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Neophyten zupfen – #wekehr

Im Januar hatten wir vom AK Naturschutz im Mountainbike Stuttgart e.V. mit dem Forst BW eine Putzaktion im Saugehege, ab Mai geht es dann gemeinsam mit dem Revierförster der Stadt Stuttgart um den japanischen Staudenknöterich, eine eingeschleppte invasive Art, die genügsam ist und wahnsinnig schnell wächst, und dabei alles andere an niedrigem Wuchs erstickt. Im Gebiet unterhalb des Rudolf-Sophien-Stifts hat sich die bis zu 4m hohe Pflanze ausgebreitet, und dort wollen wir dem Zeug zu Leibe rücken.

In den bisher 3 Aktionen versuchen wir, die Wurzeln möglichst vollständig auszugraben und sie zu entsorgen.

Eine anstrengende Plackerei, und weil der Staudenknöterich auch aus Wurzelresten wieder treiben kann, eine längerfristige Aktion, aber der Erfolg stellt sich schon ein.

Fahrräder in Kinderbüchern, es gibt sie wirklich.

Woher kommt eigentlich bei vielen Jungs das Interesse an allem, was auf Rädern fährt, krach macht und stinkt? Wenn ich mir meine Kindheit und Jugend anschaue, und die von vielen Geschlechtskollegen und jetzt auch die meines Enkels David, ist das wohl doch irgendwie genetisch bedingt. 😉 Also eine geschlechtlich bedingte Disposition und nicht einfach nur Erziehung.

Bei David sind mit 21 Monaten schon seit einer Weile Kinderbücher interessant , und da sind LKWs („Ellaweh“), Traktoren und Bagger („Baga“) der Hit. Und das (noch dreirädrige) Laufrad ist das „Brumm“, dem noch der Motor fehlt.

Das Bücherregal füllt sich langsam, und in den Büchern ist der Anteil an Kraftfahrzeugen jeder Größe immens. Auch in den Buchläden wimmelt es von Büchern über Baufahrzeuge, Traktoren und Feuerwehrautos. Und da frage ich mich: Gibt es eigentlich auch Kinderbücher, die das Fahrrad thematisieren? Ja, gibt es, und zwar erstaunlich viele! Auf meiner Seite Lastenrad-Tuning.com findet ihr die Tabelle, über 20 Bücher, geeignet für Kinder von einem bis 10 Jahre habe ich gefunden.

Aber es gibt bestimmt noch weitere. Dann gerne kommentieren oder mailen, und ich nehme sie mit auf! Und gerne auch schreiben, wenn ihr ein Buch gelesen habt und es besonders gefällt!

Kai im Fahrrad-io Podcast

Anfang Juni war ich im Fahrrad.io Podcast zu Besuch und konnte mich mit Hans Dorsch und Thomas Dorsch über Lastenräder und meinen Besuch auf der #Spezialradmesse in Lauchringen unterhalten.

Ich habe die Spezi mit ihrem neuen Austragungsort an der Schweizer Grenze während einer 800km Cargobikepacking-Tour besucht. Mein Hauptfokus waren natürlich die Lastenräder. So wie sie im Straßenverkehr auch immer präsenter werden, sind auch auf der Spezi immer mehr Hersteller vertreten. Neben neuen Produkten, Ideen und Weiterentwicklungen darf natürlich das Fachsimpeln mit anderen Besuchern nicht fehlen, es gibt wenig Fahrrad-Messen, bei denen das in so toller und entspannter Atmosphäre gelingt. Ich freue mich schon auf die Spezi 2024!
Immer neue Entwicklungen und Bauformen machen das Lastenrad für immer mehr Anwendungen zum idealen Verkehrsmittel, sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich. Schnell, flexibel und umweltfreundlich, und Spaß macht es sowieso.
Ich bin stolz, vielen Kunden bei LadeHero Cargobikes GmbH die Vorzüge der Lastenräder näher bringen zu können, und mit meinem Blog Lastenrad-Tuning Ideen für die Optimierung und kundenspezifische Anpassungen zu geben. Und ein bisschen geehrt fühle ich mich ja schon, neben Größen der Mobilitätswende wie Katja Diehl und Burkhard Stork beim Fahrrad.io Podcast zu sein und meine Kraft in eine moderne Mobilität zu stecken. Die Folge 183 ist online und auf fahrrad.io oder den üblichen Podcast Kanälen wie Spotify zu hören. Hört mal rein, es lohnt sich!

Per Lastenrad zur Spezi

Ein paar Tage Auszeit und mit Lastenrad und Zelt zur Spezi in Lauchringen. Treiben lassen, mal sehen wo die Route mich hin verschlägt. So der Plan. Zwei weitere Fixpunkte gibt es: den Besuch bei Studienfreund Joachim in Luzern und die Schlußetappe nach Todtmoos zu einem langen Wochenende mit unseren Kaltentaler Freunden.

25.4. Tag 1 – Late Start

Ich komme anderthalb Tage später los als eigentlich geplant. Zu viel zu tun, oder vielleicht auch falsche Prioritäten? Die Strecke nach Dettingen fahre ich nicht das erste Mal, schaue da nach unserer „Baustelle“ und weil das alles länger dauert als geplant, entschließe ich mich spontan zu einer Übernachtung in den eigenen vier Wänden. Und genieße die örtliche Pizzeria inklusive einer Familienportion Tiramisu.

39,5km

26.4. Tag 2 – Start zum zweiten

Nach einer ruhigen Nacht starte ich so richtig, beim Bäcker gibt es Frühstück draußen bei 6°, aber schön! Über Bad Urach geht es zum Ermsursprung und durch die Trailfinger Schlucht auf die Alb ins Lautertal. Deja-Vu’s und Erinnerungen an meine Trans Germany 2019 gibt es bei St. Anna und in Jungingen, und nach knapp 115km reicht es für Tag 2. Das Zelt ist schnell vor einer Scheune aufgestellt, Abendessen gibt es ganz komfortabel auf einer Bank davor, und bald wird es draußen zu kalt. Nachruhe.

113,3km

27.4. Tag 3 – Deja vu

In der ersten Nacht draußen ist der Schlaf nicht so erholsam und mein Sommerschlafsack ist für die Temperaturen grenzwertig, früh bin ich wach und sitze ohne Frühstück auf dem Rad. Um 7 Uhr gibt es dann Frühstück beim Bäcker in Balingen.

Die Kilometer von gestern (und die 1700HM) spüre ich in den Beinen. Vor allem wenn wie in Gosheim eine 18% Steigung wartet. Da kommt die Flachetappe durchs Donautal genau recht, die Donauversickerung ist jetzt (bei meinem dritten Besuch) erstmals nicht trockenen Fußes zu durchqueren und die Holzbrücke in Immendingen erinnert an unsere Familienradtour in 2004. Dann geht es gemütlich und bei tollstem Sonnenschein entlang der Aitrach fast unmerklich aufwärts. Die Aitrach hat keinen natürlichen Ursprung, Wasser aus verschiedenen Entwässerungsgräben wird gesammelt und im Bifurkationsbauwerk je nach Menge entweder in die Aitrach geleitet und landet damit über die Donau im Schwarzen Meer. Oder in einen kleinen Bach gelenkt, dann in die Wutach, und damit in Rhein und Nordsee. Der Wutach werde ich morgen auch bis Lauchringen folgen.

Nachdem ich aber schon kurz nach vier im Hotel bin (nach zweieinhalb Tagen auf dem Rad ist Wäsche angesagt), reicht es noch für eine Extrarunde ohne Gepäck, mit Blick auf die Wutachtalbahn hinunter an die Wutach und einen Blick in die Schlucht.

115km

28.4. Tag 4 – Wutach

Auf Sonnenschein folgt Regen. Bin froh, dass ich die letzten beiden Tage schon etwas „vorgearbeitet“ habe, und versuche den stärksten Regen beim Frühstück auszusitzen. Nicht so richtig erfolgreich. Für große Pausen ist das Wetter nicht sehr einladend, so komme ich zeitig in Lauchringen an und nachdem es nachts nochmal schütten soll, suche ich spontan ein Motel statt der gebuchten Camping Wiese. Hier steht mein Rad in bester Gesellschaft direkt vor der Zimmertür.

Morgen beginnt die Spezi. Bin gespannt, was es nach so langer Abstinenz zu sehen gibt. So viele Lastenrad-Hersteller waren es neben Dreirädern, Liegerädern und Velomobilen wohl noch nie.

60km

29.4. Tag 5 – Spezi

Schon der Gang über den Fahrrad-Parkplatz auf der Spezi (treffend „Wall of fame“ genannt) zeigt die Vielfalt: Velomobile und Liegeräder, Falt- und Kompakträder, Lastenräder jeder Größe, 2-, 3- und 4-Räder mit und ohne Motor, für den Antrieb per Bein oder Hand (oder beides), mit Kurbeln oder ohne, zu Lande, zu Wasser und…. stop.

Viel Zeit für tolle Gespräche mit Herstellern, Händlern, Erfindern und vielen anderen Enthusiasten und zufällig/erwartet ein Wiedersehen mit Stuttgarter Freunden. Bei toller, entspannter Atmosphäre, und Live-Musik bis in die Nacht. Und auf der Camping Wiese, auf der ich mich dann eingerichtet habe, noch etwas länger 🙃.

10,3km

30.4. Tag 6 – Luzern

Tag 2 der Spezi, ich bin unterwegs in die Schweiz zu Joachim. Frisch ist es, und die Wolken hängen tief, aber die Strecke Richtung Alpen ist landschaftlich schön und durch das von Gletschereis geformte Seetal auch gut zum vorankommen. Es bleibt trocken, bis ich in Luzern ankomme. Der Abend vergeht schnell, es gibt viel zu erzählen und viele Erinnerungen an gemeinsame Touren mit dem Rad zu Studentenzeiten.

89,2km

1.5. Tag 7 – Regentag

Start in die neue Woche, es geht mit Nieselregen los. Stundenlang. Gut, wenn bei einer frühen Pause im Café auf der Toilette die Heizung läuft und die Klamotten etwas trocknen können. 🙃. Erst ab Mittag wird es etwas heller und die nassen Sachen trocknen endlich. Auch zurück nach Deutschland folge ich dem flachen Seetal, diesmal etwas weiter westlich entlang des Sempachersees. Doch auf den letzten Kilometern muss ich von der Aare zum Rhein, hier geht es heftig bergauf. Und über den letzten Anstieg, den Tiersteinberg, erwischt mich zu guter Letzt ein heftiger Schauer mit Hagel. Das war es dann mit den trockenen Sachen, und so gönne ich mir in Bad Säckingen doch ein Hotel zum Trocken legen.

98,1km

2.5. Tag 8 – Rheintal

Über dem Schwarzwald hängen noch etwas die Wolken, so fahre ich das erste Stück durch das Rheintal und quere dann über die südlichen Schwarzwald-Ausläufer nach Weil am Rhein. Ein kurzer Abstecher zum Vitra Museum und dann ist endlich Zeit für kurze Hosen! Entlang des Rheintales läuft es fast von alleine, bis ich bei Bad Bellingen einen Zeltplatz finde … 😀

73,2km

3.5. Tag 9 – Bergetappe

Nach kalter Nacht ziert sich die Sonne noch etwas, aber als ich in Heitersheim das Rheintal Richtung Schauinsland verlasse, wird es wärmer. Bis Obermünstertal geht es gemütlich bergan, aber nach der Kuchen-Pause steigt es für fast 500HM mit ziemlich konstant 10-12%. Die letzten Kilometer vor dem Schauinsland Gipfel werden zum Glück flacher, aber auch so spüre ich die 1000HM am Stück und vertrete mir auf dem Gipfel etwas die Beine. Die tolle Schwarzwald Szenerie und das Wetter motivieren, und ich nehme noch Kurs auf den Feldberg. Erinnerungen an die Westweg-Befahrung… kommen auf, den Weg unterhalb des Gipfels durfte ich damals bergab genießen 😉. Wetterbedingt habe ich den Gipfel damals ausgelassen, heute nehme ich den Umweg mit und genieße den Rundumblick, bevor ich es hinunter zum Schluchsee laufen lasse. Schlafplatz für heute: das Naturcamp in Aha am Westende des Schluchsees. Nach dem gestrigen Luxus-Campingplatz mit jeglichem Komfort (Inklusive Musik im beheizten Wasch – Bereich) dann heute das Kontrast Programm mit einfachsten Sanitär-Einrichtungen. Für mich als Warmduscher aber wichtig : es gibt warmes Wasser 😉.

Nachdem der Biker-Imbiss in Aha schon zu hat, fahre ich zum Abendessen noch an das Ostufer und komme in der Dunkelheit wieder am Zeltplatz an.

93,9km

4.5. Tag 10 – Tagestour

Der heutige Plan : eine Tagestour mit leichten Gepäck. Nach Luxus-Frühstück mit löslichem Kaffee und Duplo-Brötchen geht es nach Rothaus zum Quellgeist (sorgt der Legende nach für das Wasser und den Geschmack der Tannenzäpfle) , zum Hüsli (bekannt aus der Schwarzwald-Klinik) und dann steil bergab zum Schwarzasee. St. Blasien lockt mit Pause (und Dom) und dann stehen zwischen mir und dem Camping Platz nur noch ein paar (hundert) Höhenmeter Straße. Die Motorrad-Fahrer haben bergauf schon Kurven-Spaß, bei mir kommt er bergab 😀. Und heute hat sogar noch der Imbiss auf. Etwas komisch macht sich das Lastenrad unter den vielen PS- und Dezibel- starken Motorrädern schon aus. Und nach dem Essen reicht es auch noch für einen Mond-Spaziergang zum See.

53km

5.5. Tag 11 – Ankunft

Ziel für heute, und auch für die gesamte Tour: Todtmoos, für ein langes Wochenende mit guten Freunden. Eine kurze Etappe, wider erwarten reißt es auf und die Sonne kommt raus. Die Menzenschwander Wasserfälle liegen fast am Weg, und der Pfad durch den Zauberwald im Oberlehener Moor ist ein lohnenswerter Abstecher zum Beine Vertreten. Und bis dann pünktlich um 16:40 das angekündigte Unwetter kommt, bin ich angekommen und geduscht👍.

32,7km

Fazit:

Anderthalb Wochen unterwegs, tolle Landschaften, nette Begegnungen und viel frische Luft. Und für mich ganz ungewohnt: ohne durchgeplante Route unterwegs zu sein. Abends die grobe Route und das Ziel für den nächsten Tag zu bestimmen, hat mich anfangs mehr unter Druck gesetzt, als ich vermutet habe. Und die Freiheit dann auch zu nutzen, an jeder Kreuzung entscheiden zu können ob links oder rechts, hat auch nicht von Anfang an geklappt. Eine besondere Erfahrung, die ich erst lernen musste zu genießen.

Faktencheck

Alternative Fakten stehen ja hoch im Kurs, und lassen sich auch gut in der Presse in Szene setzen. So auch zum Thema Mountainbiken.

Die Wirklichkeit sieht häufig anders aus, wenn man in wissenschaftliche Untersuchungen schaut und diese in Relation setzt. Im März haben wir deshalb vom AK Naturschutz eine Aktion zur Aufklärung gestartet.

n+1: Das Omnium ShorTi ist da

Mein Omnium E-Cargo WiFi ist seit fast zwei Jahren tägliches Arbeitstier und aktuell auch das meiner Räder, das am meisten Kilometer abspult.

Es gibt aber besondere Momente und Aufgaben, für die ich mir ein unmotorisiertes Lastenrad wünsche. Also das typische n+1 Problem aller Radbegeisterten.

Das „kurze“ Omnium Mini-Max in der Titan-Version hat es mir schon eine Weile angetan, und als Ende des Jahres ein Kunde ein Omnium bestellt, denke ich nicht lange über die Konsequenzen (vor allem über Finanzen und Abstellplatz und die fast philosophische Frage nach den Komponenten ) nach und bestelle gleich mit.

Mit potenten Bremsen und Laufrädern (mit Nabendynamo und USB-Charger), moderaten Gravel-Reifen und 12-fach Antrieb sowie ergonomischem Cockpit mit langen Inner Barends wird auch der Einsatzzweck definiert: Lange Touren auf und abseits vom Asphalt.

Stay tuned!

Wildschweine

Nach den erfolgreichen Müllsammelaktion in 2022 startet der Januar 2023 mit anderen Aktivitäten, auch diesmal geht es um das Säubern. Und zwar um das Saugehege. Gemeinsam mit Ralf Noack vom Forst BW befreien wir den Elektrozaun von Gehölz und Erde, um seine Funktion sicherzustellen.

Etwas mulmig war uns schon, als sich das Tor hinter uns schließt, und wir gemeinsam mit den Wildschweinen im Gehege stehen. Aber in den zwei Stunden haben wir nicht nur den Zaun gesäubert, sondern auch noch die Sau-Eiche vermessen und viel über den Wald erfahren. Spaß hat es gemacht!

#wekehr – Müllsammeln mit dem MTB Stuttgart

Der Wald dient neben seiner Wichtigkeit für die Natur auch wirtschaftlichen Zwecken und für die Erholung. Von letzterem profitieren alle, die sich an der frischen Luft betätigen. Damit diese Erholungsfunktion auch erhalten bleibt, engagieren wir uns mit dem AK Naturschutz im Verein Mountainbike Stuttgart e.V.

Nach der Premiere in 2021 haben wir 2022 zwei Müllsammelaktionen organisiert. An verschiedenen Stellen im Wald haben wir Sammelpunkte eingerichtet und vom Bike aus Müll gesammelt.

Müll-Schwerpunkte: Grillplätze, Parkplätze und aber auch Straßengräben. Auf den Wegen und Trails im Wald wie nicht anders zu erwarten wenig Müll. Die meisten Waldbesucher nehmen ihren Müll wieder mit nach Hause.

