Wir wären nicht die ersten, die am Similaun scheitern. Doch im Gegensatz zum Ötzi erwischt uns der Schneefall bei der Pause auf der Martin-Busch-Hütte unterhalb des Gletschers. Glück gehabt. Und so entschließen wir uns zu einer verfrühten Übernachtung und gehen den Aufstieg auf den Gletscher erst am nächsten Tag an, bei strahlend blauem Himmel. Doch je weiter wir nach oben kommen, desto mehr Wolken ziehen auf, es wird trüb und grau, kalt und ungemütlich. Den Komfort der Similaun-Hütte nutzen wir gerne, die durchgefrorenen Knochen etwas aufzuwärmen. Und in der Hoffnung, dass es wieder aufreißt.
Doch alles Warten hilft nicht, es bleibt trüb. Und so machen wir uns wieder auf den Weg. Packen uns gut ein, schultern die Räder und abwärts geht es. Fahren ist nicht drin, und so reihen wir uns zwischen den Wanderern ein, die uns irgendwo zwischen ungehalten, verwundert und mitleidig mustern. Aber wir haben es ja so gewollt, und wir hoffen auf fahrbare Trails und besseres Wetter.
Und beides wird nicht enttäuscht. Nach einer Viertelstunde Tragen wird der Weg flacher, bald sitzen wir auf den Rädern und lassen die Wanderer hinter uns. Und mit jedem Meter verlieren sich die Wolken, bis bald wieder die Sonne scheint. Und beim Blick zurück ist das nasskalte Wetter und die Schlepperei auf den Berg und wieder hinunter vergessen. Was bleibt, ist das Erlebte.
Was bringt es, sich über Sachen zu ärgern, die man nicht ändern kann? Drüber zu diskutieren, zu lamentieren? Nichts. Also bring es schnell hinter dich und richte den Blick nach vorne. Es wird mit Sicherheit besser!