächsten Tag zu meiner ersten Tour überhaupt, die an der 2000 Höhenmeter-Marke kratzt. Joachim ist viel stärker als ich, längere Passagen fährt jeder sein Tempo. Den Schlussanstieg durch das Geröllfeld nehmen wir gemeinsam und stehen dann hoch über dem See. Geil, mein erster 2000er.
Für die Abfahrt nehmen wir die gleiche Strecke, was meine Trommelbremsen durch plötzlichen Bremskraftverlust aufgrund Überhitzung quittieren. Hätte ich im Studium mal besser aufgepasst, dann hätte ich das Kühlen mit Wasser unterlassen, Verzug der Trommel ist die Folge, und damit schwankende Bremskraft. Hm.
Für den kommenden Tag nehmen wir uns den Tremalzo vor, die Auffahrt über Limone, Vesio und den Passo Nota zählt immer noch zu den Klassikern.
Ebenso die endlosen Schotterkehren bis zum Scheiteltunnel. Oben angekommen liege ich fix und fertig im Gras, Joachim kann es nicht lassen und läuft noch auf den Gipfel. Diesmal fordert die Abfahrt nicht nur die Bremsen, über den Passo Rocchetta und Pregasina vernichten wir die Höhenmeter auf durchaus anspruchsvollem Gelände. Zumindest für ungefederte Stahl-Bikes.