Im September hat sich der Erfolg der Aktion gar nicht in vielen vollen Säcken gezeigt, sondern umgekehrt: Die Stellen, an denen wir 2021 und im März noch Unmengen an Müll gefunden haben, waren relativ sauber. Müll zieht Müll an, und wenn es sauber ist steigt die Hemmschwelle, sich seines Mülls in der Natur zu entledigen.

Mit Uwe auf dem Alb-Neckar-Radweg 2022

Manchmal ist es ja eine schöne Abwechslung (und Horizont-Erweiterung) , wenn man seine Radschuhe mit Wanderstiefeln tauscht, und das Rad mit Trekking-Stöcken. So wie auf 2 längeren Mehrtages-Wanderungen in den Alpen mit meinem Onkel Uwe. Dabei sind wir auch die ein oder andere Wegstrecke gelaufen, die ich schon vom Biken kannte. Und als Uwe jetzt ein paar Tage in Stuttgart plant, kommt recht spontan die Idee nach einer Radtour in die Umgebung. 2 Tage Zeit haben wir und planen eine schöne Schleife, angelehnt an den Alb-Neckar-Radweg.

31.8.2022

Morgens haben wir noch zu tun, und das Wetter ist auch noch nicht so ganz animierend. Deshalb nehmen wir bis Kirchheim Teck die S-Bahn, und am späten Vormittag sitzen wir dann auf dem Rad.

Nach einem zweiten Frühstück geht es gen Osten bis Bad Boll.
Ab Göppingen folgen wir dem alten Bahndamm der Hohenstaufenbahn bis vorbei am Wäscherschloss ins Remstal.
Beim Kloster Lorch und dem Limes-Wachturm gibt es noch das Kulturprogramm für heute.

In Lorch hatte ich uns ein Hotel gebucht, und mit 50km in den Beinen beschließen wir den Tag und lassen es uns beim Abendessen auf der Hotel-Terasse gut gehen.

1.9.2022

Tag 2, heute sind es ein paar Kilometer mehr. Entlang der Rems fahren wir erstmal gemütlich bis Weinstadt, und dann geht es bergan: Über den Schurwald ins Neckartal und dann durch Stuttgarts Wälder nach Hause.

Der weithin sichtbare „Turm an der Birke“ fasziniert und animiert zu einem Schlenker.
Zwischen Weinreben
Kunst an der Yburg
Auf den Kernenturm müssen wir natürlich hoch.
Blick auf den Fernsehturm, aus der Grabkapelle am Rotenberg.

Nach 70km kommen wir müde, aber glücklich wieder zu Hause an und freuen uns über 2 schöne Tage zu zweit, viele Gespräche, tolle Landschaften, frische Luft und viel Bewegung.

Mal sehen, vielleicht gibt es 2023 eine Fortsetzung?

Urlaub in Dänemark: Copenhagenize

Kopenhagen hat es in den vergangenen Jahren geschafft, die 600.000 Einwohner:innen-Metropole zu einer Stadt mit einer unheimlich hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität zu machen. Neben vielen anderen Maßnahmen ist es auch die Verkehrsplanung, die stark auf das Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel setzt.

Um das zu erfahren und selbst zu genießen, setzen wir nach unserem Urlaub auf Rügen mit der Fähre nach Schweden über, fahren über den großen Belt und sind bald darauf in Kopenhagen. Ein Parkplatz vor dem Hotel in Bahnhofsnähe ist schnell gefunden, aber eine erste Konsequenz der Verkehrspolitik bekommen wir beim Bezahlen: Der Parkplatz würde uns für die 5 Tage fast 300€ kosten. Da entschließen wir uns doch lieber für einen Langzeit-Parkplatz am Rande der Innenstadt, mit 180€ auch nicht billig, aber das gesparte Geld geben wir lieber in der Stadt aus. Gut ausgebaute Radwege, rücksichtsvolle Autofahrer:innen und Fahrrad-Parkplätze überall machen es uns leicht, die Stadt per Rad zu erkunden.

Auch die Topographie ist uns Radfahrer:innen wohlgesonnen, das Stadtzentrum ist topfeben, die quasi einzigen Steigungen sind die Rampen der Fahrradbrücken über Kanäle im alten Hafen.

Selbst bei einer Tour zum Omnium Shop und Headquarter 15km außerhalb ist der Anstieg für Stuttgarter Verhältnisse zu vernachlässigen.

Neben dem Fachsimpeln über die Omnium Lastenräder und der Radkultur in Kopenhagen erfahre ich auch, dass es gerade aufgrund der Ferienzeit eher leer ist auf dem Straßen, sowohl was die Autos betrifft, als auch die Radfahrer:innen. Trotzdem passiert es häufig, dass man mit 15, 20 oder mehr Radfahrer:innen an der Ampel auf dem Radweg steht. Und wenn vorne jemand trödelt, steht man halt auch mal eine zweite Rotphase. Nicht nur beim für uns ungewohnten indirekten Linksabbiegen.

Apropo trödeln: insgesamt ist der Verkehr erheblich gelassener als bei uns in Stuttgart gewohnt, alle haben es weniger eilig. Und auch wenn das Tempo auf den Radwegen geringer ist als bei uns, kommt man zügiger voran, ein durchgängiges Radwegenetz macht es möglich.

Besonders gelassen geht es im Freistaat Christiania zu, hier werden die klassischen dreirädrigen Lastenräder gebaut und in alle Welt verschickt. Fahrräder sind hier die einzigen Verkehrsmittel, und die engen Gassen und kurzen Wege erklären auch die mehr als gemütlichen Fahreigenschaften der Christiania Räder.

Kopenhagen ist auf jeden Fall eine Reise wert, und das Rad ist das ideale Verkehrsmittel, die Stadt zu entdecken. Verkehrsplaner können hier lernen, und alle anderen können einfach in den „Copenhagen Way of life“ eintauchen und genießen.

1 Jahr Lastenrad im Haushalt

Seit einem Jahr ergänzt das Omnium E-Cargo unseren Fuhrpark, und dient als Einkaufskutsche für den Wocheneinkauf, schleppt Beton und Bretter vom Baumarkt und Sperrmüll zum Wertstoffhof. Und auch bei einem Umzug war es mit dabei.

Und dank Motor, kompakter Abmessungen und agilen Fahreigenschaften ist es auch beliebt als Daily Driver und Commuter.

lastenrad-tuning.com – Die Katze lässt das Mausen nicht, und der Ingenieur nicht das Konstruieren

„Nichts im Leben ist so perfekt, dass man es nicht noch ein bisschen perfekter machen könnte.“

So beginnt der Einstieg auf meine neue Seite www.lastenrad-tuning.com.

Optimierungen und Anpassungen finden sich so auch an allen meinen Rädern.  Aber seitdem ich Lastenrad fahre, und noch mehr seitdem ich bei LadeHero CargoBikes Kund:innen beim Kauf berate, bekomme ich täglich die unterschiedlichsten Wünsche und Anforderungen der zukünftigen Fahrer:innen mit. Für einiges gibt es Lösungen ab Werk zu kaufen, für anderes im Nachrüstmarkt. Und für den Rest wird der Ingenieur in mir aktiv.

Dafür habe ich nun die Webseite www.lastenrad-tuning.com gestartet, und dort die ersten dieser Ideen und Realisierungen als Inspiration und zum Nachbauen veröffentlicht. Mit der Zeit werden es noch mehr werden, immer mal wieder reinschauen lohnt sich bestimmt!

Freue mich über Wünsche, Feedback, Berichte von Anwendungen und weiterführende Optimierungen. Weil: Nichts ist so perfekt, dass es nicht noch besser geht 😊.

Viel Spaß!

#simplejoyofridingabike

Wer das Radfahren mal probiert hat, weiß wieviel Spaß es macht, die täglichen Wege zum Einkaufen oder zur Arbeit mit dem Rad zurück zu legen. Und Zeit spart es dabei häufig auch noch. Und abseits des Alltags mit dem Rad als Sportgerät oder für Touren in unbekannte Regionen bleiben unvergessliche Erinnerungen.

Spaß, frische Luft, Bewegung und staufreie Fahrt machen jede Minute auf dem Rad zum Gewinn am Lebensqualität.

John F. Kennedy wusste es schon, probiert es selbst und taggt Eure Erlebnisse mit dem Hashtag #simplejoyofridingabike.

Naturschutz und Biken

Seit April 2020 bin ich Mitglied im MountainBike Stuttgart e.V., und weil ich nach über 30 Jahren in Stuttgart endlich mal auch legal biken möchte, unterstütze ich nicht nur durch die Mitgliedschaft. In einer kleinen Arbeitsgruppe versuchen wir, die Akteure im Freizeitkonzept im Hintergrund mit Informationen zu versorgen, suchen und analysieren wissenschaftliche Publikationen, die das Thema Naturschutz und Biken ohne Polemik und alternative Fakten  beleuchten. Nach und nach werden wir das auch in den Sozialen Medien der Community zur Verfügung stellen: Mountainbike Stuttgart e. V. (@mountainbike.stuttgart) • Instagram-Fotos und -Videos

Auf dem Herbstfest des MTB Stuttgart konnten wir schon mal bei herbstlichem nasskalten Wetter unsere Arbeit den Mitgliedern vorstellen und haben viele tolle Diskussionen führen können.

Impression vom Herbstfest
Impression vom Herbstfest

RideOn!

 

Einstand ins Bike Business

Alles, was auf Rädern fährt, hat mich schon immer fasziniert. Matchbox-Autos im Sandkasten, Lego Technik, RC-Modellbau.  Vielleicht liegt es am Sandkasten, aber irgendwie waren es nie die auf High-Speed gezüchteten Rennfahrzeuge für die Straße, sondern geländegängige Fahrzeuge mit dicken Knubbelreifen und viel Bodenfreiheit. Irgendwann waren dann die Fahrzeuge groß genug, dass ich selber fahren konnte. Lange vor dem Durchbruch der Mountainbikes war ich mit auf Geländeeinsatz getrimmten Rennsporträdern unterwegs, und 1986 kam dann eines der ersten in Deutschland erhältlichen MTBs.  Und der Führerschein. Auch da setzt sich das Faible für Stollenreifen fort: Allradantrieb, viel Bodenfreiheit und diverse Umbauten, um in Trial-Wettbewerben weiter zu kommen als die Wettbewerber. 

Doch während ich aus Matchbox -Autos, Lego Technik und RC-Modellbau irgendwann rausgewachsen bin, begleiten mich Fahrräder und Autos weiterhin. Die letzten Jahrzehnte war das Radfahren Hobby für mich, und bisweilen auch das schwarze Loch, in dem ein nicht ganz unerheblicher Anteil der sauer verdienten Kohle verschwand.

Und die habe ich die letzten 26 Jahre „beim Daimler“ mit dem Entwickeln von Autos verdient. Auf der Suche nach immer neuen Leichtbaukonzepten für die Karosserie, dann in Sachen Fußgängerschutz zur Sicherheit von Passanten, in der Funktionsabsicherung für bessere und haltbarere Karosserien und bei der Elektrifizierung  der Flotte, und zuletzt bei der Digitalisierung der Produktionsplanung. Als Konstrukteur, Berechner, Versuchsingenieur, Digitalisierer, Projekt- und Teamleiter. Spannende Aufgaben an einem extrem komplexen Produkt, mit vielen unheimlich motivierten Kollegen. Der Mercedes-Slogan „Das Beste oder Nichts“ hat auch meine Arbeit bestimmt.

Im Corona-Jahr 2020 dann viel Zeit zum Nachdenken. Private Veränderungen, neue Herausforderungen und zusätzliche Aufgaben; Kinder, die auf eigenen Beinen stehen. Und Anfang 2021 der Entschluss, neue Wege zu gehen und meinen Job zu kündigen. Ein merkwürdiges Gefühl nach 26 Jahren, danke an alle, die mich in der Zeit begleitet haben!

Seit Oktober 2021 dann ein völlig neuer Job: Als Berater bei LadeHero CargoBikes mache ich mein Hobby zum Beruf und versuche, jedem Kunden das Rad anzubieten, das seinen Bedürfnissen ideal entspricht. Eine nicht minder spannende Aufgabe, so unterschiedlich die Menschen und ihre Wünsche sind, so unterschiedlich sind die Lösungsmöglichkeiten. Und das im direkten Kundenkontakt herauszufinden, macht unheimlich viel Spaß. 

Auch wenn das Rad nicht den privaten PKW vollständig ersetzen kann und schon gar nicht den Gütertransport, kann es seinen Teil zur Mobilitätswende und zu einer lebenswerteren Zukunft beitragen. Das muss man einfach ausprobieren, und selbst erfahren.

Das treibt mich an!

Neuer Job bei LadeHero CargoBikes
Neuer Job bei LadeHero CargoBikes

Einstand bei den CargoBikeDays

 

Das sind nicht anderthalb Meter, nie im Leben, kleiner Peter…

… anderthalb Meter sind in Wirklichkeit viel größer.

So ähnlich fühlt man sich manchmal im Straßenverkehr. Die seit letztem Jahr gesetzlich vorgeschriebenen 1,5m Überholabstand sollen das Radfahren sicherer machen. Und auch den Menschen ein angstfreies Radfahren ermöglichen, die Radfahren nicht als Kontaktsportart betreiben wollen. In Stuttgart ist ein Schwerpunkt der Fahrradschutzstreifen auf der Böblinger Straße in Kaltental, in der auf weiten Strecken das legale Überholen eigentlich unmöglich ist, es in der Praxis aber zu fast 100% gemacht wird, mit teilweise massiv unterschrittenen Abständen. Das sieht auch die Stadt Stuttgart ein (Antwort auf eine Gelbe Karte Anfang 2020), hat aber bisher keine baulichen Maßnahmen oder eine Beschilderung umgesetzt.

Zumindest hat die Stadt jetzt endlich eine groß angelegt Informations-Kampagne gestartet, und rein subjektiv zeigt sich schon eine positive Wirkung. Zeigt, dass die wenigsten Autofahrer bewusst zu eng überholen, sondern eher unbewusst zu wenig Abstand gehalten wird oder die Regelung gar nicht bekannt ist.

Um wirklich mal objektiv die Abstände zu beurteilen habe ich mich für einen Open Bike Sensor interessiert, der die Abstände nach Links und Rechts misst und per GPS kartografiert. Zeit und Kompetenz für den Selbstnachbau des OpenSource-Projektes habe ich nicht, dafür das Glück einen OBS ausleihen zu können. Und so geht es jetzt mit GPS und Sensoren bestückt los, wechselweise am Bike-Stadtradt und am elektrischen Lastenrad.

Open Bike Sensor - Sensorbox
Open Bike Sensor – Sensorbox
Open Bike Sensor - Display
Open Bike Sensor – Display

Ich bin gespannt auf die Ergebnisse!  Und hoffe dass es nicht irgendwann heißt:

Das sind nur zwanzig Zentimeter,
das gefährdet mein Leben, lieber Peter.

 

PS: Entschuldigung bei allen, die Peter heißen, und achtsam überholen… 😉

Nachtrag Herbst 2021:

Die Ergebnisse auf meiner Heimstrecke durch Kaltental auf der Böblinger Straße waren ernüchternd und bestätigen das ungute Gefühl. Von 29 Überholvorgängen war der Anteil der Autofahrer, der die 1,5m Abstand einhält, verschwindend gering. Der am häufigsten gemessene Abstand lag bei 90cm, das ist selbst für mich als selbstbewusster Radfahrer kein Abstand mehr, bei dem ich mich wohlfühle.

Kumuliert heißt das, dass bei knapp 80% der Überholvorgänge der Abstand unter einem Meter beträgt.

Wenn der Fuhrpark lastig wird…

EIN RECHTSCHREIBFEHLER! Da ist sie schon wieder, die ungeliebte rote Linie unter dem zuletzt getippten Wort. ‚lastig‘ kennt die Rechtschreibkorrektur nicht, und schlägt ‚lästig‘ vor. Passt zwar auch irgendwie, aber können Fahrräder lästig sein? Und nachdem im Kontext ‚lastig‘ irgendwie besser passt: Ignorieren.
Aber von vorne:

Corona und das gute Wetter haben letztes Jahr dazu geführt, dass wir einen Großteil aller Einkäufe und Besorgungen per Rad erledigt haben. Mit Packtaschen und Hänger lassen sich erstaunliche Mengen transportieren. Im Herbst und Winter habe ich mir aber das ein oder andere Mal etwas elektrische Unterstützung gewünscht, um nach 100HM nicht nass und durchgeschwitzt auf dem Markt zu stehen und zu frieren, wie die sonnengewöhnten Südfrüchte am Obststand.

Jetzt kommt ja erstmal die warme Jahreszeit, also eilt es noch nicht. Ich schaue mich trotzdem schon mal langsam um, was der Markt so bietet. Und der spiegelt den Andrang im Wald und in der Stadt: Die Lager sind leer, Wege und Straßen sind voll. Klasse, dass so viele Menschen das Radfahren entdecken oder wieder entdecken. Toll für Gesundheit und Psyche, für Umwelt und Klima.

Nicht so toll, wenn man auf der Suche ist und (zugegebenermaßen) nicht so einfach zufrieden zu stellen. Wenn es funktional und bezahlbar sein soll, aber trotzdem nicht 0815. Und wenn man sich noch nicht mal sicher ist, ob man einen Tourer, Urban- oder Citybike will,  oder vielleicht doch ein Lastenrad? Am besten von jedem Eines. Nur das letzte bisschen Vernunft und der begrenzte Platz im Keller verhindern, dass der Fuhrpark zur Last wird, also quasi ‚lastig‘ (und für das Umfeld damit dann auch lästig). Räder im Keller, in der Fahrradhütte. An der Wand, der Decke, dem Boden. Ersatzteile für Räder der letzten 3 Dekaden in sämtlichen Schränken. So langsam wird es eng. Aber egal, eines geht schon noch.

Aber erstmal: Entscheidungsfindung durch Selbsterfahrung.  Aus der Theorie und Testberichten in die Praxis. Kurze Probefahren gehen zum Glück trotz Corona, wenn denn das gewünschte Rad in passender Größe beim lokalen Händler auch verfügbar ist.

Und so starte ich mit …

  • dem Tourer.

Starker Motor, bullige Optik mit vollintegriertem Akku (dementsprechend mit etwas Übergewicht), Vollausstattung, komfortabel mit einem Schuss Sportlichkeit. Mit Packtaschen und Hänger das elektrifizierte Pendant zu meinem Bio-Bike. Vernünftig betrachtet das, was ich brauche, das Allround – Doitall – EverybodiesDarling-Bike. Aber irgendwie fehlt mir die Emotion, das besondere. Das gäbe es zwar auch als Tourer, aber nicht in der Preisklasse, die mir vorschwebt.

Und weil es gerade nebendran steht, als nächstes …

  • ein kompaktes Longtail.

Langer, rahmenfester Gepäckträger (macht den Hänger in den meisten Fällen obsolet). 20″ Ballonreifen, sparsamer Mittelmotor. Trotz der kleinen Räder erstaunlich gut zu fahren, wendig, relaxed (kann man durchaus auch als unaufgeregt unsportlich übersetzen, was hervorragend zum Charakter und Einsatzzweck in der Stadt passt). Als Lastenrad ist es auch ein gewisses Statement zu einer modernen, reflektierten urbanen Mobilität. Aber irgendwie ist es mir zu praktisch, zu bequem. Zu … vernünftig?

Als nächstes: Der Gegenentwurf zu den beiden…

  • das Urban Bike mit Heckmotor.

Schlankes Unterrohr, integrierter kleiner Akku. Gepäckträger? Vorhanden. Sportliche Geometrie. Das ganze ist kaum als E-Bike erkennbar, weder optisch noch akustisch. Und es ist schnell. Sehr schnell. Langsam fahren? Geht zwar, aber Geometrie, Antrieb und Optik animieren permanent zu Geschwindigkeiten oberhalb der Abschaltschwelle. Im ersten Gang am Berg merkt man aber auch, dass der Motor deutlich weniger Drehmoment hat, als die großen MTB-Mittelmotoren der Wettbewerber, und dass diese bei untersetzten ersten Gängen auch noch verstärkt werden. In den hohen Gängen wird das zum Vorteil des Heckmotors. In Summe: Das Rad macht Spaß, viel zu viel Spaß. Aber nicht das, was ich brauche.

Ratlosigkeit. Radlosigkeit aber ist keine Option, also geht die Recherche weiter. Die Erfahrungen der Probefahrten haben mir etwas mehr Klarheit gebracht: Sportlich komfortabel und schnell soll es sein, ordentlich lastengeeignet, und besonders. So tauche ich Donnerstag Abend ein in die geballte Informationsflut aus gedrucktem und digitalem und komme an beim…

  • Lastenrad aus der Messenger-Szene.

Feste Ladefläche vorne über dem Vorderrad. 150kg maximales Gesamtgewicht, bei nur 28kg Eigengewicht (soviel, wie der zuerst gefahrene Tourer). Sportliche Sitzposition, starker Motor. 2″ breite Reifen auf 20″/28″-Felgen. Stahlrahmen. Die kurze Version mit nur 2m kaum länger als ein normales Rad, die Langversion braucht nochmal 20cm mehr Platz. Und noch ein Pluspunkt (aus demnächst akutem Anlass): Es gibt einen rückwärts gerichteten Enkelsitz für die Ladefläche, der sogar das Füttern während der Fahrt erlauben würde 😉

Die Probefahrt gestaltet sich etwas schwierig, die wenigen Händler in Deutschland  sind a) nicht vor Ort und b) ziemlich ausverkauft. Aber auf meine Mail-Anfrage am späten Donnerstag Abend kommt am nächsten Morgen um 9:00 ein Anruf aus der Schweinfurter Ecke: Probefahrt mit der Langversion ist möglich, die Kurzversion ist verkauft aber noch zum Anschauen da.

So sitze ich nachmittags bei seven8three auf einer sehr modernen und schnellen Interpretation eines Bakery-Rades mit fester Ladefläche über dem Vorderrad, dem E-Cargo WiFi der dänischen Firma Omnium.

Omnium E-Cargo WiFi

Omnium E-Cargo WiFi

Das Fahrgefühl? Klasse. Das weit vorne liegende Vorderrad ist ungewohnt, aber gut kontrollierbar, der Motor hat (hörbar) Power, schaltet bei 25km/h ab und dann geht es ansatzlos per Muskelkraft weiter voran. Unter den Messengern gerne mit schmalen Rennradreifen und Rennlenker kombiniert, gefällt mir Komfort und Wege-Wahl-Freiheit der breiten Reifen und die sportlich komfortable Sitzposition mit Überblick.

Ich bin überzeugt: Das ist es. Ohne wochenlanges Brüten über Zeitschriften, Vergleichstests und ohne Excel-Tabellen. Am Preis knabbere ich etwas, aber wir werden uns einig (das gesparte Geld für den Kinder-Anhänger kann ja ins Bike fließen). Ich schlage zu. Spontan. So bin ich spät nachmittags unterwegs gen Heimat, ein leuchtend grünes Omnium im Kofferraum des Kombis. Auch das wohl ein Zeichen, das Rad in „Forest Green“ setzt die Reihe meiner grünen Stahlräder nach Hercules und Serotta konsequent fort.

Fertig zum Verladen
Fertig zum Verladen

Abends wird noch fertig montiert, und am nächsten Tag Einsatz mit Gepäck unter Realbedingungen: Morgens auf den Markt, im Boost-Modus fliegt man mühelos bergauf, steht dann entspannt am Obststand an und bedauert die frierenden Bananen. Nachmittags: Eine 20kg-Schreibmaschine wird nach Bietigheim zur Eröffnung des Lieblingsbuch-Ladens einer Freundin transportiert. Als Ladefläche habe ich alte Fahrradschläuche verwendet, die leichte Federung der Ladung ist extrem angenehm, kenne ich so schon von meinem Anhänger. Die Schreibmaschine klimpert nur leise vor sich hin, ohne in jedes Schlagloch zu fallen. So gut es morgens bergauf ging, so gut geht es weiter: In der Ebene sind 30km/h schnell erreicht, und auf den Serpentinen der Bergheimer Steige bergab stellt sich erst bei knapp 60km/h eine ganz leichte Nervosität ein, Nachteil der dicken Ballonreifen. Geil. Auf dem Rückweg macht dann 500m vor zu Hause und nach knapp 75km der Akku schlapp, bei der Topographie und der durchaus zügigen Fahrweise (ungefähr je 1/3 der Strecke in den drei Unterstützungsstufen) eine beachtliche Reichweite. Bin begeistert vom neuen Rad!

Ein Lastenrad stand ja ursprünglich gar nicht auf dem Plan, aber manchmal kommt es anders. Jetzt ist es im Fuhrpark angekommen, und der ist damit jetzt offiziell ‚LASTIG‘. Also nochmal zurück zur Rechtschreibkorrektur: Hinzufügen zum Wörterbuch.

Premiere: Omnium und Lieblingsbuch-Laden

Premiere: Omnium und Lieblingsbuch-Laden

 

Abstandsregeln zum zweiten

Die Novelle der StVO hat zwar die notwendigen Abstände beim Überholen von Fahrrädern endlich festgeschrieben, sicherer fühlen kann man sich jetzt ein Jahr nach Einführung trotzdem nicht. Weiterhin wird häufig mit zu wenig Abstand überholt, teilweise wirklich gefährlich.
Zu einer Kommunikations-Kampagne wie in manchen anderen Städten hat sich Stuttgart noch nicht entschließen können. Aber vielleicht hilft es auch im Kleinen: Der Zweirat hat Logos entworfen, die zum Download bereitstehen und die nötigen Abstände verdeutlichen. Ideal zum Aufkleben auf Fahrradanhänger, Warnwesten, …

Logos Überholabstände des Zweirat Stuttgart
Logos Überholabstände des Zweirat Stuttgart


Link zum Artikel und Download der Logos: 
https://zweirat-stuttgart.de/2021/01/22/anderthalbmeter-abstand/

Mapillary – Streetview für OSM

Ich gebe es ja zu. Ich habe Landkarten gesammelt. Bei jeder größeren Tour kamen neue Gebiete dazu und damit neue Blätter. Über Karten brüten und nach Bildern im Internet recherchieren, sich vorstellen, wie der Weg in Realität aussieht, ob er fahrbar ist, macht mir einfach Spaß. Und im digitalen Zeitalter dieses Wissen dann auch zu teilen und die OpenStreetMap-Karten zu verbessern ebenfalls.

Letzte Woche war ich wieder auf der Suche nach Bildern zu einem Weg und habe mich erinnert, dass es doch mal Panoramio mit georeferenzierten Fotos gab. Existiert nicht mehr. Aber dabei bin ich auf Mapillary gestoßen, quasi das Pendant zu Google StreetView für Openstreetmap.

Bei Mapillary kannst du eine Folge von georeferenzierten Fotos hochladen, Gesichter und Nummernschilder werden dabei unleserlich gemacht, und die Software generiert daraus entsprechende Bildfolgen, ganz ähnlich Google Streetview. Die Abdeckung ist in größeren Städten und auf den großen Straßen schon ganz gut, Wohngebiete haben noch Nachholbedarf. Und auf dem Land und in Feld, Wald und Flur ist häufig gar nichts da. Wer also Lust hat, hilft mit und stellt eigene Fotos ein.

Mapillary-App
Mapillary-App

In den Bildern lassen sich natürlich auch Details der Wege sehen, die zur Verbesserung der Openstreetmap-Karten genutzt werden können.
Der größte Benefit aus Sicht MTB wäre ja auf den kleinen Trails gegeben, um die Wegebeschaffenheit besser beurteilen zu können. Ob das sinnvoll ist angesichts der Diskussionen zur 2m-Regel, muss jeder für sich entscheiden. Das Fass will ich hier nicht aufmachen.

 

Wie funktioniert Mapillary? 

  • Die einfache Variante: auf dem Handy die Mapillary App runterladen, den Foto Modus in der App öffnen und starten. Aus der Hand geht es ziemlich verwacklungsfrei, wird bei längeren Strecken aber anstrengend (egal ob zu Fuß oder auf dem Rad) und auf Trails gefährlich. Halter am Lenker sind häufig etwas labil und wackeln zu arg. Anschließend ist jede Bildfolge per Upload auf den Mapillary Server zu spielen, das erfolgt über die App. Dann erfolgt die Beareitung bei Mapillary und je nach Datenmenge kommt dann Stunden oder auch mal einen Tag später die Erfolgsmeldung „Your pictures have been published.“
  • Die aufwendigere Version: per ActionCam. Wie gehe ich vor:
    • Habe meine ActionCam (ein billiger China-Nachbau der GoPro, je besser Bildstabilisierung und Belichtungsautomatik sind, desto besser) auf dem vorderen Gepäckträger, am Lenker oder am Helm (gibt aber Genickstarre). Eingestellt auf Serienfoto alle 2 Sekunden.
ActionCam am Bikepacking-Rad für Mapillary
ActionCam am Bikepacking-Rad für Mapillary
  • Da die Cam kein GPS hat, läuft parallel das Handy mit und erzeugt einen GPS-Track (Uhrzeit beider Geräte muss sekundengenau stimmen!). Aufgrund der Menge der erzeugten Fotos lasse ich die Cam nur da mitlaufen, wo auf Mapillary noch keine Daten vorhanden sind. Am Ende solcher Strecken erzeuge ich durch Zuhalten der Linse ein schwarzes Foto, das macht das Sortieren am Rechner einfacher.
    • Track und Bilder auf den Rechner downloaden
    • Anschließend werden die Fotos mit Hilfe des GPS-Tracks geogetagged, ich nutze die Freeware FotoGeoTag.
    • Die Fotoserien teile ich in Unterordner, und nutze dafür entweder die Unterbrechungen der Aufzeichnungen, Kehrtwendungen, wichtige Wegpunkte oder anderes. Bei zu großen Fotoserien hat Mapillary gelegentlich mal Probleme, ich versuche so bei 200-300 Fotos pro Serie zu bleiben.
    • Den Upload erledige ich per Mapillary Uploader, alternativ die Web-Version.
    • Dann dauert es bis zur Veröffentlichung je nach Menge der Fotos mehrere Stunden, bis diese offiziell auf der Mapillary-Karte erscheinen.
    • Dann ist auch das Nachbearbeiten der Fotos möglich, zum Beispiel um die Ausrichtung der Bilder in Fahrtrichtung zu korrigieren. Dafür gibt es entsprechende Automatismen für die Massenbearbeitung.

 

 

 

MOTIVate 10 – Wer nicht kann, was er will, muß wollen, was er kann.

Westweg 2002. Nach zwei abgebrochenen Versuchen das dritte Mal, dass ich mich auf den Weg von Pforzheim nach Basel mache. Klappt es diesmal? Grippe und sintflutartiger Dauerregen haben mich bei den ersten beiden Starts schon sehr geärgert. Alles war geplant, Urlaub eingereicht, Unterkünfte angefragt, und dann – Abbruch. So ein Mist!

2002 begleitet mich mein Bruder Frank, und die ersten Tage laufen auch gut. Doch bei ihm machen sich immer stärkere Knieschmerzen breit, trotz Schmerzmitteln und Stützmanschette ist es bald nicht mehr auszuhalten. Nach Arztbesuch am Titisee fällt die Entscheidung: Abbruch, bevor das Knie völlig hinüber ist. Während Frank mit dem Zug nach Hause rollt, fahre ich alleine weiter, und diesmal schaffe ich es wirklich bis zum Ziel.

Glücklich, aber auch nachdenklich. Ich habe mit dem Abbruch die ersten beiden Male ziemlich gehadert, obwohl die Gründe dafür eher Lappalien waren. Frank hat es jetzt ziemlich erwischt, das Knie braucht längere Ruhe, Therapie und Schmerzen begleiten ihn noch lange. Aber seine Grenzen zu erkennen und Entscheidungen dann auch konsequent und ohne Groll umzusetzen, nach vorne zu schauen und die Ziele anzupassen, das Positive zu sehen, ist eine Lebenseinstellung, die langfristig einfach mehr Spaß macht.

Mountainbike.Stuttgart

Baden-Württemberg, Land der 2m-Regel. Immer noch. Da haben alle Bemühungen der DIMB, bessere Regeln zu etablieren, nicht geholfen. Viele Stunden habe ich zu Studentenzeiten schon investiert. Und bin immer mehr davon überzeugt, dass es Probleme im Wald nicht trotz, sondern wegen der 2m-Regel gibt. Oder wieso klappt es in der Pfalz und den Vogesen? Trails und Frequenz sind nicht anders als hier. Sollte es an der Mentalität der Schwaben liegen? Das will ich einfach nicht glauben 🙂

Neben der DIMB, die eher global unterwegs ist, hat sich in Stuttgart eine Gruppe zusammengefunden, die versucht, lokal Regelungen zu finden. Ein Thema, das ich gerne unterstütze. Vielleicht gelingt es ja so, die gesetzlich verankerten Ausnahmen zur 2m-Regel auch wirklich lokal umzusetzen, ohne auf diese wenigen Strecken verbannt zu werden.

Mountainbike.Stuttgart
Mountainbike.Stuttgart, Acros-Topcap für Mitglieder

Mehr Infos unter https://www.mtb-stuttgart.com/ oder @mountainbike.stuttgart

MOTIVate 9 – Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt

Der Traum einer längeren Solo-Radtour beschäftigt mich schon lange. Aber immer gibt es Hindernisse: Es passt zeitlich gerade nicht, es gibt zuviel anderes zu tun. Die Zweifel ob ich es überhaupt schaffe, ob die körperliche Leistungsfähigkeit reicht und ich die Einsamkeit aushalte.

Doch irgendwann fällt die Entscheidung, der erste Schritt ist getan. Der Zeitraum steht. Dann liegt die Route fest. Das Material wird vorbereitet. Und dann verabschiede ich mich eines morgens mit gepacktem Rad von der Familie und sitze wenig später am Stuttgart Bahnhof Richtung Basel. Und die Anspannung, was die nächsten Wochen auf der Transgermany bringen werden, ist mir klar anzusehen. Aber der erste Schritt auf der Reise ist getan, und die nächsten Schritte werden folgen. Nicht alles wird so laufen, wie ich es mir vorstelle. Manches besser, manches schlechter. Aber mit jedem Schritt werde ich reicher um Erlebnisse und Erfahrungen, unabhängig davon ob ich wirklich auf Rügen ankomme oder nicht.

Jede Reise, egal wie groß, beginnt mit dem ersten Schritt. Der Schritt der Entscheidung, die Reise anzugehen. Dann der erste reale Schritt auf dieser Reise. Jeder erste Schritt am Morgen. Und so folgt dem ersten Schritt eine Vielzahl weiterer auf dem Weg. Mal zu einem Ort, und mal zu Dir selbst.

Etwas andere Radtouren in Corona-Zeiten

Die letzten zwei Tage habe ich Corona-bedingt etwas andere Radtouren unternommen. Mit Hänger und Packtaschen habe ich für den befreundeten Vaihinger Buchladen Bücher ausgeliefert.

Uns alle hat Corona fest im Griff. Die Einschränkungen treffen viele hart. Da sind die Ausgangsbeschränkungen für mich persönlich das kleinste Problem. Nur alleine oder in Familie nach draußen, Abstand halten. Bekomme ich hin. Und weil mein Arbeitgeber zum Schutze aller erstmal 2 Wochen Urlaub verordnet hat, habe ich sogar Zeit zum Radfahren und für alle mögliche, was die letzten Wochen liegen geblieben ist.

Als ich dann Helke frage, wie der Vaihinger Buchladen die Corona-Schließung verkraftet, erfahre ich, dass sie per Telefon beraten und die Online-Bestellungen dann wie immer per Rad an die Kunden ausliefern. Und dass da wegen der fehlenden Kundschaft im Laden unheimlich viel zu tun ist. Und nachdem ich sowieso frische Luft brauche, biete ich meine Hilfe an.

So sind es dann jeweils 25km, die ich zwischen Elsental und Rohrer Höhe gestern und heute zurücklege. Mit an Bord: Mit Bücherlieferungen vollbepackter Hänger und Packtaschen, Navigationsgerät, Desinfektionsmittel. Kontaktlose Lieferungen sind wir durch die Paketdienste ja gewöhnt. Für mich völlig neu sind die begeisterten und erwartungsvollen Gesichter der Kunden, die sich auf Lese-Futter für die Corona-Zeit zu Hause freuen und dankbar für die schnelle Lieferung sind. So macht Radfahren auch ohne Trails Spaß.

PS: Diesen Post könnte man als Werbung interpretieren. In Zeiten von Corona aber einfach nur ein tolles Beispiel, wie sich lokale Geschäfte trotz aller Einschränkungen für ihre Kunden bemühen.

#vaihingerbuchladen #readabookandstayhome #zusammenhalt #buylocal

Ballast abwerfen

Nein, ich meine nicht die paar Kilo Winterspeck, die ich mir mit Hilfe von Lebkuchen und Marzipan in der Adventszeit zugelegt habe. Und das trotz 25-Jahres-Kilometer-Rekordes (6200km) in 2019. Sondern die Kilos an Papier, die in Form von 30 Jahrgängen bike auf dem Speicher lagern und die ich doch nicht mehr anschaue. Also ab damit ins Altpapier. Nur die Ausgabe 1 von 1989 habe ich noch aufbewahrt, aus sentimentalen Gründen…

Trinkflaschen Modifikationen aus dem 3D Drucker

Ich bekomme ja immer die Krise, wenn ein Konstrukteur augenscheinlich sein eigenes Produkt nicht verwendet und getestet hat, bevor es auf den Markt kommt. So auch bei der Camelbak Podium Flasche. So toll die Flasche an sich ist, der Verschluss sammelt Unmengen an Dreck und lässt sich beim Fahren nicht mal schnell abwischen. Das macht die Flasche ungeeignet zum Biken.

Damit die Flasche nicht im Müll landen muss, habe ich mir einen Schutzdeckel konstruiert und auf dem 3D Drucker ausgedruckt. Der erste Prototyp hat schon gut funktioniert, und die optimierte V2 gibt es jetzt auf Onshape und Grabcad zum Download.

img_3767-1

Bin gespannt auf euer Feedback zum Konstrukteur 🙂

PS: Bevor ich angefangen habe zu konstruieren, habe ich erfolglos bei Camelbak gesucht. Ich weiß nicht, ob ich es übersehen habe, aber mittlerweile gibt es eine ‚Mud Cap‘ nach ähnlichem Prinzip direkt ab Werk…

Bikepacking TransGermany 2019 – Instagram-Tagebuch

Anfang Juli hat die Bikepacking Transgermany 2019 stattgefunden, 1700km im Renntempo. Gut 5 Tage waren die Schnellsten unterwegs. Einen Monat später geht es bei mir los, ich nehme mir aber deutlich mehr Zeit zum Genießen und werde den ein oder anderen lohnenden Umweg fahren. Oder auch mal abkürzen 😉

Bikepacking Transgermany
Bikepacking Transgermany

Und hier der Link zu den Instagram-Posts (in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge):

#kaionbtg2019

Konzept zur Optimierung der Radwege-Beschilderung

Auf dem Cyclehack 2016 in Nürnberg hat mich eine Idee beschäftigt, die ich vor längerem schon mal weiter detailliert und der Politik vorgestellt habe.  Jetzt bin ich gerade über die Umfragen des Bundesministeriums für Verkehr zur Zukunft des Radverkehrs gestolpert, in der unter anderem Ideen zur Verbesserung des Radverkehrs gesammelt werden. Da habe ich die alte Idee spontan eingestellt und hierher verlinkt.

Freue mich über Kommentare und Likes auf der Homepage des BMVI.

Lupine Wilma GoPro Mounting-Plate

Trotz ihrer fast 10 Jahre bekommt meine Wilma neben einer großen Schwester (habe mir eine Blika gegönnt) auch noch ein Upgrade:

Die Gummiring-Befestigung ist zwar fix, leider geht die Demontage durch Unbefugte ebenso schnell. Damit ich abends nicht ohne Licht von der Arbeit nach Hause fahren muss, mache ich das lieber selbst. Einmal morgens, einmal abends. Nervig.

Deswegen habe ich mich mal schnell ans CAD gesetzt und die Befestigungsplatte der 2009er Wilma auf GoPro umkonstruiert und zu Georg auf den 3D Drucker geschickt. Die Platte passt auch an meine China-Funzel, und da auch die Blika auf GoPro umgebaut ist, kann ich frei wählen, Lenker- und Helm-Adapter habe ich auch verschiedene. Und in der dunklen Jahreszeit wird fest verschraubt.

Lupine Wilma 2009 GoPro Mounting-Plate CAD-Modell
Lupine Wilma 2009 GoPro Mounting-Plate CAD-Modell

Lupine Wilma 2009 GoPro Plate mit Wilma
Lupine Wilma 2009 GoPro Plate mit Wilma

China-Lampe Am Lenker
China-Lampe am Lenker

Mounting-Plate mit China-Lampe
Mounting-Plate mit China-Lampe

Lupine Wilma 2009 GoPro Mounting-Plate Abmessungen
Lupine Wilma 2009 GoPro Mounting-Plate Abmessungen

Die originalen CAD-Daten für die „Lupine Wilma 2009 GoPro-Plate“ gibt es öffentlich auf Onshape, mit dem (für Privatanwender kostenlosen, allerdings ist ein Account nötig) CAD-Programm ist die Datei auch modifizierbar für andere Lampen.

Wer direkt auf den Drucker will, STL und IGES Dateien stehen auch auf Grabcad oder thingiverse zum Download bereit.

Bike in a bucket

Seit dem Zuwachs im Fuhrpark steht immer eines der Litevilles im Weg rum und blockiert meine Werkstatt. Und nachdem endlich die Entscheidung gefallen ist, das MK1 komplett zu überholen und neu aufzubauen, ist der erste Schritt geschafft, WD40 und Geduld sei Dank.

Erstaunlich, wie viel Rad in einen Eimer passt. Und erstaunlich, dass sich die Lager nach 12 Jahren und unzähligen Schlammpackungen noch so gut drehen. Zugegeben, manches Lager hat leichte Rasteffekte, aber über die Hebelarme  läuft der Hinterbau noch erstaunlich gut. Next Step: Komplett-Reinigung, neue Lager, Wiederaufbau.

 

Upcycling: Let the music play!

Wenn ich nicht gerade auf dem Rad sitze (oder am Rechner, mit der Familie unterwegs bin oder in der Werkstatt tüftle, …) mache ich Musik mit Freunden. Am Keyboard auch eine sitzende Tätigkeit, das Sitzen ist bei Auftritten aber eher doof. Aber zwei Stunden auf dem linken Bein stehen halte ich auch nicht aus, der rechte Fuß bedient ja das Lautstärke Pedal.

Die Lösung? Ein Stehhocker. Und zwar einer aus alten Fahrradteilen. Als Basis die ausgemusterte Revelation, Schnellspanner und Sattel habe ich auch noch, ein Syntace Vorbau dient als Klemmung. Was fehlt ist eine passende Sattelstütze. Wie der Zufall so will, haben die alten MIFA Räder aus der DDR 24mm Durchmesser, passt exakt.

Eine Grundplatte als Ständer und einen Flaschenhalter für die Flüssigkeitszufuhr bei längeren Gigs und los geht’s: let the music play!

Upcycling: Stehhocker
Upcycling: Stehhocker

Zuwachs im Fuhrpark

12 Jahre voller Erlebnisse und Erinnerungen. Genauso lange fahre ich mein Liteville 301 schon. Und trotz mancher Ersatzteile und Aktualisierungen merkt man schon einen gewissen Retro-Charme. Nicht dass es mit 26″x2,25, 115mm Federweg und 3-fach Kettenblatt unfahrbar wäre, weit gefehlt. Aber irgendwie übt das Neue schon einen gewissen Reiz aus und so waren eigentlich über die dunkle, kalte Jahreszeit intensive Recherchen geplant, stundenlanges Kataloge-Wälzen, Probefahren, um letztlich in seitenlangen Excel-Tabellen das gefühlt optimale Bike zu finden.

Und die Vielzahl an Technologien macht es nicht gerade einfacher. Drei Räder-Größen, 1-, 2-, 3-fach, Federwege, Carbon, und und und. Manches mehr Marketing als wirklich technisch notwendig geschweige denn sinnvoll. So war ich um Roli’s Angebot froh, auf unserer Pfalz-Tour sein „altes“ 301 Mk. 10 auszuprobieren. 160mm mit ordentlich breiter 26″/27,5″-Mischbereifung, 2-fach, Dropper-Post, flachem Lenkwinkel und breitem Lenker ist es immer noch relativ nah an aktuellen Standards und Lichtjahre von meinem Mk. 1 entfernt. Auch was das Gewicht betrifft, vor allem Gabel und Laufräder bringen stattliche 2kg Mehrgewicht gegenüber meinem Bike mit.

Umso überraschter war ich, wie gut das Mk.10 in der Pfalz auf verblockten Trails bergauf geht. Je wilder, desto besser. Gut, auf langen Anstiegen ziehen die 14,5kg ins Tal, aber mehr mental als wirklich relevant. Schließlich fahre ich kein Rennen. Bergab dann das erwartete, die breiten Reifen, Federweg und die absenkbare Sattelstütze geben viel Sicherheit in ruppigem Gelände. Nichts, was ich nicht auch mit dem alten Rad hätte fahren können, aber einfach mit mehr Gelassenheit und Spaß. Und schneller.

Und so wechselt Roli’s 301 den Besitzer und Fuhrpark, vermeidet Standplatten und bekommt einen zweiten Frühling in Stuttgarts Wäldern. 🙂 Und ich kann statt mir den Hintern beim Recherchieren platt zu sitzen lieber biken gehen…

301 Mk1 vs. 301 Mk10
301 Mk1 vs. 301 Mk10 (Anklicken für Animation)

Der moderne Entdecker: OSM Tagging

Die Openstreetmap-Karten haben mittlerweile in vielen Gebieten eine Qualität erreicht, die mindestens so gut ist wie die käuflichen Karten.

Und mit dem richtigen Rendering werden in vielen Gebieten sogar die Bewertung nach der Singletrailskala grafisch dargestellt. Das bieten zum Beispiel openmtbmap.org oder openandromaps.org (letzteres mit dem MTB-Theme), mit den entsprechenden Apps (z.B. Oruxmap auf Android oder Cartograph2 auf iPhone) auf dem Handy eine tolle Alternative zu GPS-Geräten.

Zum MTB-Tagging gibt es aber durchaus in einigen Gebieten noch Luft nach oben. Wer sich ein bisschen wie Amerigo Vespucci fühlen will, kann da nachhelfen und die Wege mit den entsprechenden MTB-spezifischen Tags versehen. Das geht einfach mit dem Offline-Editor JOSM in Verbindung mit meinem MTB-Tagger, der die wichtigsten Tags übersichtlich darstellt.

Das Ergebnis meiner letzten Touren im Sommerurlaub im Ahrntal im Vorher/Nachher-Vergleich (Juni – September) zeigt eine deutlich bessere Detaillierung und viele neu kartographierte Wege, stellt aber aber auch zusätzlich bei vielen Pfaden, die im Juni noch als einfache braune Linie dargestellt waren,  die Schwierigkeitsgrade nach Singletrailskala an. Und erlaubt so dem nächsten eine Einschätzung, ob noch fahrbar oder eher nicht.

Have Fun!

OSM Luttach Juni - September 2018
OSM Luttach Juni – September 2018: (Kartenausschnitt anklicken für Animation

Legende openandromap MTB
Legende openandromap MTB

100.000km

Seit Ende 1995 dokumentiere ich meine gefahrenen Kilometer, eine Mischung aus einem Excel-Fetisch und Selbstmotivation steckt da wohl dahinter. Aber egal woher es kommt, heute sagt mir die Statistik: 100.000km sind erreicht!

100.000km
100.000km

Mit den Kilometern während der Unizeit dürften dann wohl auch die drei Erdumrundungen mehr als voll sein.

Passt! Wobei nicht die Kilometer zählen, sondern der Spaß dabei 🙂

Kesseln 

Der Stuttgarter Kessel.  Für die Radgemeinde Ärgernis und Herausforderung zugleich. Idealer Name für einen losen Zusammenschluss von Stuttgarter Radclubs, der seit einiger Zeit schon sehr aktiv ist und monatlich halb offizielle Radrennen im halb öffentlichen Raum veranstaltet. Wollte ich schon immer mal zuschauen, und jetzt hat es geklappt.

Geplant war ein Kriterium, vielleicht 700m Länge. 10 Runden Vollgas. Und auch wenn ich nur zuschauen wollte: wenn man so nett gefragt wird, kann ich nicht nein sagen. Quittung: ein letzter Platz mit weitem Abstand. Es fehlt halt die Leistung.  Die fehlende Bodenfreiheit meines Müsing war definitiv nicht verantwortlich. Trotzdem: ein Riesen Spaß, tolle Atmosphäre, Leistung ohne verbissenen Druck.

War bestimmt nicht das letzte Mal. Aber vor dem nächsten Mitfahren muss ich wohl noch etwas fitter werden. 😉

Infos auf Facebook unter kesseln.cc

Keller 5 – die offene Fahrradwerkstatt

Keller 5

Im Freundeskreis Flüchtlinge  Süd gibt es die Idee schon länger: Eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, in der gespendete Alt-Räder mit und für Flüchtlinge aufbereitet werden, und auch die Anwohner mit professionellem Werkzeug unter Anleitung selbst reparieren können.

Zufällig wird in der Flüchtlingsunterkunft in der Schickhardtstraße  ein Kellerraum frei, Kontakte zu Sponsoren und Geldgebern werden geknüpft, und nach einem ersten Treffen von Freiwilligen im Januar eröffnet der „Keller 5“ im April seine Pforten. Professionelles Werkzeug, eine kleine Auswahl an Standard-Ersatzteilen, 2 Montageständer und kompetente Helfer sind da, um Hand anzulegen. Die ersten Räder sind schon fertig und im Einsatz.

Infos unter Freundeskreis Süd.

Klasse, wenn jemand so engagiert viel Zeit in eine solche Idee steckt und Helfer findet, die jeder ein kleines bisschen mit anpacken. Danke Reinhard!

Sternfahrt zu den Fahrradaktionstagen

Erklärtes Ziel der Stadt Stuttgart ist die Förderung des Rad-Verkehrs, Umwelt und Aufenthaltsqualität werden es danken. Erstmalig macht die Stadt deshalb auch beim stadtradeln mit, und ich bin natürlich (mit dem Team „Keller 5“) dabei.

Und zum 13. Mal gibt es die Fahrradaktionstage, mit der Sternfahrt zum Schlossplatz. Auf der Teiletappe von Böblingen nach Vaihingen war ich mit dabei,  mit Hunderten anderer Radler und Polizei-Begleitung unterwegs zu sein, gibt es sonst nur bei der critical mass. Und Sonntag morgens ist es für alle entspannter als im Feierabend Verkehr.  Spaß hat es gemacht!

Sternfahrt - Einstieg in Böblingen
Sternfahrt – Einstieg in Böblingen

Sternfahrt -Richtung Schönaich
Sternfahrt -Richtung Schönaich

Sternfahrt -Römerstraße
Sternfahrt -Römerstraße

 

 

Ab in den Keller…

… mit den Klamotten. Und damit die da nicht in der Ecke liegen, braucht es eine Garderobe. Und am besten eine, die einen Bezug zum Radfahren hat.

Garderobe aus alten Bremsscheiben
Garderobe aus alten Bremsscheiben

Dank an Axel für die Altteile 😉

 

PS:

Alte Felgen und Naben könnte ich auch noch brauchen, da hätte ich noch eine Idee…

 

Nachtrag 2018-10-28:

Felgen und Naben sind verarbeitet 😉

Kleiderbügel aus Felge, Ventil und Speiche, Naben und Bremshebel als Haken...
Kleiderbügel aus Felge, Ventil und Speiche, Naben und Bremshebel als Haken…

Abstand halten!

Einen Auto-Aufkleber aus unserem letzten Urlaub will ich euch nicht vorenthalten. Er stammt eigentlich aus einer südafrikanischen Initiative, die für ein besseres Miteinander auf den Straßen und Partnerschutz werben soll. Den Aufkleber habe ich an den deutschen Rechts-Verkehr angepasst, und fahre seitdem damit durch die Gegend.

Auf wasserfester Klebefolie ausdrucken, aufs Auto kleben und Stellung beziehen!

Stay wider of the rider
Stay wider of the rider

Mit dem Fatbike durch die Wüste

Familienurlaub, diese Jahr ungewohnt groß und weit weg: Gut drei Wochen mit Geländewagen durch Namibia, vom Wild Campen im menschenleeren Kaokoveld bis hin zu komfortablen Lodges bei den touristischen Highlights ist alles dabei. Und genügend Kilometer abseits des Asphalt auch. Was fehlt: Mein Rad. Und Bewegung.

Als es dann in Swakopmund die Möglichkeit gibt, entweder per Quad mit Motor-Power in die Dünen zu gehen, oder per Muskelkraft und Fatbike, ist die Entscheidung schnell klar.

Fatbike in den Dünen

Fatbike in den Dünen

Alina kommt mit, und so sind wir in kleiner Gruppe zwei Stunden unterwegs, erfahren viel über die Wüste und haben dabei noch jede Menge Spaß.

Erstaunlich, wie sich das auf Asphalt träge und kippelige Fahrverhalten im Sand bessert und wie wenig die dicken Schlappen einsinken. Irre Steigungen braucht man zwar nicht angehen, aber es reicht um über die Dünenkämme bis ganz nach oben zu kommen. Und runter macht es dann in der Direttissima richtig Spaß, und die Dinger können sogar fliegen!

Aber es geht noch fetter: Am letzten Tag unseres Urlaubs sind wir am Lake Oanob, erholen uns von den vielen Kilometern auf vier Rädern, und da fällt mein Blick auf die Flyer: AquaCycle. In der Annahme, dass ich dabei nicht nass werde, wird schnell ein Wettrennen organisiert. Und das führt zu ganz ordentlich Muskelkater, die 50+++“ Reifen laufen nicht so richtig leicht 😉

AquaCycle
AquaCycle

 

Nachwuchs

Unser Fuhrpark hat Nachwuchs: Ein Sinus E-Bike. Für die Wege in die Stadt (in Business-Klamotten) und vor allem zurück (7km aufwärts, die letzten mit 15% Steigung).

Die Anforderung meiner Frau „ich will im ‚kleinen Schwarzen‘ mit kurzem Rock zur Arbeit fahren“, war sichtlich ungewohnt für den halb so alten Berater, aber mit dem Tiefeinsteiger war schnell ein Rad gefunden, mit dem sie unter Wahrung von Sitte und Anstand in die Stadt kommt 😉

Vollausstattung mit Scheibenbremsen, stabilem Gepäckträger und dem kleinen Bosch Active Line Antrieb ist genau das richtige für den häufigen Weg zur Arbeit.

Unser E-Bike
Unser Sinus E-Bike mit Bosch-Antrieb

Schlauch-Recycling

Die nächste Bike-Tour steht vor der Tür, mit Eisjoch und Schneebergscharte habe ich ja noch eine Rechnung offen. Und beim Packen für den Familienurlaub die Frage: Wie kriege ich Glasflaschen klapperfrei in der Campingküche verstaut? Die Lösung für viele Probleme: alte Schläuche. Also nicht „Alter Wein in neuen Schläuchen“, sondern „neues Öl in alten Schläuchen“.

Upcycling
Upcycling

Cyclehack 2016

Angesichts Feinstaubalarm und Klimaerwärmung wird das Radfahren verkehrspolitisch immer mehr beachtet und gefördert. Das Radfahren attraktiver zu machen und mehr Leute aufs Rad zu bekommen ist auch das Ziel von CycleHack. Zum dritten Mal findet die Veranstaltung an verschiedenen Orten weltweit statt, bei der Ideen generiert werden, Barrieren gegen das Radfahren abzubauen und das Radfahren angenehmer zu machen. Ob es um das Miteinander im Verkehr geht, um technische Lösungen oder um die Infrastruktur, ganz egal. Unter dem Motto „Doing, not talking“ werden Ideen generiert, mit einfachen Prototypen oder Demonstratoren in die Tat umgesetzt, und ausprobiert.

So bin ich nach frühem Feierabend per Bahn  nach Nürnberg gestartet, um „mitzuhacken“. Tolle Ideen sind dabei entstanden, manche genial einfach und umsetzbar (z.B. ein Windschutz für das Mikro des Headsets zum Telefonieren ohne störende Windgeräusche), manche (absehbar) eher theoretisch (ein legaler „Abschlepp-Service“ zum Bezwingen der Nürnberger/Stuttgarter Berge) 😉

Warten auf den Abschleppservice
Warten auf den Abschleppservice

Abschleppen in Aktion
Abschleppen in Aktion

Kontakt zu anderen Städten weltweit über Video-Chat, laufend Twitter-Nachrichten auf der Leinwand, und das gemeinsame Hirnen haben viel Spaß gemacht.

Das gilt auch für meine Unterkunft, die ich privat per Warmshowers „gebucht“ habe, einem Netzwerk für private Schlaf- (und Dusch-)Gelegenheiten speziell für Radfahrer auf Reisen. Eine schöne Möglichkeit, mit Locals in Kontakt zu kommen und über das gemeinsame Hobby (und Gott und die Welt) zu quatschen.

#CycleHack

30 Jahre Mountain Biken

1818, Karl Drais patentiert sein Laufrad.

1867, Erfindung des Velozipeds.

1976, ein paar verrückte Amis stürzen sich mit umgebauten Clunker-Rädern den Mount Tamalpais hinunter.

1979, Gary Fisher und Charles Kelly gründen die Firma „Mountainbikes.

1985, erste Mountainbikes tauchen in der alten Welt auf.

1986,  mein erstes „richtiges“ Mountain Bike steht im Keller.

30lorbeer

2016, 30 Jahre später.

Was mit kurzen Touren ins Gelände begann, hat über die Jahre ganz unterschiedliche Formen angenommen und beschränkt sich nicht nur auf das Mountainbiken selbst. Die Bewegung an der frischen Luft in der Natur, neue Orte kennenlernen, die sportliche und fahrtechnische Herausforderung und auch Spaß an der Technik ergeben einen Mix, der mich als ehemals überzeugten Sportmuffel immer noch fasziniert, auch 30 Jahre später noch.

Viele Kilometer sind zusammengekommen, manche alleine, manche mit Freunden und der Familie. Seit 1993 (da habe ich angefangen, Buch zu führen) sind es über 100.000km, zweieinhalb mal um die Erde.

Aber was viel wichtiger ist: Es sind auch viele Erinnerungen an tolle Erlebnisse geblieben, an die ich gerne zurückdenke und die ich hier für mich als Tagebuch festgehalten habe.

Und es geht weiter, in die nächsten 30 Jahre 😉

Neulich in der Werkstatt

Eigentlich wollte ich nur schnell einen neuen Bowdenzug einbauen, weil Schalthebel und Schaltwerk nicht mehr so richtig miteinander kommunizieren. Und schauen, wieso sich ablaufende Kette und Kettenblatt beim Schalten so schlecht voneinander lösen können. Aber das Ersatzteillager ist leer, keine Chance.

Nachdem ich dann schon mal im Keller stehe, kann ich auch meinen Montageständer optimieren, der mich schon länger ärgert. Das Dreibein kippt leider immer wieder seitlich um und so wird der Spieß jetzt einfach umgedreht: das Dreibein wird demontiert und die Halteklaue klappbar an die Decke geschraubt.

Und flach an die Decke geschwenkt.
Montageständerumbau, flach an die Decke geschwenkt.

180° gedreht: Montageständer

Und in Montageposition.

Und jetzt warte ich auf die Ersatzteile, und dann kommt der praktische Test…

Waschraum Tips

Mit dem Rad zur Arbeit, kurz duschen und umziehen, dann bin ich fit und wach für den Tag.
Und die nassen Klamotten trocknen derweil in der Umkleide. Eine gute Abluft-Anlage (danke an meinen Arbeitgeber) hält die Geruchsbelästigung in Grenzen und sorgt für Luftzirkulation. Trocken werden die Klamotten aber nur, wenn sie nicht im Spind vor sich hin gammeln  und die Luft auch zirkulieren kann. Und da hat so jeder seine Ideen…

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Immer nützlich: Drahtbügel aus dem Waschsalon, in nützliche Formen gebogen. Hier als Aufhänger und Abstandshalter für weitere Bügel.

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Auch hier ein Drahtbügel, die Rundung hält das Handtuch auf Abstand zur Spindtür.

Bei ausreichender Raumhöhe (und Körpergröße): Ein Stück Reep-Schnur staffelt die Klamotten in der Höhe.

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Für die Spindrückseite, bei Nichtgebrauch zusammenklappen und flach in den Spind hängen.

Sorry für die Bildqualität, ich hoffe die Idee kommt rüber 😉

MOTIVate 8 – Fallen ist weder gefährlich, noch eine Schande. …

… Liegenbleiben ist beides.

6Rückschläge_Fallen keine Schande1991 in Südfrankreich: Nach fast zwei Wochen mit Zelt und vollem Gepäck durch die Alpes Maritimes hänge ich mit Joachim noch ein paar Tage Off-Road dran.  Vom Campingplatz in Apt unternehmen wir Tagestouren zum Mont Ventoux, nach Roussillon und ins Luberon. Die felsigen Wanderwege stellen unsere Fahrtechnik auf eine harte Probe. Nicht immer klappt es auf Anhieb, und gelegentlich müssen wir die Knochen etwas zurechtrütteln und den Staub abschütteln. Und es gleich nochmal probieren bevor sich im Kopf der Gedanke „das geht nicht“ festsetzt.

Nicht jeder Versuch klappt auf das erste Mal. Doch Scheitern gehört dazu zum Leben, wer nichts probiert kann auch nicht gewinnen. Kurz warten, reflektieren woran es gelegen haben könnte, und einen zweiten Versuch starten. So lange, bis es klappt.

 

MOTIVATE 7 – Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. …

Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.

07_6Rückschläge_Problem lösen

Unterwegs auf dem Jura-Höhenweg, kurz vor Ende der zweiten Tagesetappe, kurze Pause. Während ich Kräfte sammle,  verpulvert Roli seine überschüssigen Energien und springt auf dem Hinterrad von Stein zu Stein. Bei einem Sprung trennt sich Roli unfreiwillig von seinem Rad und die Schwerkraft siegt. Ein Sieg auf ganzer Linie, denn dabei bricht das Schaltauge ab. So kommen wir zu einer frühzeitigen Übernachtung auf dem Oberen Grenchenberg, der in Blickweite liegt. Und dann ist guter Rat teuer. Wie kommen wir vom Berg, und wie können wir unsere Tour fortsetzen?

In jeder Bike-Zeitschrift gibt es Survival-Tips für Notfälle wie diesen: Kette kürzen und mit einem Gang weiterfahren. Beim Fully leider nicht zielführend, bei jeder kleinen Bodenwelle springt die Kette ab. Erst als Roli mit dem Leatherman eine Kettenführung schnitzt, tut das zuverlässig. Am nächsten Morgen setzen wir so unsere Tour fort, statt der befürchteten Abfahrt auf Asphalt können wir weiter auf der geplanten Route bleiben, Singlespeed fahren verhindert auch nicht , dass Roli uns abhängt. Nach 20km Trails landen wir in Biel, bekommen tatsächlich einen Ersatz für das Schaltauge und während wir gemütlich einen Kaffee trinken, schraubt Roli und ist bald wieder einsatzbereit für die nächsten Tage.

Probleme tauchen immer wieder auf. Kurz innehalten für ein lautes „Shit“ ist in Ordnung, aber dann muss es drum gehen eine Lösung zu finden. Das Beste aus der Situation machen, und nicht darüber hadern, was hätte sein können, sondern genießen, was war. Das ist das Einzige, was hinterher zählt.

Kaltental radelt schon 3 Jahre

Kaltental radelt

Seit drei Jahren sind wir in den Sommermonaten gemeinsam unterwegs, wir Kaltentaler. Meist auf Feierabend-Radtouren, aber auch ein paar längere Ausfahrten sind dabei.

So ist mit ein paar weiteren Tourenvorschlägen mittlerweile eine ganz ordentliche Sammlung an Beschreibungen entstanden, die ich in Outdooractive veröffentlicht habe. Karten, Details zu Route und Sehenswürdigkeiten, Länge und Anspruch, GPX-Tracks zum Download und einiges mehr sind bei Outdooractive kostenlos verfügbar. Auch unterwegs per Smartphone-App. Alle Touren sind in einer Liste „Kaltental radelt“ gesammelt und über den Link einfach zu finden.

Und während das Wetter kalt und nass und die Tage kurz sind: die nächsten Touren für 2016 sind auch schon geplant!

MOTIVate 6 – in 20 Jahren wirst du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast.

Schon wieder hänge ich vor dem Rechner, die nächste mehrtägige Tour zu planen. Verliere mich in Hunderten von Webseiten, recherchiere in Zeitschriften und Büchern und übersehe dabei,  dass draußen die Sonne scheint und mir vielleicht auf der Suche nach DER Route gerade eine tolle Tour entgeht.
Oder ich zermartere mir das Hirn zu einer neuen Idee, und im Planen und Abwägen der Für und Wider komme ich mir vor wie der Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert. Kann mich nicht entscheiden, und irgendwann trifft jemand anders die Entscheidung für mich. Und wenn es nur die Zeit ist, die abgelaufen ist.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine ToDo-Liste hinten immer länger wird und vorne nicht kürzer, solltest du weniger Zeit darauf verwenden, was du noch alles tun könntest, sondern einfach was tun!

MOTIVate 5 – die Tretkurbel des Fahrrades ist wie der Nachspannhebel für eine analoge Kamera…

…man muss treten damit sich der Film weiter dreht.

Der Berg will nicht enden, die Wolken ziehen immer weiter zu, bis schließlich der Wind dir den Regen horizontal ins Gesicht bläst. Spaß sieht anders aus.

Doch eines ist auch sicher: der Berg ist irgendwo zu Ende,  und auf Regen folgt Sonnenschein. Und mit jeder Kurbelumdrehung kommst du dem Gipfel näher und mit jeder Minute der Sonne (oder vielleicht auch einem gut geheizten Restaurant).

Passiv in der Situation zu verharren, wird nichts ändern. Wenn du dich nicht wohl fühlst,  musst du selbst aktiv werden. Die Chance,  dass jemand anders das für dich tut, ist gering.

  • Im Job läuft eine Besprechung nicht: einschreiten und in deinem Sinne steuern. 
  • Nach einem harten Tag hängst du abends in den Seilen und hast keine Lust mehr auf gar nichts: raff dich auf, krieg den Arsch hoch und mach was.

Die Befriedigung,  nicht einfach nur abgewartet zu haben, ist alleine schon die Anstrengung wert. 

Betriebsfestigkeit zum zweiten

Gehen Räder eigentlich vom Stehen kaputt?

Zugegeben, das Laufrad an meinem Stadtrad hat schon einiges hinter sich. Über lange Jahre im Hot Chili gefahren, und dann in Rente geschickt, bekommt es nun doch mehr Kilometer als gedacht. Wie sagt meine Schwiegermutter immer: „Die Alten muss man zuerst verschleissen.“ 😉

Beim Versuch, das Rad etwas nach zu zentrieren, lösen sich die korrodierten Alunippel auf, die Lager laufen nicht mehr und Spiel hat die Nabe auch. Nicht zu Reden von den „ist da was kaputt“-Kommentaren meiner Mitfahrer, wenn der Hügi-Freilauf lautstark knattert. Zum Fetten müsste ich sie zerlegen können, doch der Freilauf ist mittlerweile so fest auf der Nabe „festgebacken“, dass das mit meinen Mitteln nicht mehr zu schaffen ist.

Also aufs Altenteil für das Laufrad. Da auch die alte 8-fach-Schaltung mit Sachs Drehgriffen und New Success Schaltwerk eine Hysterese von über einem Gang aufweist, wird auch da in eine neues Schaltwerk, Kette und Ritzel investiert. X0-Schalthebel habe ich noch. Nach etwas Suche (26″ und Felgenbremse ist ja so was von Old-School) wird ein neuer LRS bestellt, XT-Nabe und Mavic-Felgen sollten eine Weile halten ;-)= Und vernünftige Felgenbänder gibt es auch noch, Plattfüße (mit anschließendem Fußmarsch) hatte ich die letzten Wochen genug.

Beim Montieren die Überraschung: Beim Beherzten Griff in die Speichen macht es leise PLING und eine Speiche lommelt lose im Geflecht herum. Die Suche nach einem rausgerissenen Nippel bleibt erfolglos, aber am anderen Ende die Überraschung: An zwei Speichenlöchern hat es den Nabenflansch zerrissen, der Rest hängt noch an einem letzten Faden.  Glück gehabt.

Ausgedient: Defekter Nabenflansch

So entfernt sich mein Recycle III so nach und nach von der eigentlich Idee der Alt-Teile-Verwertung. Aber wer hätte gedacht, dass es auch als Tourenrad und häufiger Untersatz auf dem Weg zur Arbeit so viele Kilometer macht. Mittlerweile fast mehr als Liteville und Müsing zusammen…

Betriebsfestigkeit

25.000km, seit 2006 bei jedem Wetter im Einsatz, Pflege Fehlanzeige. Nachdem sich die Speichen- und Nippelbrüche häufen,die Nabe so seidig läuft wie mit Sand geschmiert und sich auch optisch auflöst, ist es doch mal Zeit für ein neues Hinterrad. XT-Nabe mit 29mm breiter ZTR Flow EX Felge, DT-Tubeless-Kit und OKO-Dichtmilch sollte eine Weile halten.
Und das alte Hinterrad zeigt nach der Inspektion weitere Schäden: Die DT-Felge reißt im Felgenbett um einige Speichenlöcher herum ein, Lebensdauer erreicht.

Betriebsfestigkeit
Betriebsfestigkeit

Trotzdem wird das Rad nochmal instandgesetzt und als Spike-Hinterrad hoffentlich noch ein paar Winter aushalten.
Ich hoffe nur, dass der finale Kollaps nicht gerade bei -10° und 30km von zu Hause entfernt auftritt ;-)=

MOTIVate 4 – Widrigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss, und nicht kauen.

Widrigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss, und nicht kauen.
Widrigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss, und nicht kauen.

Wir wären nicht die ersten, die am Similaun scheitern. Doch im Gegensatz zum Ötzi erwischt uns der Schneefall bei der Pause auf der Martin-Busch-Hütte unterhalb des Gletschers. Glück gehabt. Und so entschließen wir uns zu einer verfrühten Übernachtung und gehen den Aufstieg auf den Gletscher erst am nächsten Tag an, bei strahlend blauem Himmel. Doch je weiter wir nach oben kommen, desto mehr Wolken ziehen auf, es wird trüb und grau, kalt und ungemütlich. Den Komfort der Similaun-Hütte nutzen wir gerne, die durchgefrorenen Knochen etwas aufzuwärmen. Und in der Hoffnung, dass es wieder aufreißt.

Doch alles Warten hilft nicht, es bleibt trüb. Und so machen wir uns wieder auf den Weg. Packen uns gut ein, schultern die Räder und abwärts geht es. Fahren ist nicht drin, und so reihen wir uns zwischen den Wanderern ein, die uns irgendwo zwischen ungehalten, verwundert und mitleidig mustern. Aber wir haben es ja so gewollt, und wir hoffen auf fahrbare Trails und besseres Wetter.

Und beides wird nicht enttäuscht. Nach einer Viertelstunde Tragen wird der Weg flacher, bald sitzen wir auf den Rädern und lassen die Wanderer hinter uns. Und mit jedem Meter verlieren sich die Wolken, bis bald wieder die Sonne scheint. Und beim Blick zurück ist das nasskalte Wetter und die Schlepperei auf den Berg und wieder hinunter vergessen. Was bleibt, ist das Erlebte.

Was bringt es, sich über Sachen zu ärgern, die man nicht ändern kann? Drüber zu diskutieren, zu lamentieren? Nichts. Also bring es schnell hinter dich und richte den Blick nach vorne. Es wird mit Sicherheit besser!

MOTIVate 3 – Das Ausserordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege

 

Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege
Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege

Eine Woche über die Schwäbische Alb. Tagsüber unterwegs auf den schönsten Trails, nachts schlafen im Wald. ISO-Matte und Schlafsack im Hänger, dazu Verpflegung für das Abendessen und ein knappes Frühstück. Allein und unabhängig. Interessiert hat mich schon lange, wieviel Stunden man auf einer solchen Tour täglich fahren kann, wenn man solo unterwegs ist und nur auf seinen eigenen Rhythmus achten muss.

Doch das Wetter spielt nicht mit, treibt mich ins Hotel. Und der Siebenschläfer in der Hütte zwei Nächte später in den Wahnsinn. Nach durchwachter Nacht einigen wir uns auf unentschieden, und er hat ab 4:00 morgens die Hütte wieder für sich.  Und ich um die Uhrzeit die Trails für mich allein.

Dafür sind die Trails klasse, fahrend macht der Hänger auch eine richtig gute Figur. Selbst in engsten Kehren. Doch immer wieder muss ich das Gespann Treppen hinauftragen, bei deutlich über 3 Meter Länge kein Spaß. Und Grund für ein verbogenes Schaltauge, das mich die ganze Woche belastet. Und zu Hause angekommen meinen Geldbeutel.

Trotz des Regens, den Augenringen am „Tag nach dem Siebenschläfer“, der Plackerei an den Treppen, und der finanziellen Belastung eine spannende Erfahrung, an die ich mich gerne erinnere.

 

Wenn alles glatt und einfach läuft, ohne besondere Vorkommnisse, ohne Probleme auf dem Weg, kommt vielleicht ein ganz nettes Ergebnis heraus. Aber das Gefühl, etwas besonderes und einmaliges geleistet zu haben, wird sich dabei nicht einstellen.

MOTIVate 2 – Ein Abenteuer ist eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze

 

Ein Abenteuer ist eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze
Ein Abenteuer ist eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze

Unterwegs auf dem Alpencross. Knapp über 0°Celsius, ganz knapp. Regen, den der Wind horizontal durchs Tal peitscht. Natürlich von vorn. Wir sind nass bis auf die Haut. Durchgefroren.

Der Schotter ist bodenlos. Der Weg schon lange zu steil zum Fahren. Zwei Schritte vor, einen rutschen wir  zurück. Mühsam gewinnen wir Höhe.

Die Passhöhe ist im Nebel nicht zu sehen, auch der Weg zurück verliert sich im Nichts. Keine Orientierung, keine Ahnung wo wir gerade stehen. War der Weg der richtige, oder wäre der andere nicht doch besser gewesen? Zum Umdrehen ist es zu spät, die Hoffnung auf die Passhöhe und die warme Dusche am Tagesziel halten uns am Laufen.

Irgendwann haben wir die Passhöhe erreicht. Ein Trail voraus. Die Konzentration auf dem schmalen Weg lenkt ab von der Kälte, von den tauben Fingern. Doch bald sitzen wir im Trockenen, versuchen uns aufzuwärmen. Als der Schüttelfrost nachlässt, können wir sogar die heiße Tasse Kakao halten. Und Pläne schmieden, umplanen. Der Sonne hinterher.

Einen Tag später im Tal, strahlend blauer Himmel. Die Entscheidung war richtig. Endlich läuft es, viele tolle Trails warten noch auf uns und die Tour bleibt uns lange in Erinnerung. Nicht trotz der Tortur, sondern auch wegen.

 

Ist das, was dich im Beruf stresst, strapaziert, nicht in Wirklichkeit auch ein Abenteuer, und rückblickend spannend ohne Ende?

 

 

MOTIVate 1 – Der frühe Vogel fängt den Wurm

Der frühe Vogel fängt den Wurm
Der frühe Vogel fängt den Wurm

Urlaub, eigentlich könnten wir lange schlafen. Doch noch vor sechs Uhr klingelt der Wecker. Ohne Frühstück sitzt die ganze Familie auf dem Rad. Es ist noch halb dunkel, kalt und neblig. Die Feuchtigkeit kriecht durch die Klamotten. Steil geht es bergan. Wieso sind wir eigentlich so früh aufgestanden?

Auf der Höhe angekommen, taucht die Sonne hinter dem Horizont auf. Noch wenige Kilometer, und wir stehen auf der Bastei-Brücke, mitten in der Sächsischen Schweiz. Mutterseelenallein. Wir genießen die Stille, den Ausblick. Wie der Nebel zwischen den Felsen wabert, die Sonne langsam höher steigt. Unwirklich schön.

Wir reißen uns erst los, als die Sonne den Nebel aufgelöst hat, das Morgenlicht dem Tag weicht, und die ersten Busse Massen an Touristen ausspucken. Doch die Erinnerung an die tolle Stimmung im Nebel nehmen wir mit uns, die wird keiner der Langschläfer erleben.

 

Auch im Alltag lässt sich viel erledigen, bevor der Trubel des Tages losgeht, in Ruhe, und ungestört. Und der Gedanke an das Geschaffte motiviert für den Rest des Tages.

 

MOTIVate – Intro

  • 3 Grad, Nieselregen, und noch 20km zur Dusche
  • eine geile Abfahrt, aber die Bremsen quietschen wie ein alter Güterzug
  • die Kondition ist am Ende, und es ist noch ziemlich viel Berg übrig

Die Situationen kennst du auch? Auch ohne Bike im Job?

  • Bürokratische Exzesse, die dir nur die Zeit rauben und niemandem helfen
  • immer wieder die gleichen Fragen, schon 100mal beantwortet

Nachvollziehbar, dass die Motivation dabei nicht unbedingt auf 10-Jahres-Höchststand ist. Den Kopf in den Sand zu stecken hat noch nie geholfen. Aber wie schaffst Du es, weiterzumachen, die Widerstände zu überwinden und dich am eigenen Schopf aus dem Dreck zu ziehen?

Für jede Situation im Leben findest Du das Zitat einer berühmten Persönlichkeit, das Dir den Motivationsschub (oder den vielleicht nötigen Tritt in den Hintern) geben kann. Das Netz ist voll davon, vielfach  mit passenden Bildern als einprägsame „Motivationals“ gestaltet.

Vielleicht hilft auch ein „Moment of Excellence“: Sich ein Erlebnis ins Gedächtnis zu rufen und zu visualisieren, bei dem Du eine schwere Situation toll gemeistert hast, gibt Kraft für neue Aufgaben.

Und wieso nicht „Motivationals“ mit „MoE“ personalisieren? Bilder von eigenen Erlebnissen, Bilder die Dir persönlich etwas bedeuten oder dich besonders angesprochen haben. Und ein passendes Zitat dazu, das das letzte Stück fehlende Kraft und Motivation aktiviert.

MOTIVate
MOTIVate

Traumziele

Das Wetter wird kühler, die Tage kürzer und die Trails schlammig. Und wenn dann irgendwann Schoko-Weihnachtsmänner und Spekulatius in den Regalen stehen weißt Du: Es wird bald Weihnachten, und bald drauf ist das Jahr zu Ende.

Gut, dieses Jahr kamen erst die Weihnachtsmänner, und dann wurde es kühl. Aber es lässt sich langsam nicht mehr leugnen: Wir marschieren in großen Schritten auf das Jahresende zu. Zeit zum Pläne schmieden. Und schauen, was unsere tolle Welt noch an Wundern für uns bereithält, wohin uns der nächste Urlaub führt.

Unsere Traumziele sammeln wir seit ein paar Tagen auf einer riesigen Weltkarte im Büro. Orte und Aktivitäten, ganz konkret oder noch ziemlich vage, jeder klebt die Postkarten-großen Traumziele an die Karte. Nach und nach kommen neue Fernweh-Ideen hinzu.

Und für den nächsten Urlaub? Können wir abstimmen, losen oder Dart-Pfeile werfen.       ;-)=

Traumziele
Traumziele

Bastelsession

Der Plan für heute: Mit Alina und David 2 „Alträder“ auf Vordermann bringen. Davids Rad braucht neue Bremsen, Schalthebel und Licht tun auch nicht. Alinas haben wir vor dem Altmetallhändler gerettet und wollen es als Stadt- und S-Bahn-Rad herrichten. Und nachdem wir schon am Zerlegen sind, bekommt der verkratzte grüne Rahmen einen neuen schwarzen Lack. Von 11:00 bis 17:00 sind wir gemeinsam am Schrauben, morgen geht es weiter. ;-)=

Bastelsession
Bastelsession

Kaltental radelt … nächstes Jahr wieder!

Die letzte Tour für 2014 führt uns über den Bärensee ins Krummbachtal. Nachdem wir im Sommer ja schon ein paar Touren wegen Regen schieben oder absagen mussten, fängt es pünktlich um kurz vor 6 an zu regnen. Trotzdem sind 8 Kaltentaler mit am Start, Respekt!

Der Regen wird zum Glück nicht zu schlimm, belohnt uns dafür mit einem Regenbogen und tollen Lichtstimmungen im Wald.

Ich bedanke mich bei allen, dass ihr mich auf den Touren begleitet, bis nächstes Jahr!

Kaltental radelt … in den Biergarten

Nach dem etwas, naja, „durchwachsenen“ Sommer treffen wir es bei unserer ersten Tour nach den Sommerferien super an: Tolles Sommerwetter, und wir können nach der Tour sogar noch draußen sitzen! Auch wenn wir nach Sonnenuntergang die Heizpilze genießen, Mitte September wird es dann doch recht schnell frisch.  Zumal die Tour Richtung Magstadt und Hölzer See auch noch ein paar Höhenmeter mit- und uns zum Schwitzen bringt. Egal ob per reiner Muskelkraft oder mit ein bisschen elektrischem Rückenwind.

Tourenbeschreibung wie immer auf  www.outdooractive.com/

Perspektiv-Wechsel am Schrofenpass

1994 und 2004 war ich am Schrofenpass mit dem Bike unterwegs, da wäre es 2014 eigentlich wieder Zeit. Doch dieses Jahr aus ganz anderer Perspektive: Zu Fuß. Nicht dass ich vor 10 und 20 Jahren viel gefahren wäre, aber dieses Jahr habe ich das Bike ganz zu Hause gelassen und dafür die Wanderstöcke eingepackt.

Fertig gepackt.
Fertig gepackt.

Die Idee entsteht, als mein Onkel Uwe begeistert von seiner Wanderung auf dem E5 erzählt, zu Fuß von Oberstdorf nach Meran. Spontan fassen wir eine gemeinsame Mehrtages-Wanderung ins Auge. Aus der ersten Idee entsteht ein konkreter Plan: Von Oberstdorf 4 Tage durch die Allgäuer Alpen, als Highlight den Heilbronner Weg den Uwe schon länger ins Auge gefasst hat.

Je näher der Termin kommt, desto unruhiger werde ich. So lange Strecken bin ich noch nie gelaufen, machen Füße und Gelenke mit? Auch der Rucksack lastet beim Laufen deutlich schwerer auf den Schultern, als beim Biken. Und die größte Sorge: Macht mir das Wandern Spaß, oder vermisse ich bei jedem fahrbaren Meter mein Rad? Egal, da hilft nur ausprobieren.

So treffen wir uns Samstag um 12 in Oberstdorf, geraten mitten hinein in den Trubel des Viehscheids. Der Bus bringt uns nach Birgsau und kurz vor eins geht es los. Knapp 500HM geht es mehr oder weniger in der Fallinie hinauf, weitere 700HM erwarten uns dann auf dem Panoramaweg zur Mindelheimer Hütte. Nebel und ein bisschen Nieselregen begleiten uns, aber immer wieder gibt es Sonnenstrahlen. Wir sind froh, dass der Regen der letzten Tage nur den Boden aufgeweicht hat, und nicht uns.

Die Nacht im Lager wird erwartungsgemäß unruhig, trotz der Höhenmeter stellt sich Schlaf nicht so richtig ein. Und dann fällt auch noch ein Schwede vom Dachboden (und muss morgens per Hubschrauber ins Tal). Am Morgen: Sonne. Der Abstieg ins Rappenalptal ist schlammig und rutschig, wir sind froh den Anstieg zum Schrofenpass zu erreichen, ohne dass sich einer von uns in den Dreck gesetzt hat. Ohne Rad auf dem Rücken erreichen wir die Passhöhe mit deutlich weniger Anstrengung. Biker sehen wir keine, während wir auf der Strecke unterwegs sind. Vielleicht gut so, vielleicht hätte es mich doch gejuckt ;-)=

Zu Fuß auf der Leiter am Schrofenpass
Zu Fuß auf der Leiter am Schrofenpass

Auf der folgenden Etappe um den Grüner und vor allem auf dem steilen Abstieg in den Mutzentobel bin ich aber froh, ohne zweirädrigen Ballast unterwegs zu sein. Da wir schon vor halb drei am Etappenziel sind, steigen wir trotz bedecktem Himmel noch auf den Rappenseekopf. Der Anstieg ist teilweise ganz schön heftig, mehr als einmal nehmen wir die Hände zu Hilfe und das Wandern wird zum Klettern. Durch die dichte Wolkendecke kommen immer wieder Sonnenstrahlen, die zwar nicht den Gipfel, aber die umliegenden Berge in tolles Licht tauchen. Fantastisch. Halb sechs sind wir wieder unten an der Rappenseehütte, der Nebel hat mittlerweile alles verschlungen.

Der Abstieg vom Rappenseekopf, die Rappenseehütte taucht im Nebel auf.
Der Abstieg vom Rappenseekopf, die Rappenseehütte taucht im Nebel auf.

Am runden Tisch beim Abendessen haben wir nette Gesellschaft, tauschen die Erfahrungen und Geschichten aus und liegen zur Hüttenruhe in den Betten. Für den Luxus eines Vierbettzimmers haben wir ein paar Euro mehr gezahlt. Ein „Schnarcher-freies“ Zimmer war leider nicht im Preis enthalten.

Trotz der zweiten Nacht mit wenig Schlaf sind wir um 20 nach sieben unterwegs, Richtung Heilbronner Weg.  Noch ist es kühl, die Sonne kommt noch nicht über den Kamm. Erst auf dem Weg zum Hohen Licht erreichen uns erste Sonnenstrahlen, und auf dem Gipfel haben wir sogar Sonne.

Blick vom Hohen Licht, Oberstdorf im Nebel.
Blick vom Hohen Licht, Oberstdorf im Nebel.

Nach der Gipfelbesteigung geht es auf den Heilbronner Weg. Viel begangen, nicht ohne Grund: Anspruchsvoll, aber auch nicht zu extrem, durch einige Seilsicherungen und Leitern sehr abwechslungsreich, windet er sich links und rechts des Kammes mit immer wechselnden Ausblicken Richtung Norden. Am Schwarzmilzferner geht es zum Schluss noch über einen Gletscher-Rest mit ein paar Zentimetern Neuschnee obenauf.

Die Leiter auf dem Heilbronner Weg.
Die Leiter auf dem Heilbronner Weg.

Dann der Anstieg auf die Mädelegabel, den zweiten am Heilbronner Weg liegenden Gipfel. Die Rücksäcke lassen wir am Einstieg liegen, dann geht es auf allen vieren bergauf. Sabine, die Gipfelstürmerin vom Vorabend, kommt uns auch hier (wie am Hohen Licht) entgegen, als wir den Aufstieg beginnen. Es zieht zu, trotzdem haben wir auf dem Gipfel noch einigermaßen Fernsicht.

Die Mädelegabel, 2te Gipfelbesteigung vom Heilbronner Weg.
Die Mädelegabel, 2te Gipfelbesteigung vom Heilbronner Weg.

Auf dem Weg hinab kommt uns eine der beiden Aachenerinnen vom letzten Abendessen entgegen, will auch noch auf den Gipfel. Auf dem Weg hinab fallen erste Regentropfen, so sputen wir uns und nehmen die letzten Kilometer zur Kemptner Hütte in Angriff. Auf dem Weg: Steinböcke. Die lassen sich nicht stören, selbst als wir 10 Meter von ihnen entfernt vom Weg abbiegen. Ob das an den bestimmt 80 Zentimeter langen Hörnern liegt oder am Wissen „ich stehe unter Naturschutz“, sei dahingestellt. Imposant. Angekommen auf der Kemptner Hütte gibt es erst Kaffee und Kuchen, dann ein 4er-Zimmer. Und zum Abendessen findet sich die gleiche Gruppe wieder, wie schon am vergangenen Abend.

Gemeinsam planen wir. Für uns der letzte Tag mit Abstieg nach Oberstdorf. Einige Varianten bieten sich an, doch der Anstieg auf den Großen Krottenkopf, mit 2657m höchster Gipfel der Allgäuer Alpen, hat es uns angetan. Nicht nur uns, auch Sabine entschließt sich zur Gipfelbesteigung. Doch während wir „nur“ 1100 Meter Anstieg vor uns haben (und dann 2000 Meter hinab), will sie noch bis zur Prinz Luitpold-Hütte. Allein das sind von der Kemptner Hütte schon deutlich über 1000 Meter Anstieg. So liegen wir alle schon lange vor der Hüttenruhe in den Betten (diesmal ohne Schnarcher), um mit dem ersten Licht loszulaufen.

Noch vor 6 Uhr klingelt der Wecker, als Frühstück gibt es die Reste unseres Reiseproviants und einen Liter Tee für Uwe. Deutlich vor sieben Uhr sind wir unterwegs, noch dämmert es. Weit vor uns sehen wir Sabine, die ohne größeres Frühstück aufgebrochen ist. Auf dem Sattel unterhalb des Gipfels lassen wir die Rucksäcke liegen, nehmen die letzten Höhenmeter kletternd in Angriff. Auf halbem Weg zum Gipfel kommt uns Sabine wieder entgegen, wir wünschen viel Glück für ihre Mammut-Tour und steigen auf den Gipfel. Mit leider etwas verhangenen Himmel blicken wir zurück auf den kompletten Heilbronner Weg, ein toller Anblick. Dann geht es hinab, auf gleichem Weg wieder zur Kemptner Hütte (ja, auch da hätten wir die Rucksäcke stehen lassen können), wo wir das Rätsel der Parkuhr klären können.

Die Parkuhr an der Kemptner Hütte. Für den Rettungshubschrauber.
Die Parkuhr an der Kemptner Hütte. Für den Rettungshubschrauber.

Nach der Stärkung mit Kaffee und Nachtisch geht es ins Tal. Am Anfang felsig, dann weitet sich das enge Tal etwas, erste Büsche wachsen, dann Bäume, und zum Schluss geht es durch den Wald ins Tal. Die letzten Meter auf Asphalt, bis zum Bergsteiger-Bus in Spielmannsau. 5 Minuten vor Abfahrt des Busses sind wir da, geschafft aber glücklich strecken wir die Beine von uns. Nach einem Picknick und Kaffee auf dem Oberstdorfer Marktplatz stehen wir pünktlich am Bahnsteig, der Zug lässt jedoch auf sich warten. Schienenersatzverkehr, schon wieder.

Gut 5000HM und fast 60km legen wir in den vier Tagen zurück. Für mich als „Rookie“ ganz ordentlich, und ohne größere Probleme. Meine Bedenken bezüglich Kondition und Konstitution haben sich zum Glück nicht bewahrheitet, und die Streckenwahl war perfekt: Mein Bike habe ich nie (naja, fast nie) vermisst. Zu anspruchsvoll und abwechslungsreich war die Strecke. Die Faszination ist eine ähnliche wie beim Biken. Das Naturerlebnis ist noch intensiver, du bist viel langsamer unterwegs und kannst jederzeit anhalten, um Fauna und Flora zu genießen. Und während das Biken meist auf der Passhöhe endet, kommst Du zu  Fuß auf die Gipfel, bis ganz hoch hinaus. Und im schwerem Gelände hat das Wandern auch nichts mehr mit dem „spazieren gehen“ zu tun, hier muss jeder Tritt und Griff sitzen, sonst geht es schief. Auch hier Parallelen zum Biken. Und mit dieser Erfahrung wird es bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich zu Fuß unterwegs bin.

Vielleicht hat es Dir auch Lust gemacht, das Rad gegen die Wanderstöcke zu tauschen. Probier es einfach mal aus!

Entdeckungstouren auf Krk

Vielleicht ist es eine genetische Veranlagung aus der Steinzeit, dass ich mich im Urlaubsdomizil erst richtig wohlfühle, wenn ich die Umgebung per Rad erkundet habe. Damit die gemeinsame Urlaubszeit nicht darunter leidet, bevorzuge ich Uhrzeiten, in denen der Rest der Familie noch schläft. Und ähnlich wie der Steinzeitmann bringe ich von den Orientierungstouren das Frühstück mit.

So auch auf der kroatischen Insel Krk, Ziel unseres diesjährigen Familienurlaubes. Mindestens jeden zweiten Tag sitze ich kurz nach 7 auf dem Rad, und bin zum Frühstück mit frischen Brötchen wieder da. Gelegentlich begleitet mich Alina und wir erkunden gemeinsam die Gegend. Auch für zwei längere Touren klinke ich mich nachmittags aus, wenn meine Damen ein bisschen Zeit am Strand brauchen.

Krk ist eigentlich ein Ziel für Badeurlauber und Sonnenanbeter, doch es gibt erste ausgeschilderte Radtouren und einen Radweg entlang der Inselhauptstraße. Mich locken eher die im Nichts endenden Wege auf meinem Navi, die in den Wanderkarten noch weitergehen.  Oder Wege, die laut OpenMTBMap bergauf einfacher zu fahren sind als bergab, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Oder auch nur der Weg in den nächsten Ort, zu einem tollen Ausblickspunkt oder zum Einkaufen. Für letzteres ist mein Tourenrad ideal, für die Touren auf den Wanderwegen hätte ich besser mein Liteville mitgenommen. Der karstige Untergrund fordert auf dem ungefederten 26-Zöller trotz 2″ Schlappen eine aktive Fahrtechnik und einen Luftdruck hart an der Grenze zum Plattfuß. Zwischen den teilweise mit Gras überwuchterten Felsen einen Reifen flicken, wäre angesichts der auf Krk heimischen Hornotter nicht ganz so prickelnd. Giftig und faul (die einzige Giftschlange, die bei Gefahr nicht flieht), aber zumindest bei Bissen in die Gliedmaßen nicht direkt tödlich. Deshalb wechselt mein Blick auch konzentriert zwischen dem Weg selbst und den Bäumen über dem Weg, auch da könnte sie anzutreffen sein. So sind die Ausflüge auf die wenig begangeneren Pfade auch nicht ganz so entspannend und ich bin froh, wenn die Trockensteinmauern etwas vom Weg zurückweichen und die Bäume weit genug vom Weg entfernt stehen.

Trotzdem stehen am Ende der 2 Wochen 170km „so nebenher“ auf dem Tacho, und meinem Drang nach Erkundung der Umgebung konnte ich auch ausgiebig frönen. Nach einer solchen Tour schmecken die selbst erlegten Frühstücks-Brötchen noch leckerer.

Auf dem Oliven-Wanderweg. Hier endet der Schotterweg, der Trail ist heftig, zu heftig.
Auf dem Oliven-Wanderweg. Hier endet der Schotterweg, der Trail ist heftig, zu heftig.

Blick aufs Festland, Nähe Vrbnik
Blick aufs Festland, Nähe Vrbnik

Das Glagolitische A mit Blick nach Baska
Das Glagolitische A mit Blick nach Baska

Dunkle Wolken auf der Rückfahrt von Krk
Dunkle Wolken auf der Rückfahrt von Krk

Blick auf die Hochebene des M. Hlam
Blick auf die Hochebene des M. Hlam, von kurz unterhalb des Veli Vrh

Bei Nieselregen am 45. Breitengrad
Bei Nieselregen am 45. Breitengrad

Planung Alpentour 2014

Axel und ich haben aus dem letzten Jahr ja noch eine Rechnung offen. Wetter- und Gesundheitsbedingt konnten wir das Eisjoch nicht wie geplant fahren. Damit steht ein Eckpunkt für unsere Tour fest. Große Frage: weiter nach Osten, Richtung Schneebergscharte? Oder doch gen Westen, Axel kennt den Goldseetrail noch nicht? Passend dazu in der Lektüre, die mir Axel mitgebracht hat (Tour 3/2014, „Top 50, man müsste mal…“): Das Stilfser Joch. Auf dem Rennrad bestimmt geil (wenn man oben ist), im ersten Neuschnee aber gut zu sehen: Der Goldseetrail…

Stilfser Joch und Goldseetrail
Stilfser Joch und Goldseetrail

Spendenaktion bei der Fahrradbörse

Bei den Fahrradbörsen im Frühjahr sammelt der Verein Fahrräder für Afrika Räder und Teile, um sie aufzubereiten und so die Menschen in Afrika  zu unterstützen.

Fahrräder für Afrika
Fahrräder für Afrika

Jedes Jahr werden es mehr, die nicht verkaufte Räder und Teile, aber auch extra für diesen Zweck vorbeigebrachtes, dem Verein spenden.

Ich konnte mich ein bisschen bei der Standbetreuung nützlich machen, vor allem aber beim Transport der Räder zu den Wagenhallen.

Wagenhallen
Wagenhallen

Dankeschön allen Spendern! Und wer noch unbenutzte Teile im Keller hat: Der Verein ist froh über alle Spenden!

 

Fahrräder für Afrika

Tauche gerade völlig verstaubt und mit Kettenschmiere an den Fingern wieder aus dem Keller auf. Habe meine Alt-Teile-Kisten durchgewühlt, erstaunlich was sich so mit der Zeit ansammelt.

Das, was noch brauchbar ist, will ich die nächsten Tage zu Fahrräder für Afrika bringen. Die Organisation sammelt Fahrräder und Teile, bereitet sie auf und verschifft sie nach Ghana, Togo und anderen Staaten. In den ländlichen Gebieten ohne öffentliche Transportmittel ermöglichen es die Räder, die oftmals langen Distanzen zur Arbeit oder Kunden, zur Schule oder Ausbildung, viel schneller zurückzulegen.

Alt-Teile-Kiste
Alt-Teile-Kiste

Bericht in der BIKE: Aostatal

Vor drei Tagen habe ich den Bericht von unserer Bike-Tour ins Aostatal vor 22 Jahren eingestellt: http://blog.vielevisels.de/?p=388

Heute liegt die neue Bike im Briefkasten, mit Tourenberichten aus der gleichen Gegend. Die Ort Gimilan und Cogne, der Mont Blanc und Gran Paradiso wecken tolle Erinnerungen. Auch wenn die Fotos deutliche Unterschiede zeigen: Unsere ungefederten Stahl-Räder mit Cantibremsen schränkten die Routenauswahl gegenüber den All Mountains von heute doch etwas ein. Und dazu noch Touren in einem für deutsche Biker damals völlig unbekannten Gebiet. Niemand, der die Fahrbarkeit der Trails einschätzen und uns Tips geben kann. Trotzdem: Den Übergang über den Col de Chavannes sind wir damals schon gefahren! Auch wenn wir bergab vermutlich deutlich mehr geschoben haben…

Bike-Bericht Aostatal
Bike-Bericht Aostatal

Generalüberholung Liteville

Die Gabel läuft nicht mehr wie neu, der Hinterbau bockt wie ein Rodeo-Pferd. Die Schaltung führt ein Eigenleben oder stellt sich scheintot. 8 Jahre, zigtausend Kilometer und wenig Pflege fordern ihren Tribut.

Und nachdem sich in den 8 Jahren technisch viel getan hat, keimt der Gedanke an ein neues Bike. Leichter, stabiler, komfortabler, einfach besser.

Aber was? Wieviel Federweg? Alu, oder das Konto für Carbon plündern? 3 Laufradgrößen konkurrieren. Vernunftkauf oder doch was fürs Herz?

Ausschlaggebend für die Antwort ist die Frage nach dem Raddurchmesser: Spike-Laufradsatz und Ersatzteile in die Tonne treten und mit 27,5″ das Risiko eingehen, auf eine „vorübergehende Erscheinung“ zu setzen? Oder mit 26″ ein totes Pferd reiten? Beides kann passieren, und so fällt die Entscheidung: Bike-Kauf wird auf unbestimmt verschoben und das Liteville bekommt eine Generalüberholung.

Generalüberholung
Generalüberholung

Mit Gabelservice, neuen Hinterbau-Lagern und bis in die letzte Schraube gereinigter Schaltung und Bremsen wird es mich dann hoffentlich noch eine Weile zuverlässig begleiten.

Eine vernünftige Entscheidung. Für Unvernunft ist dann beim nächsten Kauf immer noch Zeit.

Das Rohloff-Experiment

Bei Roli’s Garage Sale kann ich nicht widerstehen: Mein Stadtrad wird mit einer gebrauchten Rohloff gepimpt. Endlich Ruhe mit Schaltproblemen und Verschleiß!

Doch ich komme mit der Bedienung nicht zurecht. Eine kurze Entlastung beim Schaltvorgang reicht nicht aus (vollständiger Stillstand der Kurbeln ist die einzig sichere Methode), und die extrem unterschiedlichen Schaltkräfte machen zusätzlich jeden Schaltvorgang zur Qual. Ein Service bei Rohloff bringt kaum Besserung, und so geht es nach nur einem halben Jahr 1,2,3…  zum nächsten Besitzer. Den finanziellen Verlust kann ich unter „Lehrgeld“ verbuchen…

Rohloff
Rohloff

Geschrieben: 2014-02-17

Mein Fuhrpark: reCYCLE III

Eigentlich leistet mein reCYCLE I als Stadtrad gute Dienste. Doch schon auf der Fahrt in die Stadtmitte komme ich mit der 1×8 Schaltung an Grenzen. Bergab fehlt mir die 150er Trittfrequenz, und bergauf die Kraft. So bleibt das Serotta im Einsatz, doch mit seinem Ableben und dem Müsing als Ersatz wird mir das Risiko, das neue Müsing in der Stadt „zu verlieren“ zu groß.

Viele Teile habe ich ja, und auf Ebay finde ich einen günstigen Rahmen als Basis eines langstreckentauglichen Stadtrades = reCYCLE III.  Mit Dreifach-Kurbel und Gepäckträger wird es sogar tourentauglich. Und später mit einer Magura HS11 (und kurzzeitig einer Rohloff Nabe) sogar richtig wertvoll. Und der altgediente Flite schreckt eventuelle Langfinger ab.

reCYCLE III (Aufbauzustand von 2012)
Geschrieben: 2014-01-23, genaues Aufbau-Datum nicht mehr nachvollziehbar.

openMTBmap

MTB-Tourenplanung – einfach – genial: OpenMTBmap
Das Problem:

  • Bist Du auch immer auf der Suche nach der idealen Route für Deine Bike-Touren?
  • Und wie viel Stunden hast Du dafür schon in Foren, Tourenberichten, GPS-Portalen und Bike-Guides recherchiert?
  • Und trotz aller Bemühungen kaum objektive Infos gefunden?
  • Und auf der Tour dann feststellen müssen, dass die angepriesene „nette Abfahrt“ nach grobem Gerät verlangt, Dein CrossCountry Bike aber etwas überfordert?
  • Oder der „anspruchsvolle Downhill“ sich als Schotterpiste mit angsteinflößenden 20% Gefälle entpuppt, die Du freihändig und mit geschlossenen Augen fährst?

Die Lösung:

  • openMTBmap bietet
  • Karten mit Bike-spezifischen Informationen zu Wegen weltweit, zusammengestellt durch aktive Mountainbiker wie Dich
  • Die Möglichkeit, Dein Trail-Knowhow zu teilen und von anderen zu profitieren
  • Autorouting speziell für MTBikes und (soweit vorhanden) auf Singletrails 🙂

Neugierig?

  • Hier habe ich einen ersten Überblick zusammengestellt, wie es funktioniert, was es kann und wo Du helfen kannst!

Wie funktioniert es: Openmtbmap rendert (also zeichnet) MTB-spezifische Karten auf Basis der Karten von openSTREETmap (openSTREETmap a.k.a. OSM ist eine wikibasierte, kostenlose Alternative zu den teuren Karten von Garmin & Co). Diese sind ergänzt um die Eigenschaften, die für uns Biker am wichtigsten sind: Oberfläche, Steigung, Schwierigkeit (nach der Singletrailskala), Breite und ein paar andere. Diese Infos können in OSM zu jedem Weg eingegeben werden. Das kann jeder registrierte Benutzer tun, und zwar wie in jedem Wiki eingeben, ergänzen und verbessern. So entstehen Karten, die ähnlich wie die Swiss Singletrail Maps speziell auf uns Biker zugeschnitten sind. Anbei mal ein Beispiel, wie das vor meiner Haustür aussieht (dargestellt am PC mit Mapsource):

 

openmtbmap

Die Symbole neben den Wegen bedeuten Schwierigkeitgrad (hier 0,1 und 2), schwarz heißt bergab, rot bergauf. Grd gibt die Qualität eines Waldweges an. Zusätzlich werden diese Informationen auch für’s Autorouting bei der Wegeauswahl berücksichtigt. Auf Wunsch leitet Dich das Autorouting dann bevorzugt auf S2-Trails durch die Landschaft.

autoroute_cycle autoroute_mtb

Bedenken? Mit Freunden habe ich auch schon diskutiert, ob uns dann nicht Wegesperrungen drohen, wenn Sie so „öffentlich“ werden? Ich glaube, dass sich die Gefahr für unsere normalen Wege nicht stellt. Die Lokals kennen sie sowieso, und Massen anziehen wird der Eintrag in OSM sicher auch nicht. Viel größer ist die Gefahr bei Veröffentlichungen in den einschlägigen Magazinen. Aber auch diese Infos nimmt jeder gern mit. Und in gleichem Maße, wie jeder selbst an den Informationen teilhaben will, sollte auch die Bereitschaft da sein, seine Erfahrung zu teilen. Und ob Du die selbstgebuddelten Drops und Gaps auf Deinem Haustrail auch so detailliert angeben willst, musst Du selbst entscheiden. Das Autorouting lässt so was auf jeden Fall außen vor, weil von Normalbikern sowieso nicht mehr fahrbar.
Mitmachen! Das Ganze lebt vom Mitmachen. Manche Gebiete sind schon gut für Biker beschrieben, bei einigen fehlen einfach nur noch die MTB-Eigenschaften der Wege (es gibt aber auch noch Gebiete, wo das Wegenetz noch lückenhaft ist). Je mehr Leute mitmachen, desto schneller geht es voran! Und: Du kannst mitgestalten; eigene Ideen, Vorstellungen und Anforderungen mit einbringen und selbst umsetzen.
Ausprobieren! Wenn Dir die Idee genauso gut gefällt wie mir, dann probier es mal aus:

  • Karten downloaden auf openMTBmap
  • MapSource installieren (Infos ebenfalls auf openMTBmap)
  • Abschließend Installation der Karte in MapSource

Und dann schau einfach mal vor Deiner Haustür, ob da schon andere Biker aktiv waren und Eigenschaften eingetragen haben! Wenn Du selbst was eintragen willst:

Beim Durchschauen der Karte fallen Dir bestimmt einige Wege auf, die Du schon ewig nicht mehr gefahren bist. Ein Grund, die mal wieder unter die Stollen zu nehmen und die entsprechenden tags in OSM einzutragen!
Was hast Du davon? Mit openMTBmap brauchst Du weniger Zeit für die Planung und verbringst mehr Zeit auf besseren Trails.

Also, mach mit! Und motiviere Deine Bike-Kumpels, ebenfalls aktiv zu werden. Gemeinsame Trailerkundung macht doppelt Spaß! Aber Achtung, kann süchtig machen!

Mein Fuhrpark: reCYCLE II

Nachdem ich mein altes Stadtrad nach Diebstahl durch reCYCLE I ersetzt habe, bekommt mein Bruder ein mit gleicher Methode aufgebautes Rad zum Geburtstag, nachdem ihm SEIN Stadtrad gestohlen wurde. Man beachte die Kurbeln in British Racing Green mit Kettenschutz (da ist sogar noch Platz für 52er Kettenblätter!) und das Einkaufskörbchen am Lenker!

reCYCLE II
reCYCLE II

Geschrieben: 2014-01-23

Mein Fuhrpark: Roadbike Müsing OffRoad X-Lite

Mit dem Ausmustern meines Serotta fehlt mir ein zuverlässiges Rad für Touren, als Zweitrad oder die Straße. Trekkingbike? Rennrad? Randonneur? Oder ein Crosser? Letztlich entscheide ich mich, wieder ein Mountainbike mit schmalen Reifen und entsprechender Ausstattung aufzubauen, das im Falle eines Falles (Rahmenbruch z.B.) auch mal mit Stollenreifen ins Gelände kann. Wäre ja nicht das erste Mal.

Mit dem Müsing OffRoad X-Lite finde ich einen schön gemachten, leichten und bezahlbaren Rahmen (dessen Vertrieb zudem noch wenige Kilometer vom Ort sitzt, in dem ich aufgewachsen bin). Alt-Teile und einiges an neuen leichten Komponenten finden den Weg ans Bike. Nach und nach ersetze ich die alten Teile (die an mein Stadtrad wandern) durch leichtere: von Axel bekomme ich eine starre Ritchey Carbon-Gabel als Ersatz für die doppelt so schwere Kinesis), ein 1500g LRS mit SAPIM Messerspeichen ersetzt den alten Hügi LRS, dazu diverser Kleinkram. Der Leichtbau-Wahn endet erst, als ich mit deutlich unter 7kg in Rennradbereiche vorstoße. Und das wird dann mit der Zeit auch der Haupt-Einsatzzweck des Müsing, nachdem mein Stadtrad parallel in Qualitätsbereiche vorstößt, dass ich es auch bedenkenlos also Tourenrad einsetzen kann und nicht auf die Nähe zu Bahnstationen angewiesen bin um den Heimweg sicherzustellen.

Müsing
Müsing

Geschrieben: 2014-01-23

 

Mein Fuhrpark: MTB #5 Liteville 301 Mk1

Rahmenbrüche sind doof. Nicht nur, weil das Rad nicht mehr tut. Sondern weil sie dich unter unter Zeitdruck setzen, ein Neues zu besorgen! So ziehe ich nach dem Kollaps meines Hot Chili Stollenreifen auf mein Serotta und fahre wieder ungefedert durch Stuttgarts Wälder, wie in den Anfangstagen. Und zwar so lange, bis ich mich entschieden habe.

Deswegen wälze ich Kataloge, fahre Probe, erstelle Excel-Listen mit Kosten, Gewicht und Bewertungen, schlafe schlecht und wenig, bis die Entscheidung da ist. ;-)=

Das Liteville 301 hat es mir nach positiven Tests, Berichten von Freunden und einer Probefahrt angetan. Cleane und unspektakuläre Optik, leicht und steif, tolle Federung und für die Maschinenbauer sauber konstruiert und verarbeitet. Geradlinige Kraftflüsse, breite Lagerabstützung, große Rohrdurchmesser, Heli-Coils, einfach alles gut durchdacht. Komplettiert mit einer RS Revelation, Magura Louise FR und DT-Laufradsatz von Whizz-Wheels solide Technik, die mich die nächsten Jahre hoffentlich problemlos begleitet.

Werkstatt im Rohbau, Liteville fertig.
Werkstatt im Rohbau, Liteville fertig.

Geschrieben: 2014-01-23

Unser Fuhrpark: Kids Bike

Liegen, Krabbeln, Laufen. Dreirad, Roller, Pushbike. Irgendwann wird der Aktionsradius größer, und dann darf gekurbelt werden. Joana hatte das Glück, von Chris eine Leihgabe zu bekommen. Eine Spezialanfertigung von Hot Chili, mit Magura Hydraulikbremsen, gekürzten Dart-Kurbeln und GripShift. Geiles Teil.

Hot Chili
Hot Chili

Geschrieben: 2014-01-30

Mein Fuhrpark: Handbike

Radfahren ist ja eine etwas einseitige Sportart. Manche gehen als Ausgleich in die Muckibude. Bei meiner Abneigung gegen Sporthallen (ein Überbleibsel aus der Schulzeit) keine Alternative. So entstehen aber auch manchmal merkwürdige Ideen: Ein Handbike als Trainingsgerät für den Oberkörper. Draußen sein, sich bewegen (nicht nur den Körper, sondern auch vom Fleck), so war der Gedanke.

Ein gebrauchtes Handbike vom holländischen Liegeradspezialisten M5 (unkonventionell: 2 Räder mit Achsschenkellenkung vorne, ein angetriebenes Rad hinten) kommt ins Haus, erfährt ein paar kleinere Modifikationen, wird aber letztlich so selten bewegt, dass ich es ein paar Jahre später wieder verkaufe. Und nach dem Ausgleichssport suche ich noch immer…

M5 Handbike
M5 Handbike

Geschrieben: 2014-01-29

 

Mein Fuhrpark: reCYCLE I

Nach dem Diebstahl meines als Stadtrad degradierten Hercules (2002 oder 2003?) fehlt mir eigentlich ein Rad, dass ich in Stuttgart auch mal stehen lassen kann, ohne größeren finanziellen Schaden bei Entwendung befürchten zu müssen. Und Sperrmüll sei Dank, stolpere ich über Reste eines Rades, Rahmen und Gabel sehen gut aus, die arg ramponierte Lackierung in den amerikanischen Farben inkl. Sterne wird per Spraydose überlackiert. komplettiert mit alten Teilen ist es ein spottbilliger fahrbarer Untersatz für den Weg zum Bäcker und zum Einkaufen, dank 1-fach Kettenblatt aber in Stuttgart denkbar ungeeignet für mehr. reCYCLE I ist geboren, und meine Alt-Teile-Kiste etwas leerer.

reCYCLE I
reCYCLE I

Geschrieben: 2014-01-23

Notreparatur

Man liest es immer wieder: Einen defekten Freilauf mit Kabelbindern an den Speichen festbinden. Wer es mal probiert hat, merkt schnell, dass das nicht gutgehen kann. Aber was macht man nicht alles, um nicht laufen zu müssen. Gut, wenn man jemand dabei hat der einen Schieben kann!

Notreparatur
Notreparatur

Geschrieben: 2014-02-01

Unser Fuhrpark: Tandem KHS Tandemania AL

An die erste gemeinsame Radtour mit Gina erinnere ich mich nur ungern, fast hätte sie unsere junge Beziehung beendet. Doch zum Glück ist Radfahren nicht alles, und so gingen wir radfahrmäßig noch eine Weile getrennter Wege. Um auch auf dem Rad gemeinsam Zeit verbringen zu können, gab es zur Hochzeit nur einen Wunsch: Ein Tandem. Bis die Kinder auf eigenen Rädern unterwegs waren, haben wir damit einige Ein- und Mehrtagestouren unternommen und waren mit den Kindern im Hänger unterwegs. Seit die Kinder selbst fahren und Gina ein „vernünftiges“ Rad hat, kommt das Tandem nicht mehr so häufig zum Einsatz, ist aber immer noch UNSER Rad.

KHS Tandem

Ein 26″ KHS mit Alu-Rahmen, wildem Mix aus XT, LX, DT Swiss HR-Nabe und nachgerüsteten Magura HS Bremsen in voller Tourenausstattung.

Geschrieben: 2014-01-29

Mein Fuhrpark: MTB #4 Hot Chili X-Rage

Hot Chili

Den Sinn eines Hardtails habe ich nie richtig eingesehen. Die Gabel federt weich über das Hindernis und dann haut es Dir doppelt einen ins Kreuz. Aber ein Fully? Macht Sinn. Und nach einer Probefahrt mit einem Scott war ich begeistert von der Traktion auf unebenem Untergrund bergauf. Und auch vom Speed bergab, was einer meiner Mitfahrer beim Versuch mir zu folgen mit einem gebrochenen Schlüsselbein bezahlt hat. Weitere Probefahrten folgen. Cannondale: zu breiter Hinterbau. Trek Y: tolle Optik, aber Antriebsschwinge performt nicht richtig. Und dann kommt die WM 1995 in Kirchzarten. Markus Klausmann auf Hot Chili. Wir an der Strecke. Das war es.

Anfänglich mit einer Judy DH mit Eibach-Stahlfedern, den bewährten Magura-Raceline Bremsen und Hügi-Naben aufgebaut. Nach einem Rahmenbruch kurz vor unserer Tour ins Jura 1999 (http://blog.vielevisels.de/?p=589) mit neuem Hinterbau, irgendwann auch mit neuer Marzzocchi-Gabel begleitet mich das Rad bis zu einem zweiten Rahmenbruch im April 2006 auf fast 25.000km auf vielen Touren mit unserem MTB Club. Seitdem hängt es neben dem Serotta an der Werkstatt-Decke.

Hot Chili, nicht mehr neu
Hot Chili, nicht mehr neu

 
Hot Chili Rahmenbruch

Rahmenbruch
Rahmenbruch

Geschrieben: 2014-01-23

Eurobike 1993: Der erste DIMB Stand

1992 wurde die DIMB gegründet, und schon relativ schnell waren auch wir Stuttgarter mit von der Partie. Ein besseres Miteinander zwischen Radfahrern und Wandern, ein positives Image der Biker durch entsprechendes Verhalten war uns ein Anliegen. So waren wir 1993 auf der Eurobike mit einem Stand vertreten. Improvisiert, aber engagiert. Etwas abgelegen war die Lage unseres Standes, aber wenn 10 Meter neben uns Hans Jörg Rey seine Trial Show abgezogen hat, war die Hölle los.

Aufbau
Aufbau

In Aktion
In Aktion

Geschrieben: 2014-01-27

Mein Fuhrpark: MTB #3 Serotta T-Max

Serotta T-Max

Am Hercules hatte ich nicht lange Freude, das extrem flach abfallende Oberrohr und eine Sattelstütze mit wohl zu knapper Überdeckung führte zu einem Riss im Bereich der Klemmung. Zwar habe ich den Rahmen auf Kulanz ersetzt bekommen, um aber mobil zu bleiben musste schnell ein neues Rad her. Mit weiter steigenden Ansprüchen und Kilometerleistungen habe ich zwei Tage lang sämtliche Stuttgarter Händler abgegrast, bis mich ein knallgrünes Serotta T-Max infiziert hat.

Ein Rahmen aus Columbus Max Rohren mit hochovalen Kettenstreben und tollen feinen Schweißnähten. Superwendige Geometrie, der mit 150mm 0° Vorbau ein bisschen Laufruhe und die damals notwendige sportlich liegende Sitzposition verpasst wurde. Der Custom-Aufbau wurde im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert. Knallgelbe Magura HS Raceline als Kontrast zum grünen Rahmen (mit gelb schwarzer Beschriftung) ersetzen die XT-Cantis. Start für die Non-Shimano-Phase. Dann Sachs Quartz Schaltwerk und abschmierbare Suntour XCPro Naben. Irgendwann dann zugunsten der Bodenfreiheit (und zu Lasten des Highspeed, ab 40km/h muss es die Schwerkraft richten) ein 2-fach Kettenblatt mit 20/37 Zähnen (Tamer Triple und TA-Kettenblatt). Lange bevor die ersten Rapidfire-Hebel rauskamen, wandern die XT-Daumenschalthebel unter den Lenker (Schaltwerk mit linkem Daumen, Umwerfer mit rechtem). Der schmale Bontrager-Sattel wird irgendwann durch einen Flite Transalp ersetzt, und ist jetzt (2014) immer noch auf meinem Stadtrad unterwegs.

Bis 1996 begleitet mich das Rad auf vielen Touren, dann kommt im Mai der nächste Technologiesprung und ein neues Bike. Das Serotta fährt noch einige Jahre als Straßenrad mit Slicks, bis es 2007 mit Durchrostungen am Sitzrohr (Alustütze in Stahlrahmen plus Wasser –> Kontaktkorrosion) und insgesamt 14.000km ausgemustert wird. Jetzt hängt es in der Werkstatt unter der Decke und erinnert an viele tolle Erlebnisse.

Serotta neu
Serotta neu

 Geschrieben: 2014-01-22

 

Mein Fuhrpark: MTB #2 Hercules California Pro

Nur 5 Jahre nach meinem ersten MTB ist schon das zweite fällig. Der Bike-Boom, ausgelöst und unterstützt durch die Bike, hat einen enormen Einfluss auf die Technik. Standfeste Cantis, 21 Gänge und Rasterschaltung sind neu, aber auch eine deutlich sportlichere Geometrie. Auch meine Touren wurden länger und anspruchsvoller und das altgediente Hercules bekommt Macken:  Die Bremsen lösen nach der Überhitzung am Altissimo oft nicht mehr richtig. Auf Asphalt noch beherrschbar, im Gelände gefährlich. So wird es als Stadtrad ausgemustert (bis es irgendwann geklaut wird) und die Suche nach Ersatz geht los.

Ich bestelle ein Trek (850?) doch Lieferschwierigkeiten bringen mich in Zugzwang. Vor einer geplanten Camping-Tour mit Joachim muss es dann ganz schnell gehen. Nach einem guten Testbericht, einem Besuch beim bekannten Händler für Werkzeug und Industriebedarf, und einer positiven Probefahrt stand ein paar Tage vor Abfahrt wieder ein Hercules vor der Tür.

Hercules California Pro
Hercules California Pro

Schnell noch Gepäckträger montiert, den Lenker für die langen Straßenetappen etwas höher geschraubt, und startklar bin ich für die große Tour durch die Provence.

Geschrieben: 2014-01-20

Mein Fuhrpark: MTB #1 Hercules MTB Competition

1986. Der typische Fahrrad-Käufer in Deutschland hat so um die 200 D-Mark ausgegeben, hochwertige Technik war kaum vorhanden und nicht bezahlbar.

Mir und Schulfreund Alex hatte es das Hercules MTB Competition angetan, über 1400.- DM teuer! Viel Geld für zwei Schüler. Aber mit guten Beziehungen zum örtlichen Einzelhandel konnten wir auf genau 1200.- verhandeln, und so standen wir irgendwann vor der Chefin, dicke Bündel Scheine in der Tasche, um die bestellten Räder abzuholen.

Hercules-Competition Werbung
Hercules MTB Competition Werbung (von 1987?)

Mit Blick auf den Lieferschein kam dann die Überraschung: „Das macht dann 600 Mark für jeden.“ Unser überraschtes Gesicht war dann wohl Grund, nochmal genauer nachzuschauen. Und zum Erhalt der guten elterlichen Beziehungen mussten wir dann  wohl zugeben, dass die 1200 Mark der Preis für ein Rad war, und nicht für beide. Unvorstellbar für die Chefin, dass jemand bereit war, so viel  Geld für ein Rad auszugeben.

Und los ging es ins Gelände, anfänglich noch mit dem guten Vorsatz, das Rad nach JEDER Ausfahrt zu putzen. Aber wie das so ist, gute Vorsätze halten selten lange an…

Die Technik:

  • Gemuffter Stahlrahmen, Federung durch E-Modul und schlanke Rohrdimensionen. Gut 18kg schwer.
  • Lenker-Vorbau-Einheit in Stahl, mit 1,5kg schwerer als heutige Carbonrahmen (inkl. Vorbau und Lenker).
  • 18 Gänge, Daumenschalthebel mit Reibschaltung.
  • Trommelbremsen vorne und hinten, mit Magura Motorrad-Bremshebeln betätigt. Trotzdem nicht standfest.
  • 2 Flaschenhalter mit doppelwandigen Isolierflaschen (und ungefähr dem Inhalt eines Schnapsglases), aus denen beim ersten Befüllen mit heißem Tee der Isolierschaum herausquoll.

Aber egal, wir waren stolz wie Oskar und hatten viel Spaß mit den Bikes und viele tolle Erinnerungen. Davon später mehr…

Geschrieben: 2014-01-19